Herunterladen - tessiner zeitung
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11. Oktober 2013<br />
15<br />
Forum<br />
BERUF AUS BERUFUNG<br />
Die Kunst lässt ihn nicht mehr los<br />
von Nathalie Zeindler<br />
Er führt eine der renommiertesten<br />
Galerien in Basel.<br />
Der gebürtige Tessiner<br />
Arnaldo Carzaniga setzt auf<br />
eine ausgewogene Mischung<br />
aus traditioneller<br />
Schweizer und moderner<br />
europäischer Kunst.<br />
Als Kind hat er sich meist<br />
Kunstbücher als Geschenk<br />
gewünscht und durch seine<br />
spätere Frau, Nichte des<br />
Malers Otto Abt, fand der<br />
ehemalige Tessiner Marketingfachmann<br />
Arnaldo Carzaniga<br />
Zugang zu Werken<br />
der Gruppe 33, einem antifaschistischen<br />
Zusammenschluss<br />
von Basler Künstlern,<br />
der 1933 aus Protest<br />
gegen die konservativen<br />
Tendenzen der Schweizer<br />
Kunstszene gegründet wurde.<br />
Die Welt der Malerei<br />
liess ihn fortan nicht mehr<br />
los, was dazu führte, dass<br />
der in Mendrisio aufgewachsene<br />
Wahlbasler 1975<br />
die damalige Galerie „zem<br />
Specht“ eröffnete und dem<br />
vorerst noch zaghaften Publikum<br />
Bilder von Otto Abt,<br />
Irène Zurkinden und Meret<br />
Oppenheim näherbrachte.<br />
Kaum jemand räumte ihm<br />
grosse Erfolgschancen ein,<br />
in einer Zeit, in der die Petrolkrise<br />
gravierende gesamtwirtschaftliche<br />
Auswirkungen<br />
mit sich brachte.<br />
Doch der Tessiner liess sich<br />
nicht beirren und verfolgte<br />
eisern seinen eingeschlagenen<br />
Weg. Heute geniesst die<br />
Galerie Carzaniga, die<br />
nebst hiesiger Kunst auch<br />
informelle Malerei sowie<br />
Werke expressionistischer<br />
Künstlergruppen präsentiert,<br />
ein hohes Ansehen.<br />
Arnaldo Carzaniga fördert<br />
auch seine Tessiner Landsleute,<br />
unter anderem den<br />
bekannten Meister Serge<br />
Brignoni. Zusammen mit<br />
dem m.a.x. museo Chiasso<br />
hat der 77-Jährige eine<br />
grosse Ausstellung organisiert,<br />
die noch bis 19. Januar<br />
2014 in der Grenzstadt zu<br />
sehen ist. Zudem ist der umtriebige<br />
Tessiner mit seiner<br />
Galerie auch an der prestigeträchtigen<br />
Art Basel vertreten,<br />
und nicht zuletzt<br />
kann er auch in seinem Heimatkanton<br />
auf eine treue<br />
Kundschaft zählen. Wenn es<br />
ihm seine freie Zeit erlaubt,<br />
trifft Carzaniga hin und<br />
wieder seine ehemaligen<br />
Pfadfinderfreunde aus Mendrisio,<br />
mit welchen er gerne<br />
über vergangene Zeiten sinniert.<br />
Doch schon bald zieht<br />
es ihn wieder in seine Galerie<br />
am Heuberg, die er inzwischen<br />
mit zwei jüngeren<br />
Co-Partnern betreibt. „Die<br />
Kunst widerspiegelt die<br />
Entwicklungen unserer Zeit<br />
und bringt die Menschen<br />
dazu, innezuhalten“ so der<br />
Galerist und ergänzt: „Meine<br />
Wohnung in Binningen<br />
BL ähnelt einem Museum.<br />
Ich brauche die Wände<br />
nicht mehr zu streichen, da<br />
jeder Zentimeter mit Bildern<br />
zugepflastert ist.“<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.carzaniga.ch<br />
Anzeige<br />
Zur Erinnerung<br />
Traurig wenn wir bei der Ponte Maggia stehen<br />
Die Stümpfe der vielen schönen Eichen sehen<br />
Die wurden über Nacht… in voller Pracht<br />
In diesem Frühsommer umgebracht<br />
Auch nicht einen liessen sie stehen<br />
Im Sommer spendeten sie Schattenkühle<br />
Im Herbst rauschten die Blätter im Wind<br />
Im Winter ihr Geäst kahl aber voller Erwartung<br />
Im Frühling freuten die grünen Triebe<br />
Wir können es nicht verstehen…<br />
