Anonym: Kaiser Joseph II. im Volke - bei LiTheS

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Kaiser Joseph II. im Volke http://lithes.uni-graz.at/texte.html ROSENBERG. Ich glaube nicht Majestät JOSEPH. Dann werden sie’s büßen! Hoch!! … Rufe von außen. JOSEPH zu WALDENECK. Ihre Gäste kommen, Herr Graf, es muß Ihnen angrnem [agenem], sein dieselben froh zu sehen 7. Scene. VORIGE. LUDMILLA. BÖHMISCHE LANDLEUTE. ALLE schlecht gekleidet und vom krankhaften Aussehen. WEIBER mit KINDERN am Arm. [I/85] LUDMILLA affect. Kommt Ihr Armen, kommt. Hier steht der erhabene Menschenfreund, der mir wie ein Engel das Land durchzieht, um Euch Brod vom Himmel zu bringen Alle LANDLEUTE haben um JOSEPH eine knieende Gruppe gebildet. WEIBER heben die KINDER empor nach JOSEPH weisend. JOSEPH. Kniet nicht vor mir! Wenn Ihr mir danken wollt, so vergesset nie und mögen auch Eure Enkel nie vergessen daß es die Hand eines deutschen Fürsten war, die für Böhmen Hülfe gebracht hat. Gruppe DRITTES BILD. PERSONEN. [I/86] Kaiser Joseph der II. Graf Rosenberg. Sing-Liesel. Michel. Ein Schneidergeselle. Lüfte, Hauseigenthümer. Wirth zum Fassel am Spittelberg Eine Näherin. Eine Wäscherin. Ein Soldat. Katzlhofer, Argent [!] der Keuschheitskommission. Näherinnen. Wäscherinnen, Gesellen und Soldaten. Wirthshausgarten am Spittelberg. Im Hindergrunde ein Gitter mit dem Eingang. Links gegen den Hintergrund [I/87] das Wirthshaus mit einem anstoßenden kleinen Salon. Rechts hohe Gartenhecke. Vorne zu beiden Seiten Gebüsche, Tische, Bänke und Stühle.
Kaiser Joseph II. im Volke http://lithes.uni-graz.at/texte.html 1. Scene. LÜFTE. NÄHERIN. WÄSCHERIN. SOLDAT. SCHNEIDERGESELLE. Sitzen vorne am Tische rechts, die ANDERN an den den übrigen Tischen, MÄDCHEN und junge BURSCHEN (Ballet) führen einen lebhaften Wienertanz aus, wozu die UEBRIGEN paschen. LÜFTE ein älterer korpulenter Mann in stattlicher Kleidung, gemüthlich und lustig nach dem Tanze ruft er [LÜFTE.] Juchhee! Heut gehts beim Fassel wieder a mal recht laut herunter, trinks Mädel, i zahl so viel eng und engern Amanten schmeckts! Leben und Leben lassen is dem Hausherrn Lüfte immer [I/88] sein Wahlspruch gewesen NÄHERIN. Der Herr Lüfte is a Prachtmodell unter die Wiener Hausherrn, i bin völli verliebt in ihm. WÄSCHERIN. A Glück, das mein Schorschl nit eifersüchtig is, sonst schmecket ihm ka Tröpfel, was der Herr Lüfte zahlt. SOLDAT lachend. Siehst aber, daß mirs schmeckt. A Soldat kennt ka Eifersucht, denn bevor er von Aner ang’schmirt wird, schmirt er selber a halbes Dutzend an. NÄHERIN. Das bringt mein Mucki nicht übers Herz. Wann i ihm untreu, stechert er sich mit der längsten Nadel todt. SCHNEIDERGESELLE gebrochen Deutsch. Schneider is e halt romantisches Redl. [I/89] NÄHERIN. Aber beim Herrn Lüfteln is ka Gefahr, der traktirt uns ohne böse Absichten LÜFTE. I hab nur mei Freud, wenn i d’jungen Leut brav trinken sieh, weil i selber nit mehr so kann wie ehemals SOLDAT. Also thun wir ihm den Gefallen SCHNEIDERGESELLE. Trinken wir auf Leben hundertjährige von pane Lüfte. Wann wirde zu kurz, ale stückel ich ihm an. ALLE VIERE anstoßend. Vivat! Vivat! 2. Scene. VORIGE. WIRTH aus den Hause. WIRTH geschäftig u. pfiffig. Aufpassen meine verehrten Gäst! I komm mit einer Ueberraschung [I/90] weil i a Wirth bin, ders versteht ALLE untereinander. Was denn? Was denn? WIRTH. Wer’n wohl schon gehört haben, von der Sing-Liesel, die seit einigen Wochen a völliges Aufsehen macht. LÜFTE. Freilich haben wir schon g’hört von ihr. NÄHERIN spöttisch. Soll a Landpommerantschen sein! SOLDAT. Aber dudeln soll’s können daß’s a Passion is.
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