21.06.2012 Aufrufe

Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der ...

Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der ...

Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

28<br />

2002 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Stand</strong> <strong>der</strong> <strong>Drogenproblematik</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> EU und <strong>in</strong> Norwegen<br />

Abbildung 20<br />

„Festnahmen“ wegen Drogendelikten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> EU<br />

und Norwegen, 1991-2000 – Gleitende Dreijahresdurchschnitte –<br />

Index: 1991 = 100<br />

Irland und Norwegen gemeldet. Im Jahr 2000 waren die<br />

%<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

Anmerkungen: Def<strong>in</strong>itionen des Begriffs „Festnahmen wegen Drogendelikten“ f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> statistischen Tabelle „Anzahl <strong>der</strong> ‚Festnahmen‘ wegen Drogendelikten <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> EU-Län<strong>der</strong>n und Norwegen“ 1965-2000 (Onl<strong>in</strong>e-Fassung).<br />

Da anhand <strong>der</strong> verfügbaren Daten <strong>in</strong> diesen Fällen ke<strong>in</strong>e gleiten<strong>den</strong> Durchschnitte<br />

errechnet wer<strong>den</strong> können, wur<strong>den</strong> für alle Län<strong>der</strong> im Jahr 2000, für<br />

F<strong>in</strong>nland im Jahr 1998 und für Belgien <strong>in</strong> <strong>den</strong> Jahren 1995 und 1997 reale Werte<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Die Zeitreihe ist für Belgien im Jahr 1996 unterbrochen (ke<strong>in</strong>e Daten verfügbar).<br />

Quellen: Reitox-Knotenpunkte.<br />

lan<strong>den</strong> die meisten Festnahmen wegen Drogendelikten<br />

auf <strong>den</strong> Umgang mit „harten Drogen“ (an<strong>der</strong>e Drogen<br />

als Cannabis und dessen Derivate) zurückgehen ( 27 ).<br />

Die Mehrheit <strong>der</strong> gemeldeten Drogendelikte bezieht sich<br />

auf Drogenkonsum o<strong>der</strong> Drogenbesitz für <strong>den</strong> eigenen<br />

Gebrauch – dieser Anteil bewegt sich zwischen 55 % <strong>in</strong><br />

Portugal und 90 % <strong>in</strong> Österreich. In Norwegen betreffen<br />

60 % <strong>der</strong> Drogendelikte <strong>den</strong> illegalen Handel mit Drogen.<br />

In Italien, <strong>den</strong> Nie<strong>der</strong>lan<strong>den</strong> und Spanien, wo Drogenkonsum<br />

nicht als Straftat gilt, beziehen sich alle Drogendelikte<br />

auf <strong>den</strong> Handel mit Drogen. Wie auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen<br />

Jahren verzeichnet Luxemburg die höchste Zahl<br />

an Festnahmen wegen Delikten sowohl im Zusammenhang<br />

mit Drogenkonsum als auch mit Drogenhandel.<br />

Entwicklungsten<strong>den</strong>zen<br />

Insgesamt stiegen die „Festnahmen“ wegen Drogendelikten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> EU seit 1985 stetig an. In Griechenland und<br />

Portugal wurde e<strong>in</strong>e Steigerung um mehr als das Zehnfache<br />

beobachtet, während die Zunahmen <strong>in</strong> Dänemark,<br />

Luxemburg, <strong>den</strong> Nie<strong>der</strong>lan<strong>den</strong> und Schwe<strong>den</strong> bedeutend<br />

ger<strong>in</strong>ger waren (weniger als das Zweifache).<br />

Innerhalb <strong>der</strong> letzten drei Jahre nahm die Zahl <strong>der</strong> drogenbed<strong>in</strong>gten<br />

„Festnahmen“ <strong>in</strong> <strong>den</strong> meisten EU-Län<strong>der</strong>n<br />

zu. Die größten Zunahmen wur<strong>den</strong> aus Griechenland,<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

F<strong>in</strong>nland<br />

Griechenland<br />

Spanien<br />

Österreich<br />

Portugal<br />

Irland<br />

Frankreich<br />

Vere<strong>in</strong>igtes<br />

Königreich<br />

Norwegen<br />

Insgesamt (16)<br />

Deutschland<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

Belgien<br />

Schwe<strong>den</strong><br />

Italien<br />

Dänemark<br />

Luxemburg<br />

Nie<strong>der</strong>lande und das Vere<strong>in</strong>igte Königreich die e<strong>in</strong>zigen<br />

