CLAUSEWITZ 900 Tage Blockade: Belagerung von Leningrad (Vorschau)
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Unterschied zur Länderpolizei<br />
fügt das GSK Küste über den BGS-See zur<br />
Küstenüberwachung und das GSK West<br />
über die GSG 9.<br />
Luftraumüberwachung<br />
Lediglich die unter dem Eindruck der gescheiterten<br />
Geiselbefreiung <strong>von</strong> München im<br />
Jahr 1972 aufgestellte Grenzschutzgruppe 9<br />
behält ihren Namen bei. Bei ihrer Aufstellung<br />
existieren bereits acht Grenzschutzgruppen,<br />
im Zuge der fortgeführten Nummerierung<br />
bekommt diese Sondereinheit des<br />
Bundesgrenzschutzes die Nummer 9.<br />
Für die Luftraumüberwachung und auch<br />
für den Transport werden zusätzlich Fliegerstaffeln<br />
aufgestellt. Ausgestattet sind sie mit<br />
der „Alouette II“, als kleinstem Fluggerät,<br />
mit dem mittleren Hubschrauber „Bell UH-1“<br />
und dem „Puma“ als schwerem Transporthubschrauber.<br />
Der Grenzschutzeinzeldienst<br />
übernimmt als weitere Gliederung des BGS<br />
die Passkontrolle an den Grenzübergangsstellen<br />
und an den See- und Flughäfen.<br />
Obwohl es sich um eine Polizeitruppe<br />
handelt, besitzen die Angehörigen des BGS<br />
den Kombattantenstatus. Das bedeutet, dass<br />
sie als Teil der bewaffneten Streitkräfte der<br />
Bundesrepublik auch im Krieg eingesetzt<br />
werden können. Dies unterscheidet den BGS<br />
deutlich <strong>von</strong> der Länderpolizei.<br />
Allerdings wird der BGS häufig <strong>von</strong> den<br />
Bundesländern zur Unterstützung angefordert<br />
und bei Großveranstaltungen eingesetzt.<br />
Er übernimmt also auch reguläre Polizeiarbeit.<br />
Zu nennen sind hier zum Beispiel Einsätze in<br />
Brokdorf, in Gorleben, in Frankfurt/Main<br />
(Startbahn West). Bei diesen Einsätzen ist der<br />
BGS der jeweiligen Landespolizei unterstellt<br />
VEREINT: Ein Verband <strong>von</strong> Booten des BGS-See wird <strong>von</strong> einem Hubschrauber der GS-Fliegerstaffel<br />
(GSK Küste) „begleitet“. Die Zusammenarbeit gerade <strong>von</strong> diesen Teilkräften war<br />
sehr wichtig für eine effektive Grenzsicherung in der Lübecker Bucht. Foto: Bundespolizei<br />
und agiert nicht selbstständig. Die Sicherung<br />
<strong>von</strong> Bundesorganen gehören während des<br />
Kalten Krieges zu weiteren Aufgaben des<br />
BGS. Auch zur Sicherung der deutschen Vertretungen<br />
im Ausland werden Angehörige<br />
des Bundesgrenzschutzes eingesetzt.<br />
Grenztruppen der DDR<br />
Die Regierung in Ost-Berlin besitzt mit der<br />
1946 und damit bereits drei Jahre vor Gründung<br />
der DDR ins Leben gerufenen Deutschen<br />
Grenzpolizei (DGP) frühzeitig ein Instrument,<br />
um ihre Grenze zum Westen zu sichern<br />
und zu überwachen.<br />
In den 1950er-Jahren beginnt die schrittweise<br />
Umstrukturierung der DGP durch eine<br />
Neugliederung in Grenzbrigaden und<br />
Grenzabteilungen. Mit der Einführung der<br />
Wehrpflicht in der DDR ab 1962 folgt die<br />
endgültige Umwandlung der DGP in eine<br />
militärische Formation. Vereinfachend gesagt<br />
sind aus den Grenzpolizisten nun<br />
Grenzsoldaten geworden. Schnell wächst die<br />
Grenztruppe <strong>von</strong> circa 20.000 auf bald 50.000<br />
Mann.<br />
Der Sitz des Kommandos der Grenztruppen<br />
befindet sich in den Jahren <strong>von</strong> 1961 bis<br />
1990 in Pätz bei Königs Wusterhausen. Als<br />
nächste untergeordnete Kommandostellen<br />
folgen das „Grenzkommando Nord“ in Stendal,<br />
das „Grenzkommando Mitte“ in Berlin-<br />
Karlshorst und das „Grenzkommando Süd“<br />
AUF PATROUILLE: Angehörige der DDR-<br />
Grenztruppen in der Nähe <strong>von</strong> Abbenrode<br />
(Harz).<br />
Foto: picture-alliance/ZB©dpa<br />
Clausewitz 1/2014<br />
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