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Abstimmung von Siedlung und Verkehr im Unteren Urner Reusstal

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<strong>Abst<strong>im</strong>mung</strong> <strong>von</strong> <strong>Siedlung</strong> <strong>und</strong> <strong>Verkehr</strong> <strong>im</strong> <strong>Unteren</strong> <strong>Urner</strong> <strong>Reusstal</strong> _______________________________ August 2013<br />

Velo (LV): Velos eigenen sich aufgr<strong>und</strong> des gegenüber dem Fussgängerverkehr deutlich höheren<br />

Tempos für Distanzen <strong>von</strong> 1 – 10 km (bis ca. 40 Minuten Fahrzeit). Dabei spielt die Topografie<br />

eine grosse Rolle. Bei Steigungen n<strong>im</strong>mt die Geschwindigkeit deutlich ab <strong>und</strong> das Velofahren<br />

wird wesentlich unattraktiver. Das Velo benötigt gr<strong>und</strong>sätzlich wenig Infrastruktur, wobei<br />

die Sicherheit durch Velowege/-streifen erhöht werden kann. Um die Ordnung <strong>im</strong> öffentlichen<br />

Raum sicherzustellen, werden Parkierungsanlagen benötigt. Velofahrende sind der Witterung<br />

stark ausgesetzt. Bei schlechter Witterung ist das Velofahren daher deutlich weniger attraktiv<br />

<strong>und</strong> insbesondere bei Schnee <strong>und</strong> Eis gefährlicher als bei gutem Wetter.<br />

In den letzten Jahren hat ein Trend hin zu E-Bikes eingesetzt. Mit E-Bikes erhöht sich die Fahrgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> somit die Distanz, für die das Velo attraktiv ist. Zudem spielt die Topografie<br />

eine weniger wichtige Rolle (Steigungen können schneller <strong>und</strong> mit weniger Anstrengung<br />

überw<strong>und</strong>en werden). Elektrovelos (<strong>und</strong> Elektroroller) eröffnen zusätzlich neue Möglichkeiten,<br />

indem das Velo vermehrt für Warentransporte <strong>und</strong> Güter-Feinverteilung verwendet werden<br />

kann. Gesamthaft gesehen, kann durch E-Bikes die Attraktivität des Velofahrens gesteigert<br />

werden. Aufgr<strong>und</strong> der höheren Geschwindigkeit sinkt aber auch die Sicherheit. Zusätzliche Infrastrukturen<br />

in Form <strong>von</strong> Lademöglichkeiten werden zudem allenfalls notwendig.<br />

Bus (ÖV): Busse eignen sich für die Mobilität innerhalb eines <strong>Siedlung</strong>sgebiets unter der Voraussetzung,<br />

dass dieses eine genügende Dichte aufweist. Zudem sind Busse geeignet als Zubringer<br />

zum Eisenbahnnetz, zur Sicherstellung regionaler Verbindungen zwischen <strong>Siedlung</strong>en<br />

<strong>und</strong> zur Erschliessung <strong>von</strong> Seitentälern. Weiter können Pendlerbusse oder Speziallinien relativ<br />

einfach für spezifische Mobilitätsbedürfnisse eingesetzt werden (Tellbus nach Luzern, Erschliessung<br />

<strong>von</strong> Industriegebieten, Busangebot bei Grossanlässen). Busse benötigen wenig Infrastruktur<br />

(Haltestellen, Bus-Depot). Die Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Pünktlichkeit <strong>von</strong> Buslinien kann<br />

jedoch durch das Bereitstellen eigener Bus-Spuren <strong>im</strong> <strong>Siedlung</strong>sraum gesteigert werden.<br />

Zug (ÖV): Züge eignen sich für interregionale <strong>Verkehr</strong>sbeziehungen. Sie weisen eine hohe Geschwindigkeit,<br />

eine hohe Sicherheit <strong>und</strong> einen grossen Fahrtkomfort auf, benötigen aber viel<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> sind wenig flexibel.<br />

Auto (MIV): Autos sind aufgr<strong>und</strong> ihrer hohen Flexibilität <strong>und</strong> Geschwindigkeit für mittlere <strong>und</strong><br />

lange Fahrdistanzen oder für Transportfahrten (Einkauf, Freizeit, Handwerker etc.) geeignet.<br />

Zudem eignen sie sich für die Erschliessung <strong>von</strong> Gebieten mit geringer Wohndichte, <strong>von</strong> abgelegenen<br />

Gebieten <strong>und</strong> topografisch anspruchsvollem Terrain. Für die Erschliessung <strong>von</strong> dichten<br />

<strong>Siedlung</strong>en sind Autos aufgr<strong>und</strong> ihres grossen Platzbedarfs (Strassen, Parkierung), ihrer Lärm<strong>und</strong><br />

Luftschadstoffemissionen <strong>und</strong> der Gefährdung <strong>von</strong> Fussgängern <strong>und</strong> Velofahrern weniger<br />

geeignet.<br />

Neben der getrennten Betrachtung als LV, ÖV <strong>und</strong> MIV können die oben genannten <strong>Verkehr</strong>sträger<br />

auch als eine Hierarchie innerhalb eines Gesamtsystems gesehen werden. Die Transporte<br />

über interregionale, grosse Strecken erfolgen über das schnelle, aber wenig flexible Eisen-<br />

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