Mathematik A für Informatikstudierende - Institut für Informatik
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(1) „A impliziert A“ (Beweis von Satz 1.1.11, Teil (1)).<br />
(2) Gelten „A 1 impliziert A 2 “ und „A 2 impliziert A 3 “, dann gilt auch „A 1 impliziert A 3 “<br />
(Beweis von Satz 1.1.11, Teil (3)).<br />
(3) „A 1 und A 2 “ ist äquivalent zu „A 2 und A 1 “ (Beweis von Satz 1.2.4, Teil (1)).<br />
(4) Gilt A(a), so gilt auch „es gibt ein x mit A(x)“ (Beweis von Satz 1.2.6).<br />
(5) Gilt „es gilt A(x) <strong>für</strong> alle x“, so gilt A(a) (Beweis von Satz 1.4.11).<br />
Dies alles wird wesentlich prägnanter, besser lesbar und auch besser manipulierbar, wenn<br />
man statt der Umgangssprache die Formelsprache der <strong>Mathematik</strong> verwendet. Ihre wichtigsten<br />
Symbole werden nachfolgend eingeführt. Sie entsprechen genau den obigen Konstruktionen<br />
(1) bis (7).<br />
2.1.1 Definition: Konstruktionen der mathematischen Formelsprache<br />
Die oben unter (1) bis (7) umgangssprachlich formulierten Aussagen werden in der Formelsprache<br />
der <strong>Mathematik</strong> wie folgt formuliert:<br />
(1) ¬A<br />
(2) A 1 ∧ A 2<br />
(3) A 1 ∨ A 2<br />
(4) A 1 ⇒ A 2<br />
(5) A 1 ⇔ A 2<br />
(6) ∀ x : A(x) (Hier ist x durch das Symbol „∀“ gebunden.)<br />
(7) ∃ x : A(x) (Hier ist x durch das Symbol „∃“ gebunden.)<br />
Damit man beim Hinschreiben von Aussagen unter Verwendung der eben eingeführten<br />
Symbole Klammern sparen kann, wird angenommen, dass die Bindung der Symbole von<br />
oben nach unten in Gruppen abnimmt. Es bindet das Symbol „¬“ am stärksten, dann<br />
kommen die Symbole „∧“ und „∨“, die gleich stark binden, dann kommen die Symbole<br />
„⇒“ und „⇔“, die ebenfalls gleich stark binden, und am schwächsten binden der Allquantor<br />
„∀“ und der Existenzquantor „∃“.<br />
□<br />
Statt ∀ x : ((¬A 1 ∧ A 2 ) ⇒ A 3 ) kann man also ∀ x : ¬A 1 ∧ A 2 ⇒ A 3 schreiben. Die obigen<br />
fünf umgangssprachlichen logischen Schlussweisen schreiben sich mit Hilfe der eben<br />
eingeführten Symbole wie folgt:<br />
(1) A ⇒ A (Reflexivität)<br />
(2) (A 1 ⇒ A 2 ) ∧ (A 2 ⇒ A 3 ) ⇒ (A 1 ⇒ A 3 ) (Transitivität)<br />
(3) (A 1 ∧ A 2 ) ⇔ (A 2 ∧ A 1 ) (Kommutativität)<br />
(4) A(a) ⇒ (∃ x : A(x)) (Zeuge zeigt Existenzquantifizierung)<br />
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