Abstimmung von Siedlung und Verkehr im Unteren Urner Reusstal

Abstimmung von Siedlung und Verkehr im Unteren Urner Reusstal _______________________________ August 2013
Eisenbahn
Die Eisenbahn dient hauptsächlich dem Transitverkehr. Zwischen Flüelen und Erstfeld beträgt
der lokale Anteil an den täglich rund 10‘000 Passagieren etwa 10 - 15 %, wovon der allergrösste
Teil Quell- und Zielverkehr ist (Kanton Uri 2011b). Die Eisenbahn wird somit nur zu einem geringen
Anteil für Verkehr innerhalb des Unteren Urner Reusstals in Anspruch genommen. Ihre
Hauptfunktion ist die Anbindung ans übergeordnete Netz für Verkehrsbeziehungen über die
Kantonsgrenzen hinaus. Insbesondere die guten Eisenbahn-Verbindungen nach Zug/Zürich
tragen dazu bei, dass der Anteil des öffentlichen Verkehrs beim Quell-/Zielverkehr mit 9 %
deutlich höher ist als beim reinen Binnenverkehr (Kanton Uri 2013a).
Der wichtigste Bahnhof im Unteren Urner Reusstal ist heute der Bahnhof Flüelen. Er weist die
grössten Einsteigerzahlen auf und ist mit Interregio-Zügen an Zürich, Luzern und Basel sowie
ans Tessin angebunden. Mit der Stadtbahn Zug existiert auch eine S-Bahn-Verbindung. Der
Bahnhof Flüelen wird im 15-Minuten-Takt durch die Hauptbuslinie Nr. 1 ans lokale Busnetz angebunden.
Erstfeld verfügt fast über dieselben Zugverbindungen wie Flüelen, die Anbindung
ans lokale Busnetz erfolgt jedoch nur im 30-Minuten-Takt. Der Bahnhof Altdorf wird dagegen
fast ausschliesslich durch die Stadtbahn Zug bedient und ist lokal mit zwei Nebenbuslinien angebunden.
Während der Bahnhof Altdorf heute für den Personenverkehr weniger wichtig ist als
Flüelen und Erstfeld, stellt er die regionale Verladestation für Güter. Zudem wurde er in den
letzten Jahren ausgebaut und mit einer neuen Veloparkierungsanlage, einer Einkaufsmöglichkeit
(Coop Pronto), einem Kiosk und einem Kundencenter/Reisebüro der SBB ausgestattet. Ein
direkter Anschluss des Bahnhofs Altdorf ans westlich gelegene Gebiet mittels Unterführung
wurde bisher jedoch noch nicht realisiert.
2.1.3 Langsamverkehr LV
Zum Langsamverkehr im Unteren Urner Reusstal gibt es wenig Zahlen und Untersuchungen.
Der Stellenwert des Langsamverkehrs wird daher aus anderen Untersuchungen abgeleitet und
mit Plausibilitätsüberlegungen ergänzt.
Der Langsamverkehr (LV) kann grob in Veloverkehr und Fussgängerverkehr unterteilt werden.
Er stellt geringe Anforderungen an den Flächenbedarf, verursacht tiefe Kosten, führt zu wenig
negativen Umwelteinwirkungen und weist einen tiefen Energieverbrauch auf. Er ist äusserst
flexibel, hat eine grosse Erschliessungsqualität und eine hohe Zuverlässigkeit. Dafür ist seine
Reisegeschwindigkeit gering. Er ist daher vor allem für kurze Distanzen attraktiv (Weidmann
2011). Seine grosse Stärke hat der LV somit in der Feinerschliessung von Siedlungen.
Fussgängerverkehr
Der grösste Anteil aller Verkehrswege wird zu Fuss zurückgelegt (BFS 2012). Dabei kann davon
ausgegangen werden, dass der Fussgängerverkehr wegen seiner geringen Geschwindigkeit von
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