ahdukw-jb2012.pdf
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sog. Multiplikator/innen (Lehrkräfte und sonstige Pädagog/<br />
innen sowie ehrenamtliche Mitarbeiter/innen). Allein im<br />
schulischen Bereich (-> Youthwork-Angebote) erreichten wir<br />
in 15 Schulen 1407 Jugendliche aus allen Schulformen,<br />
über 589 in außerschulischen Zusammenhängen wie<br />
offener Jugendarbeit u.a. und 3500 Jugendliche im Rahmen von<br />
personalkommunikativen Formen bei Großveranstaltungen<br />
(wie z.B. bei den Jugend-DIN-Tagen in Dinslaken). 27 % der<br />
Jugendlichen kamen aus dem Alterssegment zwischen 14 und 17<br />
Jahren, 23 % der Jugendlichen hatten einen Migrationshintergrund<br />
(s. auch Controlling-Daten für 2012 im Anhang).<br />
5.6.3 (Präventions-) Veranstaltungen für Jugendliche<br />
und Multiplikatoren<br />
Erfreulich war auch in diesem Berichtszeitraum erneut die<br />
Nachfrage nach Präventionsberatungen von Schüler/innen, die<br />
für Fach- oder Projektarbeiten unseren Rat suchten. Dies ist<br />
gewiss auch als Zeichen zu deuten, dass die AIDS-Hilfe Duisburg<br />
/ Kreis Wesel e.V. bei vielen Schulen als gute und wichtige<br />
Anlaufstelle bekannt ist. Über das direkte Aufsuchen lassen<br />
sich im Übrigen leicht denkbare Schwellenprobleme abbauen.<br />
Zudem können wir hierüber natürlich auch unsere Youthwork-<br />
Angebote bekannt machen.<br />
Aus dem Bereich berufsbildender Einrichtungen (z.B. Berufskollegs,<br />
insbesondere der Sektor der sog. Berufsgrundschuljahre) gab<br />
es im Berichtsjahr stabil hohe Anfragen zu vermerken. Hier<br />
finden wir in der Regel wichtige Zielgruppen; Jugendliche im<br />
Alter zwischen 16 und 25 Jahren, die oftmals problembehaftete<br />
Sozialisationen und einen geringen Grad an Aufklärungsniveau<br />
(z.T. auch migrationsbedingt) aufweisen.<br />
Bis auf einzelne Ausnahmen – vorwiegend im Zusammenhang<br />
mit schulischen Projekttagen und im Umfeld des Welt-AIDS-<br />
Tages – sind direkte Kooperationen mit Einrichtungen der<br />
offenen Jugendarbeit eher selten – im Berichtsjahr allerdings<br />
können wir einen leichten Anstieg verzeichnen und hier<br />
über 200 Jugendliche mehr erreichen als im Vorjahr. Dass wir<br />
hier allerdings auch keine Offensiven starten konnten, hat<br />
unsererseits einfach mit Kapazitätsgrenzen zu tun.<br />
Auf einen besonderen Erfolg, der mit unserem Wirken in<br />
Zusammenhang steht, sei an dieser Stelle hingewiesen. Bei dem<br />
Vom MGEPA ausgeschriebenen „Kondomverpackungs-<br />
Gestaltungs-Wettbewerb“ hat sich gezeigt, dass Moers die<br />
künstlerische Kreativ-Hauptstadt des Landes NRW ist.<br />
Gleich drei von Schülerinnen und Schülern der Moerser Gymnasien<br />
„Adolfinum“ und „Grafschafter“ eingereichte Entwürfe für<br />
die Umverpackungen der demnächst vom Ministerium zur<br />
Verfügung gestellten Kondome wurden preisgekrönt (von<br />
sieben Preisen)! Zwei davon tauchen also alsbald landesweit auf.<br />
Bei einer schönen Preisverleihungsveranstaltung am 12.06.2012<br />
im Ministerium in Düsseldorf konnten die Schüler/innen diese<br />
Nachricht von der Staatssekretärin, Frau Marlies Bredehorst,<br />
empfangen. Herzlichen Glückwunsch nach Moers!<br />
die Vielzahl an Anfragen auch aus diesem Präventionsfeld<br />
nicht befriedigt werden könnten. Dies ist und bleibt eine<br />
wichtige Aufgabe, der wir uns gerne widmen. Dazu führen<br />
wir u.a. alljährlich intensive Grundlagenausbildungen (s. 6.) im<br />
Verbund mit drei anderen Ruhrgebiets-AIDS-Hilfen durch, um<br />
darüber einerseits den Ehrenamtler/innen eine Möglichkeit<br />
zu bieten, ein Einsatzfeld zu finden, dass Ihren Ressourcen,<br />
Fähigkeiten und Neigungen entspricht und andererseits sie<br />
gemäß unserer Qualitätsstandards auszubilden und zu rüsten<br />
