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Mathematik A für Informatikstudierende - Institut für Informatik

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überraschen. Es zeigt aber sehr schön, dass man in der <strong>Mathematik</strong> oft auf verschiedenen<br />

Sprachebenen argumentiert. Es wird in ihm nämlich die Äquivalenz auf drei verschiedenen<br />

Ebenen angegeben, in (2) in Gestalt einer Formel, in (1) in Gestalt einer speziellen Beziehung<br />

zwischen Formeln und schließlich noch auf der umgangssprachlichen Metaebene.<br />

2.2.8 Satz: logische Äquivalenz und Gültigkeit<br />

Für alle aussagenlogischen Formeln A 1 und A 2 sind die folgenden zwei Eigenschaften äquivalent.<br />

(1) Die Formeln A 1 und A 2 sind logisch äquivalent.<br />

(2) Die Formel A 1 ⇔ A 2 hat den Wert W <strong>für</strong> alle Belegungen ihrer atomaren Aussagen.<br />

Beweis: Wir zeigen zuerst, dass (2) aus (1) folgt. Es seien also A 1 und A 2 logisch äquivalent.<br />

Weiterhin sei eine beliebige Belegung der atomaren Aussagen gegeben. Wir unterscheiden<br />

zwei Fälle.<br />

(a) Beide Formeln haben zu der gegebenen Belegung W als Wert. Dann hat aufgrund von<br />

Definition 2.2.4 (5) auch die Formel A 1 ⇔ A 2 den Wert W.<br />

(b) Beide Formeln haben zu der Belegung F als Wert. Dann hat aufgrund von Definition<br />

2.2.4 (5) auch die Formel A 1 ⇔ A 2 ebenfalls den Wert W.<br />

Nun beweisen wir, dass (1) aus (2) folgt. Dazu sei eine beliebige Belegung der atomaren<br />

Aussagen vorgegeben. Hat die Formel A 1 ⇔ A 2 bezüglich ihr den Wert W, dann müssen<br />

A 1 und A 2 bezüglich ihr beide den Wert W oder beide den Wert F haben. Dies sehen wir,<br />

indem wir in Definition 2.2.4 (5) alle Zeilen der Tabelle durchgehen. Die Formeln sind also<br />

per Definition logisch äquivalent.<br />

□<br />

Satz 2.2.7 besagt insbesondere, dass die folgenden aussagenlogischen Formeln <strong>für</strong> alle Belegungen<br />

der atomaren Aussagen den Wert W haben, also immer wahr sind:<br />

A ⇔ ¬¬A<br />

(A 1 ⇔ A 2 ) ⇔ (A 1 ⇒ A 2 ) ∧ (A 2 ⇒ A 1 )<br />

(A 1 ⇒ A 2 ) ⇔ ¬A 1 ∨ A 2<br />

¬(A 1 ∧ A 2 ) ⇔ ¬A 1 ∨ ¬A 2<br />

¬(A 1 ∨ A 2 ) ⇔ ¬A 1 ∧ ¬A 2<br />

A 1 ∧ (A 2 ∨ A 3 ) ⇔ (A 1 ∧ A 2 ) ∨ (A 1 ∧ A 3 )<br />

A 1 ∨ (A 2 ∧ A 3 ) ⇔ (A 1 ∨ A 2 ) ∧ (A 1 ∨ A 3 )<br />

Neben diesen Formeln gibt es noch weitere wichtige Formeln der Aussagenlogik, beispielsweise<br />

die offensichtliche Kommutativität und die auch offensichtliche Assoziativität der<br />

Konjunktion und der Disjunktion, welche erlauben, Klammern zu sparen. Auch ist klar,<br />

dass A ∨ ¬A und wahr logisch äquivalent sind und dieses auch <strong>für</strong> A ∧ ¬A und falsch<br />

zutrifft. Wir wollen aber nicht näher auf weitere wichtige wahre Formeln der Aussagenlogik<br />

eingehen, sondern uns nun einem anderen Thema aus diesem Gebiet zuwenden.<br />

Bisher stellt die tabellarische Methode die einzige Möglichkeit dar, zu zeigen, dass zwei<br />

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