Musterartikel DAZ Nr. 46, 2012 - Lak-rlp.de
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PRiSMA<br />
psYchoLogie<br />
Coffein filtert positive Wörter<br />
Keine Lust auf schlechte News? Dann<br />
sollten Sie Ihre Tageszeitung bei einer Tasse<br />
Kaffee lesen. Coffein macht nämlich beson<strong>de</strong>rsempfänglichfür<br />
positive Wörter–und<br />
setzt beim Lesen sozusagen einen Filter.<br />
Foto: Yuri Arcurs–Fotolia.com<br />
Die anregen<strong>de</strong> Wirkung vonCoffein<br />
scheint das Gehirnnicht nur leistungsfähiger<br />
zu machen, son<strong>de</strong>rn<br />
auchempfänglicher für positive<br />
Wörter.Das geht aus einer aktuellen<br />
Untersuchung bei 66 freiwilligen<br />
Proban<strong>de</strong>n hervor.<br />
Die Studie von Lars Kuchinke und Vanessa<br />
Lux stützt sich auf verschie<strong>de</strong>ne<br />
Untersuchungen aus <strong>de</strong>n letzten Jahren,<br />
in <strong>de</strong>nen gezeigt wer<strong>de</strong>n konnte, dass<br />
Menschen beim Lesen positive Wörter<br />
wie „Humor“ schneller und besser<br />
wahrnehmen als neutrale o<strong>de</strong>r negativ<br />
behaftete Wörter. Die bei<strong>de</strong>n Psychologen<br />
wollten ausgehend davon prüfen,<br />
ob die –gut belegte –anregen<strong>de</strong> Wirkung<br />
von Coffein die Aufmerksamkeit<br />
nur allgemein för<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r speziell die<br />
Wahrnehmung positiver Begriffe unterstützen<br />
kann. Im Rahmen ihrer Studie<br />
verabreichten sie einer Kontrollgruppe<br />
eine halbe Stun<strong>de</strong> vorVersuchsbeginn<br />
ein Placebo und einer Wirkstoffgruppe<br />
200 mg Coffein in Tablettenform. Diese<br />
Coffeinmenge entspricht etwa zwei<br />
bis drei Tassen Kaffee. Bei<strong>de</strong> Gruppen<br />
sollten dann an einem Bildschirm fünf<br />
Wörter aus Pseudoworten herauslesen.<br />
Alle Proban<strong>de</strong>n entschlüsselten, wie in<br />
<strong>de</strong>n Untersuchungen zuvor, die positiven<br />
Begriffe schneller und besser als<br />
die übrigen Wörter. Imdirekten Vergleich<br />
fiel <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>r Ruhr<br />
Universität Bochum jedoch auf, dass<br />
die Coffeingruppe eine überdurchschnittlich<br />
gute Auffassungsgabe für<br />
die positivenWorte entwickelt hatte.<br />
Die Gesamtleistung <strong>de</strong>s Tests blieb jedoch<br />
gleich. Die Studienautoren erklären<br />
das positive „Tuning“ mit <strong>de</strong>m<br />
Neurotransmitter Dopamin. Er ist im<br />
Körper an <strong>de</strong>r Verarbeitung positiver<br />
Ereignisse beteiligt und wird durch das<br />
oral aufgenommene Coffein beeinflusst.<br />
<<br />
sk<br />
Quelle: Kuchinke, L. et al.: PLoS ONE, Online-<br />
Vorabpublikation, DOI: 10.1371/journal.pone<br />
sportMediZin<br />
Mit Stützstrumpf über die Tartanbahn<br />
Muskelkater istein Phänomen, das<br />
nicht nur Hobbysportlernson<strong>de</strong>rn<br />
auchSportprofis nachausgiebigem<br />
training o<strong>de</strong>r Wettkampf zu schaffen<br />
machen kann. ein einfaches Mittel,<br />
um <strong>de</strong>n unangenehmen Muskelschmerzen<br />
vorzubeugen, ist offenbar<br />
das tragen vonStützstrümpfen<br />
beim Sport.<br />
Isabel Riesner, Mitarbeiterin <strong>de</strong>r Professur<br />
Sportgerätetechnik an <strong>de</strong>r Universität<br />
Chemnitz, erforscht im Rahmen<br />
ihrer Dissertation die Wirkung<br />
einer Muskelkompression beim Sport.<br />
Sie hat festgestellt, dass Stöße, die<br />
beim Laufen o<strong>de</strong>r bei Ballsportarten<br />
auf die Beine übertragen wer<strong>de</strong>n, zu<br />
Schwingungen in <strong>de</strong>r Muskulatur führen.<br />
Diese Schwingungen, so Riesner,<br />
wer<strong>de</strong>n einerseits zur Intensivierung<br />
<strong>de</strong>s Trainingsreizes genutzt, führen<br />
aber auch zum Muskelkater. Ein Übermaß<br />
an Schwingung gilt es daher zu<br />
vermei<strong>de</strong>n. Im vergangenen Jahr haben<br />
Chemnitzer Sportgerätetechniker <strong>de</strong>n<br />
Versuch gestartet, Läufer mit Kompressionsstrümpfen<br />
an <strong>de</strong>n Start zu<br />
schicken –und erhielten ein positives<br />
Feedback. Ausgehend davon wur<strong>de</strong> die<br />
Forschung weiter vorangetrieben. Mittlerweile<br />
setzen die Sportgerätetechniker<br />
Beschleunigungssensoren ein, die<br />
auf <strong>de</strong>n Muskeln <strong>de</strong>r Sportler angebracht<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
und analysieren<br />
damit die Muskelschwingungen<br />
bei unterschiedlichen<br />
Sportarten –mit<br />
und ohne Kompression.<br />
Ziel<br />
<strong>de</strong>r Arbeiten ist<br />
es, individuell an<br />
verschie<strong>de</strong>ne<br />
Sportarten angepasste<br />
Kompressionsstrümpfe<br />
zu<br />
entwickeln.<br />
Auch soll das<br />
optimale Kompressionsmaß<br />
ermittelt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Riesner dazu: „Man kann die Kompression<br />
nicht endlos steigern, um bessere<br />
Ergebnisse zu erzielen –<strong>de</strong>shalb<br />
gilt: so viel wie nötig, so wenig wie<br />
möglich.“ <<br />
ral<br />
Quelle: Pressemitteilung <strong>de</strong>r Technischen Universität<br />
Chemnitz vom9.11.<strong>2012</strong><br />
eher ungewohnt ist<strong>de</strong>r Anblickvon Sportlern mit Kompressionsstrümpfen.Das<br />
Tragen <strong>de</strong>r Strümpfe soll jedochMuskelkater vorbeugen<br />
–und istdaher durchaus eine Überlegung wert.<br />
Foto: TUChemnitz/Jacob MüllerTU Chemnitz/Jacob Müller<br />
8 | 5604| Deutsche Apotheker Zeitung| 152. Jahrgang<br />
15.11.<strong>2012</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>46</strong>