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Stefanie Lapp Ha - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule ...

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Literaturübersicht 21<br />

spontan im Mausorganismus entstehenden Tumoren und den, durch Expression<br />

eines Transgens induzierten Neoplasien, spielen die Xenotransplantate von<br />

humanen Tumoren in immunsupprimierte Mausstämme die wichtigste Rolle in der<br />

Erforschung und Prüfung von Onkotherapeutika (Céspedes et al., 2006 ). Während<br />

aus den zu untersuchenden Tumorzelllinien oder resezierten primären Tumoren, in<br />

den meisten Fällen, subkutane (heterotope) Xenotransplantate generiert werden,<br />

haben sich jedoch auch orthotope Transplantate bewährt (Céspedes et al., 2006).<br />

Aus der Verwendung von Mausstämmen mit unterschiedlichen Defekten ihres<br />

Immunsystems (Nude, SCID, NOD/SCID, Rag-1-defizient) ergeben sich verbesserte<br />

Tumoraufnahmen und die Möglichkeit der Evaluierung des Wirkungsmechanismus<br />

eines Therapeutikums unter Vernachlässigung des adaptiven Immunsystems<br />

(Hudson et al., 1998; Céspedes et al., 2006). Gleichermaßen beeinträchtigt diese<br />

Gegebenheit jedoch auch die Untersuchung der gegebenenfalls Therapie-adjuvanten<br />

immunologischen Reaktionen (Hudson et al., 1998; Céspedes et al., 2006).<br />

2.4.1. Die severe combined immunodeficiency (Scid) - Mutation<br />

Individuen des C.B.-17 Inzuchtstammes mit BALB/c-Hintergrund, welche homozygot<br />

für die Scid-Mutation waren, wurden erstmals von Bosma und Kollegen am Fox<br />

Chase Cancer Center, Philadelphia, USA entdeckt, vermehrt und als C.B.-17scid<br />

bezeichnet (Bosma et al., 1983). Fehlerhafte V(D)J-Rekombinationen der<br />

Antigenrezeptorgene führen durch den Abbruch der lymphozytären Differenzierung<br />

zu einer nahezu vollständigen Abwesenheit funktioneller B- und T-Lymphozyten<br />

(Schuler et al., 1986). Myeloische Zellen sowie NK-Zellen werden in normaler Anzahl<br />

und Funktion angetroffen (Dorshkind et al., 1984). Custer et al. (1985) untersuchten<br />

die lymphatischen Organe von Scid-Mäusen und stellten im Knochenmark eine, dem<br />

Knochenmark der Vergleichstiere ähnelnde Zellularität fest, während der Thymus<br />

und die sekundären lymphatischen Organe und Einrichtungen massive lymphozytäre<br />

Depletionen aufwiesen. Weiterhin wiesen Custer et al. (1985) mittels<br />

Durchflusszytometrie T-Lymphozyten in Thymus und Milz nach, deren Funktionalität<br />

die Autoren auf Grund der Morphologie der Zellen jedoch in Frage stellen. Ferner<br />

beobachteten sie keine B-Zellen, jedoch Plasmazellen und Serumimmunglobulin. Es<br />

wird postuliert, dass die Scid-Mutation zur aberranten Ausbildung von

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