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Anonym: Kaiser Joseph II. im Volke - bei LiTheS

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<strong>Kaiser</strong> <strong>Joseph</strong> <strong>II</strong>. <strong>im</strong> <strong>Volke</strong><br />

http://lithes.uni-graz.at/texte.html<br />

MICHEL schmunzelt. Wenn i a just nit zu die Gescheidten gehör, so dumm bin i net, Lisel, daß<br />

i net erathen kann, was Du Dir hamli denkst!<br />

[I/16]<br />

SING-LIESEL. Na zum Beispiel?<br />

MICHEL. Du denkst Dir. Wann der Michel a Geld hätt, so wär er als Schatz net zuwider,<br />

denn er is a gesunder ehrlicher Bua! … Weil i aber doch vielleicht ein Bessern daglangen<br />

kann so laß i dem Michel nix merken, daß er mir gefallt, als Nothnagel bleibt er noch<br />

allerweil.<br />

SING LIESEL spöttisch. O du gescheider Räthselauflöser. Wann i aufs Geld gingert, konnt’s ich<br />

Manchen aus der Tasche zuppfn, aber da bin i z’stolz und z’ehrlich dazu. Trotzig. Weil Du<br />

aber so schlecht von mir denken kannst, mag i Di schon gor net mehr, Du einbilderischer<br />

Dalk Du! Pack Di jetz mit dem Binkel.<br />

MICHEL. Lisel, ich rath Dir’s mach mi net schiach<br />

[I/17]<br />

denn so viel i a guter Tappel bin, mir soll Aaner trau’n wenn i schiach wir. Ab ins Haus.<br />

SING-LIESEL allein. Es is wirklich a guter Tappel und agroßer Auswahl hab i net, weil i wie<br />

der Hellbrunner sagt, quasi ohne Erlaubniß auf der Welt bin. Ja wann i a Geld hätt’, wenn i<br />

mir a Geld dersingen könnt. In der Weanerstadt könnt’s vielleicht möglich sein; aber wie<br />

soll ich denn in die Weanerstadt kommen. I wir schon d’arme Sing Liesel bleiben müssen.<br />

Nach links blickend, überrascht. Was ist denn das? D Annerl kommt mit aan fremden Herrn<br />

der sich auf ihre Achsel stützt, da muß was geschegen sein. Eilt ihnen entgegen.<br />

JOSEPH.<br />

5. Scene.<br />

VORIGE. KAISER JOSEPH in einfachen Reitanzuge. ANNA.<br />

[I/18]<br />

Dank Dir meine gute herzige Sameritanerin! Ohne Deine rasche und geschickte Hilfe wär<br />

ich nach dem Sturz mit meinem Pferde nicht so bald auf die Beine gekommen.<br />

ANNA sehr theilnehmend. Is dem gnädigen Herrn schon a wengel leichter? Das muß a schwerer<br />

Fall gewesen sein den der gnädige mit sein wilden Pferd über’n Hirschengraben g’macht<br />

hat!!<br />

SING-LIESEL. A Fall über’n Hirschengrab’n?<br />

ANNA. Mir ist’s durch alle Glieder gfahren, wie ichs von Weiten g’sehen habe’e stützt’s Euch<br />

auf das Banckel, lieber Herr.<br />

Führt ihn zur Bank.<br />

Das davongeloffene Pferd wird sich wol wiederfinden.<br />

SING-LIESEL. Soll i um den Bader laufen?<br />

[I/19]<br />

JOSEPH freundlich lächelnd. Nein ist nicht nöthig! Die kleine Confusion ist unbedenklich, was<br />

ich der Hülfe dieses lieben Mädchens verdanke.

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