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Mathematik A für Informatikstudierende - Institut für Informatik

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1.4.9 Beispiele: Funktionen<br />

Nachfolgend sind vier Definitionen von Funktionen angegeben. Man lässt bei solchen Spezifikationen<br />

normalerweise die Phrase „. . . ist <strong>für</strong> alle . . . definiert durch . . . “ weg und verwendet<br />

auch das normale Gleichheitssymbol „=“ statt des Symbols „:=“ der definierenden<br />

Gleichheit.<br />

(1) f 1 : N → N, wobei f 1 (x) = 3x 2 + 1.<br />

(2) f 2 : R × R → R, wobei f 2 (x, y) = √ x 2 + y 2 .<br />

(3) f 3 : N → P(N), wobei f 3 (x) = {x}.<br />

(4) f 4 : N → N × N, wobei f 4 (x) = (x, x 2 ).<br />

Mit diesen Festlegungen gelten etwa f 1 (3) = 3 · 3 2 + 1 = 28, f 2 (3, 4) = √ 3 2 + 4 2 = 5<br />

f 3 (1) = {1} und f 4 (5) = (5, 25). Das Anwenden einer Funktion auf Elemente heißt also<br />

das Ersetzen der Variablen im Ausdruck, der die Funktion definiert, durch das jeweilige<br />

Element und dann das Ausrechnen des neuen Ausdrucks.<br />

□<br />

Dies war eine knappe Einführung in Relationen und Funktionen. Wir werden das Thema<br />

später noch wesentlich vertiefen. Eines haben wir aber noch zu klären: Da Mengen<br />

Zusammenfassungen von wohlunterschiedenen Objekten sind, ist noch zu sagen, was die<br />

Gleichheit von Paaren ist. Wenn man (a, b) als Abkürzung <strong>für</strong> die Menge {a, {a, b}} oder<br />

die Menge {{a}, {a, b}} auffaßt, ist klar, wann zwei Paare gleich sind.<br />

1.4.10 Definition: Gleichheit von Paaren<br />

Für alle Paare (a, b) und (c, d) definieren wir die Gleichheit (a, b) = (c, d) genau dann als<br />

gültig, wenn a = c und b = d gelten.<br />

□<br />

Zwei Relationen R und S sind mengentheoretisch gleich, wenn sie als Mengen gleich<br />

sind, sie also dieselben Paare enthalten. Wir haben Relationen nur in Verbindung mit<br />

den Mengen betrachtet, zwischen denen sie definiert sind. Deshalb setzen wir bei einem<br />

Gleichheitstest R = S in Zukunft immer implizit voraus, dass R und S die gleiche Quelle<br />

und das gleiche Ziel besitzen. Genaugenommen definieren wir die Gleichheit also nur <strong>für</strong><br />

solche Relationen. Man kann die Gleichheit auch <strong>für</strong> alle Relationen definieren, indem man<br />

zum Gleichsein von R und S fordert, dass R und S die gleiche Quelle und das gleiche Ziel<br />

besitzen und als Mengen gleich sind.<br />

Funktionen sind spezielle Relationen. Da (x, y) ∈ f mit f(x) = y per Definition gleichwertig<br />

ist, bekommen wir das folgende Resultat. Man beachte, dass wir den Test auf Gleichheit<br />

wiederum nur <strong>für</strong> Funktionen der gleichen Funktionalität betrachten.<br />

1.4.11 Satz: Gleichheit von Funktionen<br />

Für alle Funktionen f, g : M → N gilt f = g genau dann, wenn f(x) = g(x) <strong>für</strong> alle<br />

x ∈ M gilt.<br />

Beweis: Es gilt f = g genau dann, wenn gilt<br />

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