31.01.2014 Aufrufe

Mathematik A für Informatikstudierende - Institut für Informatik

Mathematik A für Informatikstudierende - Institut für Informatik

Mathematik A für Informatikstudierende - Institut für Informatik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

genau dann, wenn a ∈ M und a ∈ N gelten. Also gilt insbesondere a ∈ M.<br />

Beweis von M ⊆ M ∩ N: Es sei wiederum a ein beliebiges Objekt. Gilt a ∈ M, so gilt<br />

auch a ∈ N wegen der Voraussetzung M ⊆ N. Also gelten die beiden Aussagen a ∈ M<br />

und a ∈ N und dies ist gleichwertig zur Gültigkeit von a ∈ M ∩ N.<br />

Nun zeigen wir die Umkehrung, also wie (1) aus (2) folgt. Es sei a ein beliebiges Objekt.<br />

Gilt a ∈ M, so ist dies äquivalent zu a ∈ M ∩ N, da wir M = M ∩ N voraussetzen.<br />

Aus a ∈ M ∩ N folgt insbesondere a ∈ N.<br />

Die Aussagen „aus (1) folgt (3)“ und „aus (3) folgt (1)“ zeigt man vollkommen analog.<br />

Damit sind auch (1) und (3) äquivalent und die Äquivalenz von (1) und (2) und von (1)<br />

und (3) zeigt die Äquivalenz von (2) und (3).<br />

□<br />

Bei diesem Beweis haben wir schon etwas an logischen Schlüssen verwendet, nämlich,<br />

dass <strong>für</strong> beliebige Aussagen A 1 , A 2 , A 3 die folgenden Eigenschaften gelten:<br />

(1) Folgt A 2 aus A 1 und A 1 aus A 2 , so sind A 1 und A 2 äquivalent.<br />

(2) Sind A 1 und A 2 äuivalent und A 2 und A 3 äquivalent, so sind auch A 1 und A 3 äquivalent.<br />

(3) Aus A 1 und A 2 folgt A 1 .<br />

Dass diese logischen Schlüsse korrekt sind, werden wir im nächsten Kapitel zeigen. Der<br />

Beweis von Satz 1.2.3 wurde, wie auch der von Satz 1.1.11, im Hinblick auf die logischen<br />

Zusammenhänge und Folgerungen noch in normaler Umgangssprache abgefasst. Wenn wir<br />

im zweiten Kapitel die formale Sprache der mathematischen Logik eingeführt haben, dann<br />

werden die Beweise diese mathematische „Kunstsprache“ mit verwenden, um Teile der Umgangssprache<br />

zu ersetzen. Solche Beweise werden dann wesentlich knapper und prägnanter<br />

und verwenden die logischen Regeln auch besser erkennbar. Im Folgenden Satz stellen wir<br />

einige weitere wichtige Regeln <strong>für</strong> die Vereinigung und den Durchschnitt von Mengen vor.<br />

Die Eigenschaften in (1) nennt man Kommutativität, die in (2) Assoziativität, die in (3)<br />

Distributivität und die in (5) Monotonie. Weil in (4) eine Menge im Sinne des Enthaltenseins<br />

zwischen zwei Mengen liegt, nennt man dies auch oft eine Einschließungseigenschaft.<br />

1.2.4 Satz: Kommutativität, Assoziativität, Distributivität<br />

Für alle Mengen M, N und P gelten die folgenden Aussagen:<br />

(1) M ∪ N = N ∪ M und M ∩ N = N ∩ M<br />

(2) M ∪ (N ∪ P) = (M ∪ N) ∪ P und M ∩ (N ∩ P) = (M ∩ N) ∩ P<br />

(3) M ∪ (N ∩ P) = (M ∪ N) ∩ (M ∪ P) und M ∩ (N ∪ P) = (M ∩ N) ∪ (M ∩ P)<br />

(4) M ∩ N ⊆ M ⊆ M ∪ N<br />

(5) M ⊆ N impliziert M ∪ P ⊆ N ∪ P und M ∩ P ⊆ N ∩ P<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!