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Mathematik A für Informatikstudierende - Institut für Informatik

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als Funktionen spezifiziert und bei der Wertdefinition dem Aufbau der Formeln folgt.<br />

Wir bleiben hier aber informeller, da dies <strong>für</strong> alles Weitere genügt. Belegungen geben wir<br />

nachfolgend durch das Zeichen ∧ = an.<br />

2.2.5 Beispiel: Berechnung des Wertes einer Formel<br />

Es sei die Menge X := {a, b, c} von drei atomaren Aussagen (Aussagenvariablen) gegeben.<br />

Wir berechnen den Wert der aussagenlogischen Formel<br />

¬((a ⇒ (b ⇒ c)) ∧ (a ∨ b))<br />

zur Belegung der atomaren Aussagen mittels a ∧ = W, b ∧ = W und c ∧ = F und stellen<br />

die Berechnung als Folge von Schritten dar. Im ersten Schritt ersetzen wir jede atomare<br />

Aussage durch ihre Belegung. Dies bringt:<br />

¬((W ⇒ (W ⇒ F)) ∧ (W ∨ W))<br />

Dann werten wir dies, wie von der weiterbildenden Schule her bei arithmetischen Ausdrücken<br />

bekannt, von innen nach außen aus. Dies bringt zuerst<br />

¬((W ⇒ F) ∧ W),<br />

indem die Tafeln <strong>für</strong> „⇒“ und „∨“ angewendet werden, und dann<br />

¬(F ∧ W)<br />

indem die Tafel <strong>für</strong> „⇒“ angewendet wird, und dann<br />

¬F,<br />

indem die Tafel <strong>für</strong> „∧“ angewendet wird, und schließlich<br />

W,<br />

indem die Tafel <strong>für</strong> „¬“ angewendet wird. Also ist die Ausgangsformel zur Belegung a = ∧ W,<br />

b = ∧ W und c = ∧ F wahr.<br />

□<br />

Eine oft vorkommende Aufgabe ist, zu zeigen, dass zwei Formeln A 1 und A 2 den gleichen<br />

Wert haben, unabhängig davon, ob dieser W oder F ist. Wenn man dies als Beziehung<br />

zwischen Formeln definiert, dann erhält man die folgende Festlegung.<br />

2.2.6 Definition: logische Äquivalenz<br />

Zwei aussagenlogische Formeln heißen logisch äquivalent, wenn jede Belegung ihrer atomaren<br />

Aussagen durch jeweils gleiche Wahrheitswerte dazu führt, dass die beiden Formeln<br />

den gleichen Wert besitzen.<br />

□<br />

Die logische Äquivalenz von aussagenlogischen Formeln bestimmt man oft dadurch, dass<br />

man zu einer angenommenen festen Belegung in Form einer Tabelle alle möglichen Werte<br />

gemäß dem Aufbau durchprobiert und die entstehenden Werte jeweils vergleicht. Wir<br />

demonstrieren dieses Vorgehen mittels Wahrheitstabellen, welches in seiner nun gebräuchlichen<br />

Form dem österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein (1889-1951) und dem<br />

polnischen Logiker und <strong>Mathematik</strong>er Emil Post (1897-1954) zugeschrieben wird, im nächsten<br />

Satz anhand einiger bekannter Formeln.<br />

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