Wird denn nur noch für die Wirtschaft und<br />
Des Autofahrers Interesse regiert<br />
Welcher achtlos an den Bäumen vorbei braust<br />
Hauptsache die Strassen sind glatt<br />
Und es hat kein Blatt<br />
Carin Litscher, Nürensdorf<br />
BRIEFE<br />
Verdienter Erfolg für drei Lehrlinge der Confiserie<br />
Al Porto, die sich an der Diplomfeier die ersten<br />
Ränge und somit den Platz auf dem Podium gesichert<br />
haben.<br />
Giada Monaco erreichte den ersten Platz ex aequo<br />
mit einem Durchschnitt von 5.3 und gewann die<br />
Goldmedaille als beste Lehrtochter mit dem höchsten<br />
Durchschnitt im praktischen Bereich. Gleicher<br />
Durchschnitt von 5.3 und den ersten Platz auch für<br />
Raffaela De Carli (links im kleinen Bild ) und der<br />
dritte Platz für Melody Falconi (mitte im kleinen<br />
Bild) mit einem Durchschnitt von 5.0.<br />
Giada Monaco wird ab Oktober ihre berufliche<br />
Laufbahn als Commis Pâtissière im Belfry Club in<br />
London beim renommierten Schweizer Koch Anton<br />
Mosimann beginnen.<br />
In den vergangenen 50 Jahren konnten fast 100<br />
junge Talente ihre Ausbildung in den verschiedenen<br />
Berufskategorien, Bäckerei, Konditorei und<br />
Confiserie, bei Al Porto erfolgreich abschliessen.<br />
Seit kurzem ist auch die Ausbildung im Verkauf dazu<br />
gekommen.<br />
Paolo Loraschi, Maître Créateur und Verantwortlicher<br />
der Confiserie Al Porto Produktion, hat über<br />
40 Lehrlinge ausgebildet, die sich oft unter den Besten<br />
auf kantonaler Ebene klassifiziert haben.<br />
Bekannt für seine Teilnahme an zahlreichen internationalen<br />
Wettbewerben, wo er mit dem Swiss<br />
Team bedeutende Auszeichnungen erhalten hat, ist<br />
Paolo Loraschi nun Mitglied der renommiertesten<br />
Jurys und demnächst als Juror am World Chocolate<br />
Masters in Paris.<br />
Junge Leute, die interessiert sind, dem Beispiel von<br />
Giada, Raffaela, Melody zu folgen und einen dieser<br />
faszinierenden Berufe bei der Confiserie Al<br />
Porto zu erlernen, sind gebeten ihre schriftliche<br />
Bewerbung im Januar 2014 an personale@alporto.ch<br />
zu senden. Sie werden dann im Frühjahr,<br />
nach einer Vorauswahl, zu einem Praktikum eingeladen.<br />
Die Ausbildung beginnt im August 2014.<br />
Im Bild: Anton Froschauer, Direktor Confiserie Al<br />
Porto, Giada Monaco mit Goldmedaille und Paolo<br />
Loraschi, Maître Créateur Al Porto (v.l.n.r.).<br />
Raiffeisenbank Locarno<br />
Genossenschaft<br />
www.raiffeisen.ch/locarno<br />
locarno@raiffeisen.ch<br />
Solideres Fundament für die Börsen<br />
2014 zeichnet sich nicht nur in den USA, sondern auch in Euroland, Grossbritannien und<br />
Japan eine konjunkturelle Belebung ab.<br />
Obwohl die US-Notenbank die Märkte seit Mai auf eine Drosselung ihrer Geldpolitik vorbereitet hatte,<br />
nahm sie im September noch einmal Abstand davon, von den Worten zur Tat zu schreiten. Es ist jedoch<br />
damit zu rechnen, dass das Fed in den nächsten Monaten damit beginnt, seine Obligationenkäufe zu<br />
vermindern. Dies vor dem Hintergrund, dass der Konjunkturaufschwung in den USA weitergehen wird.<br />
Zwar stellt der Streit um das Budget und die Schuldenobergrenze eine zusätzliche Belastung dar. 2014<br />
wird die Konjunktur durch Budgeteinsparungen jedoch viel weniger stark gebremst als 2013. Trotz der<br />
höheren Zinsen ist zu erwarten, dass das Wachstum in den zinssensitiven Sektoren Häuserbau und<br />
Autoverkäufe weitergehen wird. Da zudem die Beschäftigung und die Löhne wachsen, können sich die<br />
Konsumenten mehr leisten.<br />
Junge Diplomierte auf dem Podium<br />
