Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH
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atgeber gesundheit<br />
Fotos: © gvw<br />
Wenn Wunden schlecht heilen!<br />
Drei bis vier Millionen Menschen leiden an chronischen Wunden. <strong>Die</strong> Ursachen sind<br />
komplex und die richtige Diagnose und Behandlung gestaltet sich schwierig.<br />
Damit eine Wunde rasch heilt, kommt es auf die richtige Wundversorgung<br />
an. Tiefe, größere und stark blutende Wunden, müssen oft<br />
genäht und vom Arzt versorgt werden. Kleinere Schnitt- und Schürfwunden<br />
können meist selbst behandelt werden. Ist Dreck in die<br />
Wunde gelangt, wird diese sofort unter klarem Leitungswasser<br />
<strong>aus</strong>gespült, danach Desinfektionsspray aufgesprüht und mit einem<br />
Pflaster abgedeckt! Normalerweise heilen durch Verletzungen<br />
entstandene Hautwunden immer ab. Falls sie sehr schlecht<br />
heilen, muss nach dem Grund gesucht werden. Nur durch Klärung<br />
und Behandlung der Ursachen kann der Entzündungsprozess<br />
gestoppt werden. Das ist besonders wichtig bei Wunden, die ohne<br />
erkennbaren äußeren Anlass entstanden sind.<br />
Was sind die Ursachen?<br />
Eine Wunde kann nur abheilen, wenn die arterielle Blutversorgung<br />
der betroffenen Haut intakt ist. Problematisch wird es bei arteriellen<br />
Durchblutungsstörungen vor allem in Beinen und Füßen. Häufig<br />
sind Venenerkrankungen wie eine Arteriosklerose der Beinarterien<br />
eine Ursache für schlecht heilende Wunden. Betroffene spüren vorher<br />
schon belastungsabhängige Schmerzen in Waden und Oberschenkeln<br />
(„Schaufensterkrankheit“). Diabetiker dagegen nehmen<br />
dieses Warnsignal nicht wahr, da sie unter Störungen der<br />
Schmerzempfindlichkeit leiden. Außerdem entdecken<br />
sie wegen mangelndem Wundschmerz auch viel zu spät<br />
Verletzungen an den Füßen. Bei Rauchern können durch<br />
Durchblutungsstörungen und Gefäßverschlüsse stark<br />
schmerzende Wunden entstehen. Aber auch bei Nichtrauchern<br />
kommen Verschlüsse der Finger- und Zehenarterien vor.<br />
Ursache kann eine Verschleppung (Embolie) von Blutgerinnseln<br />
oder von Cholesterinkristallen sein oder eine Systemerkrankung<br />
des Körpers.<br />
<strong>Die</strong> häufigste Ursache von Wundheilungsstörungen sind aber<br />
Venenerkrankungen. Das Blut kann bei Krampfaderleiden oder nach<br />
einer Beinvenenthrombose schlechter zurücktransportiert werden.<br />
Es versackt in den Beinen. Der Blutstau macht sich in einer Schwellung<br />
(Ödem) und einer Braunverfärbung der Haut, speziell im Knöchelbereich<br />
bemerkbar. An diesen Stellen können <strong>aus</strong> Bagatellverletzungen<br />
Wunden entstehen, die ohne Behandlung schnell größer<br />
werden. Bei älteren Patienten kann es zu mehreren Wunden gleichzeitig<br />
kommen, die sich <strong>aus</strong> Haut<strong>aus</strong>schlägen bilden. Oft liegt eine<br />
Entzündung der kleinsten Hautarterien und -venen zugrunde.<br />
Anlaufstelle Wundzentren<br />
Für schlecht heilende Wunden sind Gefäßspezialisten (Angiologen)<br />
die richtigen Ansprechpartner. Eine Anlaufstelle für Patienten mit<br />
chronischen Wundheilungsstörungen (Wundchroniker) sind ambulante<br />
Wundzentren (www.wundzentren.de). Dort arbeiten<br />
Spezialpflegekräfte und Ärzte, außerhalb des Krankenh<strong>aus</strong>es,<br />
zusammen, die sich darum kümmern, dass chronische<br />
Wunden abheilen oder deutlich verkleinert werden.<br />
Durch die ambulante Komplettversorgung chronischer<br />
und sekundär heilender Wunden, kann die Lebensqualität<br />
Betroffener deutlich verbessert werden.<br />
24 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013