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Abstimmung von Siedlung und Verkehr im Unteren Urner Reusstal

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<strong>Abst<strong>im</strong>mung</strong> <strong>von</strong> <strong>Siedlung</strong> <strong>und</strong> <strong>Verkehr</strong> <strong>im</strong> <strong>Unteren</strong> <strong>Urner</strong> <strong>Reusstal</strong> _______________________________ August 2013<br />

2.6 Fazit zur Situationsanalyse<br />

Bei der Raumentwicklung <strong>im</strong> <strong>Unteren</strong> <strong>Urner</strong> <strong>Reusstal</strong> fand bisher keine konsequente <strong>Abst<strong>im</strong>mung</strong><br />

zwischen <strong>Verkehr</strong> <strong>und</strong> <strong>Siedlung</strong> statt. Zwar ist die <strong>Verkehr</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Siedlung</strong>sentwicklung<br />

in neuerer Zeit auf einen gemeinsamen Prozess zurückzuführen (Testplanung 2005 <strong>und</strong> das darauf<br />

folgende REUR), sie wurden danach aber getrennt weiterbearbeitet <strong>und</strong> erst <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Richtplans wieder zusammengefügt.<br />

Gemäss generellen Aussagen <strong>im</strong> Richtplan sollen sich die <strong>Siedlung</strong>en zwar an den Lagen entwickeln,<br />

die gut mit dem ÖV <strong>und</strong> dem LV erschlossen sind. Es fehlen jedoch konkrete Aussagen,<br />

wie <strong>und</strong> wo dies geschehen soll. Die <strong>Siedlung</strong>sstruktur weist beispielsweise entlang der Gotthard-<br />

<strong>und</strong> Bahnhofstrasse in Altdorf grössere unüberbaute Flächen auf, die ungeachtet ihrer<br />

für <strong>Siedlung</strong>szwecke sehr gut geeigneten Lage heute als Landwirtschaftsland genutzt werden.<br />

Demgegenüber ist in gewissen peripheren, mit dem ÖV nicht erschlossenen Lagen nach wie<br />

vor eine rege Bautätigkeit zu beobachten. Dies legt die Vermutung nahe, dass die <strong>Abst<strong>im</strong>mung</strong><br />

der <strong>Siedlung</strong> mit dem <strong>Verkehr</strong> erst in Ansätzen vorhanden ist.<br />

Mit dem Werkzeug Raum+ wird der Blick auf die schon eingezonten <strong>Siedlung</strong>spotenziale gelenkt.<br />

Das ist zwar vom Ansatz her gut, müsste aber um den Aspekt der <strong>Verkehr</strong>sentwicklung<br />

ergänzt werden, um innerhalb der vorhandenen <strong>Siedlung</strong>sreserven eine Priorisierung auf die<br />

verkehrstechnisch günstig gelegenen Gebiete vornehmen zu können. Dazu müssten allenfalls<br />

heute eingezonte, aber verkehrsmässig schlecht gelegene Gebiete wieder ausgezont werden<br />

zugunsten neuer, gut gelegener <strong>Siedlung</strong>sgebiete.<br />

Die noch unzureichende Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen <strong>Siedlung</strong> <strong>und</strong> <strong>Verkehr</strong><br />

ist auch be<strong>im</strong> Entwicklungsschwerpunkt Bahnhof Altdorf erkennbar. So wurde dieser Entwicklungsschwerpunkt<br />

(neben günstiger Eigentumsverhältnisse) auch aufgr<strong>und</strong> seiner verkehrstechnisch<br />

guten Lage zwischen dem künftigen Kantonalbahnhof <strong>und</strong> dem geplanten Autobahn-Halbanschluss<br />

festgelegt. Gemäss der derzeitigen Planung wird diese günstige Lage jedoch<br />

erst teilweise ausgenützt. Auf der Westseite des Geleise ist die Distanz zum Bahnhof noch<br />

zu gross, so dass mögliche Synergien nur ungenügend ausgenützt werden kann. Nur östlich der<br />

Gleise ist eine Entwicklung in direkter Umgebung des Bahnhofs geplant. Es ist bisher auch keine<br />

Strategie erkennbar, wie die <strong>Siedlung</strong> auf die künftig hervorragend mit dem ÖV erschlossene<br />

Achse entlang der Bahnhofstrasse in Altdorf reagieren soll.<br />

Dabei wäre es wichtig, dass die Entwicklung räumlich konzentriert wird <strong>und</strong> die sich bietenden<br />

Synergien so voll genutzt werden können. Ansonsten läuft man Gefahr, dass die aufgr<strong>und</strong> der<br />

relativ schwachen <strong>Urner</strong> Wirtschaft ohnehin eher geringe Entwicklung verstreut <strong>im</strong> ganzen<br />

Talboden stattfindet. Reserven innerhalb der existierenden Bauzonen hat es genug, die eine<br />

solche ungünstige Entwicklung ermöglichen würden. Eine verstreute Entwicklung wiederum<br />

erschwert eine gute ÖV- <strong>und</strong> LV-Erschliessung, führt zu einer weiteren Zunahme des Autoverkehrs<br />

<strong>und</strong> verschlechtert so <strong>im</strong> Endeffekt die Erreichbarkeit.<br />

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