MARKT UND MANAGEMENT Face bookseite nicht so hoch ausfielen wie bei Kampagnen von Sportlern, Schauspielern o<strong>de</strong>r renommierten Markenartiklen.“ Bei <strong>de</strong>r aktuellen Kampagne konnte die Facebookseite eine Fananzahl von 211 Personen verbuchen. Für die Fotos <strong>de</strong>s Fotowettbewerbs wur<strong>de</strong>n 1.936 Stimmen abgegeben und 43 Kom- book heute fester Bestandteil im Alltag <strong>de</strong>r 15- bis 35-Jährigen und erfreuen sich auch bei Älteren immer größerer Beliebtheit. Die Möglichkeit, sich auf persönlicher Ebene mit seinen Bekannten zu „verbin<strong>de</strong>n“ und Erfahrungen unkompliziert und schnell auszutauschen, begeistert viele Menschen. Hinzu kommt die Ten<strong>de</strong>nz, <strong>de</strong>r Empfehlung eines mit kritischen Äußerungen an<strong>de</strong>re negativ beeinflussen und schlimmstenfalls einen so genannten „Shitstorm“, also massenweise unfreundliche Kommentare, entfesseln. Auch bei <strong>de</strong>r aktuellen Kampagne <strong>de</strong>r Wohnungsgenossenschaften gab es kritische Anmerkungen zu <strong>de</strong>n Bedingungen <strong>de</strong>s Wettbewerbs, die an <strong>de</strong>r öffentlichen Pinnwand diskutiert wur<strong>de</strong>n. „Hier war es wichtig, schnell zu reagieren“, berichtet Franke. Die Agentur entwickelte eine klären<strong>de</strong> Stellungnahme auf <strong>de</strong>r Facebookseite. Darin wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Usern ver<strong>de</strong>utlicht, warum die Genossenschaften sich für <strong>de</strong>n gewählten Abstimmungsmodus entschie<strong>de</strong>n hatten. Die User wur<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m gebeten, sich bei Fragen und Kritik per privater Facebooknachricht direkt an das Team zu wen<strong>de</strong>n, das die Seite betreute. Dadurch konnte die Kritik aus <strong>de</strong>m öffentlichen Kanal elegant in einen privaten Bereich umgeleitet wer<strong>de</strong>n. „Einen <strong>de</strong>r Kritiker konnten wir am En<strong>de</strong> sogar überzeugen, einen eigenen Wettbewerbsbeitrag einzuschicken“, so Franke abschließend. Anhand dieses konkreten Falles wird sehr <strong>de</strong>utlich, dass man bei <strong>de</strong>r Kommunikation in sozialen Netzwerken „am Ball“ bleiben muss. Die dabei oft gestellte Frage nach <strong>de</strong>m Zeitaufwand lässt sich nicht pauschal beantworten, son<strong>de</strong>rn orientiert sich am jeweiligen Design <strong>de</strong>r Kampagnen und <strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Mitmach-Elementen. Generell gilt: Während die einmalige Entwicklung einer Kampagnenstrategie verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die darauf folgen<strong>de</strong> Betreuung <strong>de</strong>r Seite mit weniger Aufwand verbun<strong>de</strong>n. Die Titelfotos auf <strong>de</strong>r Facebook-Seite machten Lust, sich am Wettbewerb zu beteiligen. mentare verfasst. Insgesamt lag die Reichweite Bekannten o<strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong>s mehr Be<strong>de</strong>utung zuzumessen als einer „anonymen“ Werbebotschaft. bei Facebook durch das Weitersagen an Freun<strong>de</strong> und <strong>de</strong>ren Freun<strong>de</strong> bei 46.830 Personen. „Wenn „Die Kommunikation über soziale Netzwerke bietet für die Wohnungswirtschaft große Chancen“, man bedankt, dass Genossenschaften bei <strong>de</strong>r Zielgruppe kaum bekannt sind, ist das Ergebnis weiß auch Dr. Rudolf Ridinger, Vorstandssprecher nicht schlecht. Immerhin zählt die Zielgruppe <strong>de</strong>s Verbands <strong>de</strong>r südwest<strong>de</strong>utschen Wohnungswirtschaft. „Die positiven Effekte dieser ‚digitalen <strong>de</strong>r jungen Erwachsenen zur meistumworbenen Zielgruppe überhaupt“, so <strong>de</strong>r Kommunikationsexperte abschließend. reale Beziehung zwischen Mietern und Wohnungs- Nachbarschaften‘ übertragen sich direkt auf die unternehmen.“ Soziale Netzwerke mit Chancen und Risiken Allerdings macht sich ein Unternehmen mit einer Die Facebookseite wird von <strong>de</strong>n hessischen Wohnungsbaugenossenschaften nach Abschluss <strong>de</strong>s bar. Die sehr öffentliche Form <strong>de</strong>r Kommunikation Kampagne in sozialen Netzwerken auch angreif- Gewinnspiels weiterhin als Dialogplattform genutzt. Schließlich sind soziale Netzwerke wie Face- birgt zum Beispiel das Risiko, dass einzelne gemeinsam mit <strong>de</strong>r Mund-zu-Mund-Propaganda User Übertragbarkeit auf an<strong>de</strong>re Projekte Kommunikationsexperten sind sich darüber einig, dass man soziale Netzwerke im Marketingmix nicht mehr ignorieren kann – beson<strong>de</strong>rs, wenn man eine junge Zielgruppe erreichen möchte. „Auch Unternehmen <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft wer<strong>de</strong>n sich mehr und mehr mit <strong>de</strong>m Thema ‚Social Media‘ befassen müssen“, prognostiziert <strong>de</strong>shalb auch Detlef Hans Franke. Eine wichtige Rolle für <strong>de</strong>n Projekterfolg spielt dabei, dass die Kampagne gezielt für die Anfor<strong>de</strong>rungen in sozialen Netzwerken konzipiert wird. „Es genügt nicht, auf einer Facebookseite die gleichen Nachrichten zu veröffentlichen, die man auch in <strong>de</strong>r örtlichen Presse platziert, o<strong>de</strong>r einen Wohnungsflyer eins zu eins auf <strong>de</strong>r Facebookseite einzustellen“, warnt er. Für erfolgreiche Projekte müsse man statt<strong>de</strong>ssen eigens für dieses Medium Aktionen entwickeln und Meldungen erstellen. Nur so könne man die User dazu anregen, aus eigenem Antrieb die Facebookseite eines Unternehmens anzuwählen und sich an <strong>de</strong>n angebotenen Aktionen zu beteiligen. 58 1 | 2013
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