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Langskript Perioperatives Transfusionskonzept - Transfusionsmedizin

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Stabilisierung dieses Fibringerüstes wird dem Kleber der Fibrinolyseinhibitor<br />

Aprotinin (als Bestandteil des Fibrinklebers noch zugelassen) zugefügt. Das bei der<br />

Klebung entsehende Fibringerüst wird vom Körper vollständig abgebaut. Bei<br />

Patienten mit Koagulopathien kann die Fibrinklebung zur Verringerung des<br />

Bedarfs an Faktorenkonzentraten führen.<br />

Einige Untersuchungen weisen darauf hin, dass der Einsatz von Fibrinkleber vor<br />

allem in der Prostata-, Leber- und orthopädisch-unfallchurgischen Chirurgie einen<br />

gewissen, begrenzten Beitrag zur Verringerung perioperativer Blutverluste und<br />

Transfusionen leisten könnte. Überzeugende Studienergebnisse liegen hierzu<br />

allerdings noch nicht vor. Die derzeitig kommerziell verfügbaren Fibrinkleber sind<br />

zudem nicht preiswert und haben ein gewisses, wenn auch geringes Risiko der<br />

Virusübertragung, da sie aus menschlichem Blut hergestellt sind. Ferner enthalten sie<br />

den aus Rinderlunge gewonnenen Proteinaseinhibitor Aprotinin, sodass<br />

grundsätzliche Bedenken mit Blick auf die Übertragung der neuen Variante der<br />

Creutzfeldt-Jakob Erkrankung nicht auszuschliessen sind.<br />

Der Einsatz autologen Fibrinklebers wird derzeit im Rahmen klinischer Studien<br />

erprobt.<br />

Der Fibrinkleber hat, außer bei Patienten mit Koagulopathien, derzeit keinen<br />

gesicherter Platz im Arsenal der fremdblutsparenden Massnahmen. Vielmehr ist er<br />

ein Instrument zur lokalen Blutstillung.<br />

2.9 Künstliche Sauerstoffträger<br />

Seit etwa 2 Jahrzehnten werden Lösungen chemisch modifizierten tierischen oder<br />

menschlichen Hämoglobins sowie Fluorocarbonemulsionen als künstliche<br />

Sauerstoffträger evaluiert. Bisher hat keines dieser Produkt die Zulassung für den<br />

klinischen Einsatz erreicht.<br />

2.10 Akute normovolämische Hämodilution (ANH)<br />

Die präoperative normovolämische Hämodilution oder akute normovolämische<br />

Hämodilution (ANH) wird unmittelbar präoperativ durchgeführt. Dabei wird dem<br />

4 <strong>Perioperatives</strong> <strong>Transfusionskonzept</strong>.doc, zuletzt geändert am 8.4.2009 16/47

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