und die vorhandene Motivation zu stärken. Es spricht vieles<br />
dafür, ehrenamtliche Ressourcen gerade auch im Bereich<br />
der (Primär-) Präventionsarbeit weiter zu mobilisieren und<br />
zu qualifizieren, z.B. für den peer-to peer-Ansatz. Die aktiven<br />
Ehrenamtler/innen sind unsere wichtigste Ressource und die<br />
wichtigsten Multiplikator/innen.<br />
Eine weitere ganz wichtige Gruppe von potentiellen<br />
MultiplikatorInnen sind in diesem Präventionsfeld natürlich<br />
die Lehrenden in schulischen und außerschulischen<br />
Einrichtungen. Die Anfragen nach Lehrerfortbildungen im<br />
Hinblick auf und im Vorfeld von Projektformen stagnieren<br />
auf sehr niedrigem Niveau. Dies hat unter anderem mit den<br />
vielfältigen Veränderungen im Schulbereich mit erheblichen<br />
Zusatzbelastungen für die Lehrkräfte zu tun. Fortbildungen,<br />
die mit Unterrichtsausfall verbunden sind, sind nicht leicht zu<br />
installieren. Dies hat auch damit zu tun, dass wir überwiegend<br />
bei z.T. schon sehr lange etablierten Projekten agieren und hier<br />
nicht mehr viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Darüber<br />
hinaus wirkt hier in sehr positivem Sinne die alljährliche<br />
Fachtagung des AK Prävention Duisburg in genau diese<br />
Richtung (s.u.). Natürlich wäre eine Ausweitung des Angebotes<br />
(s.o.) wünschenswert, aber wir sind nach wie vor froh, wenn<br />
wir mit unseren begrenzten Ressourcen die Nachfragen<br />
weitestgehend bedienen können.<br />
Das Themenspektrum reicht hier von der Präsentation<br />
des aktuellen Wissensstandes zu HIV und AIDS über die<br />
epidemiologische Entwicklung und daraus resultierender<br />
Präventionskonsequenzen und –strategien bis hin zu Aspekten<br />
spezieller Fortbildung im Feld der Kommunikation, wie<br />
Gesprächsführung und Moderation.<br />
Auch vor diesem Hintergrund erweisen sich die erwähnten<br />
Präventionsvernetzungsaktivitäten als höchst sinnvoll. Darüber<br />
lassen sich Synergieeffekte erzielen, mittelfristig gesehen<br />
Ressourcen zusammenführen und nicht zuletzt Chancen<br />
eines ökonomischeren Haushaltens mit den vorhandenen<br />
Kapazitäten entwickeln.<br />
Umso mehr gewinnt das Feld der Multiplikatorenausbildung an<br />
Bedeutung. Ein zentrales Anliegen ist es, die Präventionsthemen<br />
und die damit verbundenen Ziele an Schulen und in<br />
außerschulischen (Jugend-) Einrichtungen möglichst ganzjährig<br />
zu platzieren. Geschulte Pädagog/innen, Erzieher/innen<br />
oder Sozialarbeiter/innen und –pädagog/innen sollten diese<br />
repräsentieren, zumindest mit Verweisungskompetenzen<br />
ausgestattet sein und als AnsprechpartnerInnen für die<br />
Jugendlichen bekannt sein / werden.<br />
Einmal mehr gut angenommen wurde hier wieder die im<br />
Berichtsjahr angebotene 11. Fachtagung des Präventions-<br />
Vernetzungskreises Duisburg am 10. Mai. Unter dem Titel<br />
„Soziales Engagement ist cool“ befassten sich über 50<br />
Teilnehmer/innen schwerpunktmäßig mit der Frage nach den<br />
Angeboten für freiwilliges Engagement und den Interessen<br />
und Motiven dafür von jungen Menschen. Neben inhaltlichen<br />
Anregungen und methodischen Zugangsformen dient die<br />
Fachtagung immer auch dem Ziel, die Präventionsinfrastruktur<br />
in Duisburg kennen lernen zu können.<br />
5.6.4 Multiplikatoren- und Erwachsenenbildung<br />
Wie bereits erwähnt, investiert die AIDS-Hilfe Duisburg /<br />
Kreis Wesel e.V. viel in die Aus- und Weiterbildung ihrer<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, ohne die einfach<br />
5.6.5 Berufsspezifische Erwachsenenbildung<br />
Hier sind im Wesentlichen Fortbildungsveranstaltungen in<br />
Krankenpflegeschulen, bei sonstigen Pflegeanbietern und im<br />
medizinischen Versorgungssystem verortet. In diesem Bereich<br />
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