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Anonym: Kaiser Joseph II. im Volke - bei LiTheS

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<strong>Kaiser</strong> <strong>Joseph</strong> <strong>II</strong>. <strong>im</strong> <strong>Volke</strong><br />

http://lithes.uni-graz.at/texte.html<br />

[I/143]<br />

HUBERTA. Und ich werde be<strong>im</strong> Parforçe reiten das Kühnste wagen, um mich der kaiserlichen<br />

Gnade würdig zu zeigen<br />

ALLE. Vivat, unser gnädigster Monarch! Mit Referenzens links ab.<br />

2. Scene.<br />

JOSEPH. SELBING.<br />

JOSEPH. Hahaha! für die soll ich Heirathsparthien schaffen. Ich hoffe von der männlichen,<br />

daß ich nicht in die Lage komme, mein Versprechen halten zu müssen.<br />

SELBING. Die Mädchen scheinen etwas närrisch<br />

JOSEPH. Ich halte sie auch [für] heuchlerisch, wie den Papa!<br />

[I/144]<br />

SELBING. Das ist ein strenges Urtheil, Majestät, ich möchte nicht gerne ungerecht urtheilen.<br />

JOSEPH. Weil sie selbst durch ein ungerechtes Urtheil gelitten haben. Hätte ich vor Jahren<br />

nicht den Spittelberg besucht, so säßen Sie heute noch in unverdienten Banden.<br />

SELBING. Ew. Majestät sind als befreiender Engel in meinem Kerker getreten, wohin mich<br />

die falsche Anklage geführt hat.<br />

JOSEPH. Es war ein schändliches Complott, das Kriegsgericht wurde durch gefälschte<br />

Documente getäuscht. Ich habe<br />

[I/145]<br />

schärfer gesehen, die Fälscher wurden erwischt und bestraft, aber der Hauptschuldige, der<br />

Anstifter Graf Waldenek ist durch den Tod seiner Strafe entgangen.<br />

SELBING. Ich verzeihe ihm, denn seiner schlechten That habe ich die Gnade Eurer Majestät<br />

zu danken.<br />

JOSEPH. Sie haben den Dank abgetragen, in dem Sie mich <strong>bei</strong> einer Recognoscirung <strong>im</strong> bairischen<br />

Erbfolgekriege mit Lebensgefahr vor der Gefangennahme durch preußische Hussaren<br />

retten. Dafür habe ich sie zum Rittmeister und zu meinem Adjutanten gemacht, aber<br />

bis jetzt konnte ich Ihnen, den schweren Verlust, den Ihrer edlen Geliebten nicht ersetzen<br />

[I/146]<br />

SELBING. Ach meine theure Ludmilla. Sie hat sich von der Zumuthung, den unwürdigen<br />

Baron Janoviz zu heirathen, in das Kloster geflüchtet. Seit zehn Jahren ist mein Herzensunglück<br />

<strong>im</strong> Königskloster zu Wien begraben.<br />

JOSEPH. Auch ein Theil von den meinigen. Armes Annerl!<br />

3. Scene.<br />

VORIGE. SING-LIESEL. Später HELLBRUNNER.<br />

SING-LIESEL stattlich ländlich gekleidet, corpulent geworden, tritt rasch von rechts auf, freudig. Ach<br />

Gottlob! Da ist er ja, unser guter gnädigster Herr <strong>Kaiser</strong>!<br />

JOSEPH freundlich. Ei siehe da! Die ehemalige Sing-Liesel<br />

SING-LIESEL tief knixend. Jetzige Hofgärtnerin durch allerhöchste Gnade!<br />

JOSEPH. Was führt denn Dich von Waldenek nach Wien?<br />

[I/147]

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