Mathematik A für Informatikstudierende - Institut für Informatik
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klar ist. Zu Vereinfachungszwecken werden die drei Punkte auch verwendet, um Mengen<br />
mit nicht endlich vielen Elementen explizit darzustellen. Dies ist mathematisch aber nur<br />
dann zulässig, wenn man diese Mengen auch anders darstellen könnte und die drei Punkte<br />
wirklich nur der Abkürzung und der Verbesserung der Lesbarkeit dienen. Beispielsweise<br />
bezeichnet so {0, 2, 4, 6, . . . , 48, 50} die Menge der geraden natürlichen Zahlen, welche<br />
kleiner oder gleich 50 sind, {0, 2, 4, 6, . . .} die Menge aller geraden natürlichen Zahlen und<br />
{1, 3, 5, 7, . . .} die Menge aller ungeraden natürlichen Zahlen.<br />
1.1.3 Beispiele: explizite Darstellungen<br />
Hier sind einige weitere Beispiele <strong>für</strong> explizite Darstellungen von Mengen<br />
(1) Die Menge {1, 2, 3, 4} besteht aus den vier Elementen 1, 2, 3 und 4.<br />
(2) Die Menge {0, 2, 4, 6, . . . , 98, 100} besitzt, wie man leicht nachzählt, genau 51 Elemente,<br />
nämlich die geraden natürlichen Zahlen von 0 bis 100.<br />
(3) Die Menge {♥, {}, {♥, †}} besitzt drei Elemente, von denen wiederum zwei Mengen<br />
sind, nämlich {} und {♥, †}.<br />
□<br />
Um die zweite in der <strong>Mathematik</strong> gebräuchliche Darstellung von Mengen festlegen zu<br />
können, brauchen wir den folgenden Begriff einer (logischen) Aussage, der auf den antiken<br />
griechischen Philosophen Aristoteles (384-323 v. Chr.) zurückgeht.<br />
1.1.4 Definition: Aussage (Aristoteles)<br />
Eine Aussage ist ein sprachliches Gebilde, von dem es sinnvoll ist, zu sagen, es sei wahr<br />
oder falsch. Ist sie wahr, so sagt man auch, dass sie gilt, ist sie falsch, so sagt man auch,<br />
dass sie nicht gilt.<br />
□<br />
Etwa ist „heute regnet es“ eine Aussage in der deutschen Sprache, und „Oxford is a town<br />
in the UK“ ist eine Aussage in der englischen Sprache. Manchmal kommen in Aussagen<br />
auch Platzhalter <strong>für</strong> Objekte vor, etwa „Person x studiert <strong>Informatik</strong>“. In diesem Zusammenhang<br />
spricht man dann oft präziser von Aussageformen. Im Weiteren werden wir uns<br />
auf Aussagen beschränken, die mit <strong>Mathematik</strong> zu tun haben, wie 5 < 6 (diese Aussage<br />
ist wahr) oder „8 ist eine Primzahl“ (diese Aussage ist falsch) oder x < 5 (die Wahrheit<br />
dieser Aussage hängt davon ab, was man <strong>für</strong> den Platzhalter x setzt). Am letzten Beispiel<br />
sieht man, dass es bei einer Aussageform keinen Sinn ergibt, davon zu sprechen, sie sei<br />
wahr oder falsch. Vielmehr müssen alle darin vorkommenden Platzhalter entweder durch<br />
konkrete Objekte ersetzt werden oder durch Konzepte wie „<strong>für</strong> alle . . . “ und „es gibt . . . “<br />
gebunden werden.<br />
Neben den Mengen bilden Aussagen und das Argumentieren mit ihnen, also die Logik,<br />
das zweite Fundament der <strong>Mathematik</strong>. Dies behandeln wir im zweiten Kapitel genauer.<br />
Wir werden im Folgenden Aussagen verwenden, von denen aus der Umgangssprache heraus<br />
nicht unbedingt sofort klar ist, wie sie gemeint sind. Daher müssen wir uns auf eine<br />
Lesart einigen (die Formalia dazu werden in Kapitel 2 nachgereicht). Bei Aussagen mit<br />
„oder“, etwa „Anna oder Martin studieren <strong>Informatik</strong>“ meinen wir immer das sogenannte<br />
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