Positive Bilanz für das Teatro di Locarno<br />
Viel mehr als ein Theaterhaus ist das Teatro di Locarno<br />
ein Ort des Zusammenkommens und des Dialogs<br />
zwischen Publikum und Künstlern, zwischen<br />
Theater und Kollektivität. Dies zeigen die zahlreichen<br />
Aktivitäten, die auf dem Programm stehen.<br />
Angefangen bei den Treffen mit den Zuschauern,<br />
die in der Regel auf die Erstaufführungen in Locarno<br />
folgen, über die immer gut besuchte und bald in<br />
neuer Weste erscheinende Internetseite, die Facebook-Seite<br />
„Amici del teatro di Locarno“ und die<br />
zweimonatlich publizierte Informationsschrift bis zu<br />
den speziellen Vorstellungen für die Schulen der Region.<br />
Unterstützung erhält das Theater auch durch<br />
die zahlreichen Abonnenten, die auch Mitglied der<br />
Associazione Amici del Teatro di Locarno sind.<br />
Diese umfasst über 120 Personen. Präsident Diego<br />
Erba (in der Bildmitte mit dem künstlerischen Leiter<br />
Paolo Crivellaro links und Sekretär Athos Mecca<br />
rechts) unterstrich an der Generalversammlung<br />
von vergangenem Donnerstag die gute Zusammenarbeit<br />
mit der Kulturstiftung des Locarnese, welche<br />
das Weiterbestehen des Kulturinstituts sichert.<br />
www.teatrodilocarno.ch (Übersetzung tz)<br />
Konjunktur weniger schwach<br />
Nicht nur in den USA, sondern auch in Euroland, Grossbritannien und Japan zeichnet sich für 2014 eine<br />
konjunkturelle Belebung ab. In Euroland spielt dabei die weniger restriktive Fiskalpolitik eine zentrale<br />
Rolle, insbesondere in der Peripherie. Auch die niedrigeren Zinsen in der Peripherie werden die<br />
Konjunktur der Euro-Zone 2014 anregen. Japans Wirtschaft läuft bereits jetzt gut, getrieben von einem<br />
schwachen Yen, der die Exporte stimuliert, und der besseren Stimmung bei Unternehmen und<br />
Haushalten. Für die gute Konsumentenstimmung sorgen die rückläufige Arbeitslosenrate und das<br />
steigende Stellenangebot.<br />
Kein weiterer Zinssprung<br />
Insgesamt ist der Konjunkturaufschwung in den Industrieländern aber vergleichsweise schwach.<br />
Deshalb ist auch nirgends inflationärer Druck auszumachen. Die Notenbanken in den USA, Europa und<br />
Japan können darum ihre expansive Orientierung beibehalten, auch wenn das Fed seine<br />
Obligationenkäufe drosselt. Dies bedeutet, dass der Grossteil des Zinsanstiegs in den USA bereits hinter<br />
uns liegt. Es ist deshalb äusserst unwahrscheinlich, dass die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen auf<br />
über 3 % ansteigen. Die Renditen der Schwellenländer haben sich nach dem Null-Entscheid des Fed im<br />
September entspannt, und ihre Währungen haben sich ebenfalls erholt. Dies gibt Schwellenländern mit<br />
hohen Leistungsbilanzdefiziten mehr Zeit, ihre Ungleichgewichte abzubauen.<br />
Europäische Aktien favorisieren<br />
Die Aktienmärkte der Industrieländer haben seit Anfang Jahr zwischen 15 % und mehr als 40 %<br />
zugelegt. Zu einem guten Teil standen dahinter höhere Bewertungen aufgrund nachlassender<br />
Krisenängste. Das weitere Potenzial der Aktienmärkte wird kaum mehr durch weiter steigende<br />
Bewertungen, sondern vielmehr durch das Gewinnwachstum getrieben. Da die Börsen in Euroland<br />
stärker zyklisch geprägt sind als andere Märkte, sehen wir Euroland neben Grossbritannien und Japan<br />
als den interessantesten Markt. In den Schwellenländern wird die Konjunkturerholung dagegen weiter<br />
hinterherhinken. Entsprechend bleiben wir hier untergewichtet.<br />
Agentur Locarno Agentur Minusio Agentur Muralto Agentur Solduno