Län<strong>der</strong>, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en die Zahl <strong>der</strong> drogenbed<strong>in</strong>gten „Festnahmen“<br />

zurückg<strong>in</strong>g ( 28 ) (Abbildung 20).<br />

Detaillierte statistische Tabellen <strong>in</strong> Bezug auf diesen<br />

Abschnitt f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie unter<br />

http://annualreport.emcdda.eu.<strong>in</strong>t:<br />

• Am häufigsten <strong>in</strong>volvierte Droge bei „Festnahmen“ wegen<br />

Drogendelikten <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU und Norwegen<br />

• Am häufigsten vorliegende Straftat bei „Festnahmen“ wegen<br />

Drogendelikten <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU und Norwegen<br />

• Anzahl <strong>der</strong> „Festnahmen“ wegen Drogendelikten <strong>in</strong> <strong>den</strong> EU-<br />

Län<strong>der</strong>n und Norwegen, 1985-2000<br />

• Referenzen zur Abbildung „Festnahmen wegen Drogendelikten,<br />

1991-2000. Gleitende Dreijahresdurchschnitte – Index:<br />

1991 = 100“<br />

Drogenmärkte<br />

und Beschaffbarkeit<br />

Sicherstellungen von Drogen wer<strong>den</strong> gewöhnlich als<br />

<strong>in</strong>direkter Indikator für das Angebot und die Beschaffbarkeit<br />

von Drogen betrachtet, obwohl sich dar<strong>in</strong> auch die<br />

strafverfolgungsrechtlichen Ressourcen, Prioritäten und<br />

Strategien sowie die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Überführung<br />

<strong>der</strong> Drogenhändler wi<strong>der</strong>spiegeln. Schon bei<br />

wenigen umfangreichen Sicherstellungen können die<br />

beschlagnahmten Mengen von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich<br />

se<strong>in</strong> ( 29 ). Aus diesem Grunde wird die Zahl<br />

<strong>der</strong> Sicherstellungen im Allgeme<strong>in</strong>en als besserer Indikator<br />

für die Beurteilung <strong>der</strong> Ten<strong>den</strong>zen betrachtet ( 30 ),<br />

weil <strong>in</strong> allen Län<strong>der</strong>n hauptsächlich ger<strong>in</strong>ge Mengen aus<br />

dem Kle<strong>in</strong>handel sichergestellt wer<strong>den</strong>. Dabei können<br />

Herkunft und Bestimmungsort <strong>der</strong> sichergestellten Drogen<br />

möglicherweise Aufschluss <strong>über</strong> die Routen des<br />

Drogenhandels und <strong>über</strong> die Anbaugebiete geben.<br />

Obwohl die meisten Mitgliedstaaten <strong>über</strong> Preise und<br />

Re<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> gehandelten Drogen berichten, s<strong>in</strong>d entsprechende<br />

Daten bislang nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Maße vorhan<strong>den</strong><br />

und lassen ke<strong>in</strong>e präzisen Vergleiche zu.<br />

Cannabis<br />

Mit Ausnahme von Portugal, wo vor allem Hero<strong>in</strong><br />

sichergestellt wurde, ist Cannabis <strong>in</strong> allen Mitgliedstaa-<br />

( 27 ) Abbildung 14 OL: Am häufigsten <strong>in</strong>volvierte Droge bei „Festnahmen“ wegen Drogendelikten <strong>in</strong> EU-Mitgliedstaaten (Onl<strong>in</strong>e-Fassung).<br />

( 28 ) Auch <strong>in</strong> Belgien haben die „Festnahmen“ abgenommen, <strong>der</strong> Rückgang ist jedoch e<strong>in</strong>er Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Meldeverfahren zuzuschreiben.<br />

( 29 ) Abbildung 15 OL: Sichergestellte Mengen von Cannabis, Koka<strong>in</strong>, Hero<strong>in</strong> und Amphetam<strong>in</strong>en <strong>in</strong> EU-Län<strong>der</strong>n (1985-2000) (Onl<strong>in</strong>e-Fassung).<br />

( 30 ) Bei <strong>der</strong> Analyse von Entwicklungsten<strong>den</strong>zen auf EU-Ebene ist Vorsicht geboten, da die Serien <strong>in</strong> verschie<strong>den</strong>en Län<strong>der</strong>n mit verschie<strong>den</strong>en<br />

Jahren beg<strong>in</strong>nen. Mehr Informationen dazu bieten die statistischen Tabellen unter http://annualreport.emcdda.eu.<strong>in</strong>t

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!