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Stefanie Lapp Ha - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...

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Literaturübersicht 3<br />

2. Literaturübersicht<br />

2.1. Virale Onkolyse und onkolytische Viren<br />

Virale Onkolyse beschreibt ein, zur konventionellen Chemo-, Radio- und<br />

chirurgischen Therapie alternatives Konzept zur Benutzung von so genannten<br />

onkolytischen bzw. onkotropen Viren zur Behandlung von Tumorerkrankungen.<br />

Vorteile bestehen vor Allem in der biotechnologischen Veränderbarkeit von Viren, die<br />

es ermöglicht durch Steigerung der Tumorselektivität und -spezifität therapeutische<br />

Erfolge in Neoplasien zu erzielen, die sich als resistent gegen konventionelle Radiound<br />

Chemotherapeutika erwiesen haben (Vähä-Koskela et al., 2007).<br />

2.1.1. Ein kurzer geschichtlicher Abriss<br />

Erste Erwähnung eines viro-therapeutischen, anti-proliferativen Effektes findet 1912<br />

eine attenuierte Tollwutvakzine, welche einer Frau mit einem Zervixkarzinom in Folge<br />

akzidenteller Tollwutinfektion verabreicht wurde (Sinkovics et al., 2008). In den<br />

folgenden Jahren wurden, unter anderem vom Institut Pasteur in Paris, eine Vielzahl<br />

von Viren in Tumorstudien an Labornagern getestet, welche auf einer ersten<br />

Konferenz zu onkogenen und onkolytischen Viren 1957 in Houston, Texas<br />

Erwähnung fanden (Sinkovics et al., 2008). Schub bekam dieses Feld der Forschung<br />

im Wesentlichen durch Berichte von Leukämiepatienten, die im Zuge einer<br />

natürlichen Masernvirusinfektion Regressionen erfuhren (Bluming et al., 1971;<br />

Zygiert et al., 1971; Taqi et al., 1981). Kurze Zeit später richtete sich die<br />

Aufmerksamkeit auf einen attenuierten Newcastle Disease-Virusstamm, der in vitro<br />

und in vivo onkolytische Aktivität bei einer humanen Neuroblastomzelllinie zeigte<br />

(Lorence et al., 1994). Während sich die veterinärmedizinische Forschung auf<br />

diesem Gebiet noch in den Kinderschuhen befindet, stehen seither eine Vielzahl,<br />

teilweise tumorselektiver und genetisch veränderter Viren im Fokus<br />

humanmedizinischer Krebsforschung (Parato et al., 2005; Patil et al., 2012).<br />

2.1.2. Onkolytische Viren im Allgemeinen - Definition und Mechanismen<br />

Onkolytische Viren sind zufällig entdeckte, spezifisch ausgewählte oder genetisch<br />

veränderte Organismen, die zur zytoreduktiven Therapie humaner und

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