Stefanie Lapp Ha - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...
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Literaturübersicht 19<br />
phagozytären, Antigen-präsentierenden und T-Zell-stimulativen Funktion in Folge<br />
einer Infektion mit CDV. Brügger et al. (1992) beobachteten in vitro eine erhaltene<br />
Fähigkeit zur Phagozytose und Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies durch<br />
infizierte Makrophagen. Ferner betonen die Autoren die gesteigerte prokoagulatorische<br />
Aktivität der infizierten Zellen. Stein et al. (2008) stellten in infizierten<br />
monozytären Zellen eine gesteigerte MHC-I-, CD1c-, CD80- und CD86-Expression<br />
fest. Während MHC-I im Wesentlichen für die Präsentation von zytosolischem und<br />
viralem Antigen und für die T-Zellaktivierung verantwortlich ist, dient CD1c darüber<br />
hinaus der Antigenpräsentation für natürliche Killer (NK) -Zellen. Auch CD80 und<br />
CD86 besitzen ähnliche Aufgaben in der Antigenpräsentation und Kostimulation der<br />
T-Zellaktivierung (Tizard und Schubot, 2008). Ähnliche Antigenaufregulationen<br />
wurden im Zuge der nervösen Form der Staupe nach Infektion von Mikroglia<br />
beschrieben (Stein et al., 2004). Sie werden von den Autoren für eine Beseitigung<br />
des Virus aus den Zellen und von Wisniewski et al. (1972) für die, im Rahmen einer<br />
überschießenden Bystander-Immunität entstehenden, Demyelinisierungen<br />
verantwortlich gemacht.<br />
Die Infektion von DH82-Zellen führte in einer Studie von Gröne et al. (2002) zur<br />
Aufregulierung von Interleukin (IL)-1 und vermehrten Ausschüttung von IL-6 und<br />
Tumornekrosefaktor (TNF). Indes berichten Krakowka et al. (1987) neben einer<br />
Induktion der Prostaglandin-E2-Produktion durch infizierte monozytäre Zellen von<br />
einer gestörten Freisetzung von IL-1 und schließen daraufhin auf eine beeinträchtigte<br />
Antigenpräsentation mit sukzessiv herabgesetzter B-Zell-Differenzierung und<br />
Antikörperproduktion.<br />
2.3.4. Immunisierung gegen das kanine Staupevirus<br />
Untersuchungen zur Seroprävalenz in der deutschen Hundepopulation finden sich<br />
von 1984 und 1987. In den Studien, in denen ungeimpfte Tiere untersucht wurden,<br />
ergaben sich Seroprävalenzen von 25% in der Altersgruppe der 3- 6 Monate alten<br />
und 90% in der Altersgruppe der über 3 Jahre alten Hunde (Grünberg, 2000). In<br />
einer Studie aus Chicago, USA, welche an Tierheimhunden mit unbekanntem<br />
Impfstatus durchgeführt wurden, zeigten sich 37% und 41% der Tiere seropositiv<br />
(Litster et al., 2012). Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Lechner et al. (2010), die