CLAUSEWITZ 900 Tage Blockade: Belagerung von Leningrad (Vorschau)
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Geplantes Dokumentationszentrum<br />
... Jahrhundert.<br />
IN BAU: Blick auf<br />
die Mitte der<br />
1930er-Jahre terrassenförmig<br />
angelegten<br />
„Kameradschaftshäuser“<br />
und<br />
die Feierstätte.<br />
Foto: ullstein bild –<br />
ullstein bild<br />
ein, in dem Hitler-Jungen militärisch ausgebildet<br />
werden. Ende 1944 führt ein alliierter<br />
Luftangriff zu zum Teil erheblichen Zerstörungen.<br />
Vor allem am Gemeinschaftshaus,<br />
das einen großen Hörsaal und einen Speisesaal<br />
beherbergte, entstehen große Schäden.<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
wird das Gelände der ehemaligen „NS-Ordensburg“<br />
<strong>von</strong> den Briten umgehend zum<br />
militärischen Sperrgebiet erklärt. Ein mehr<br />
als 40 Quadratkilometer großes Gebiet rund<br />
um die Anlage wird beschlagnahmt und gesichert.<br />
Im nahegelegenen Ort Wollseifen erhalten<br />
die Einwohner im August 1945 die<br />
Nachricht, dass sie ihr Dorf ab September<br />
1945 verlassen müssen. Es würde fortan Teil<br />
des Truppenübungsplatzes sein, so die Begründung.<br />
Im Jahr 1950 wird Vogelsang <strong>von</strong> den Briten<br />
an die belgische Armee übergeben. Die<br />
Belgier nutzen die Anlage als Teil des Truppenübungsplatzes<br />
„Camp Vogelsang“ mehr<br />
als fünf Jahrzehnte für militärische Zwecke.<br />
Dabei nehmen sie in geringerem Umfang<br />
auch bauliche Veränderungen vor, darunter<br />
die Errichtung eines neuen Kasernentraktes<br />
(„Kommandant Van Dooren“) aufbauend<br />
auf den Fundamenten des nie fertig gestellten<br />
Monumentalbaus „Haus des Wissens“<br />
sowie eines Kinos, in dem sich heute das provisorische<br />
Besucherzentrum befindet.<br />
Wenn man heute die Anlage besichtigen<br />
möchte, sollte man viel Zeit mitbringen.<br />
Schon die Anfahrt über die lange Zufahrtsstraße<br />
und der Fußweg vom Eingangshof<br />
mit Tor- und Wachgebäude sowie Westund<br />
Ostturm und den Reiterreliefs des Kölner<br />
Bildhauers Willy Meller hin zum Zentrum<br />
der Anlage nimmt einige Zeit in Anspruch.<br />
Hier sind neben dem Glockenturm und<br />
dem Gemeinschaftshaus vor allem die<br />
„Wandelhalle“ mit Tribüne und der ihr vorgelagerte<br />
Appellplatz gut erhalten. Von dort<br />
aus hat man einen guten Ausblick über die<br />
ehemaligen „Kameradschaftshäuser“, die in<br />
den Hang hineingebaut wurden, und die<br />
weiter unten gelegenen Teile der Anlage.<br />
Die Burgschenke, die wie andere Gebäudetrakte<br />
auch im Innern besichtigt werden<br />
kann, hat über die Jahrzehnte hinweg viel<br />
<strong>von</strong> ihrem ursprünglichen Charakter aus der<br />
Bauphase bewahrt.<br />
„Internationaler Platz Vogelsang”<br />
Bei einem Rundgang durch das Areal der<br />
ehemaligen „Ordensburg“ stößt man seitwärts<br />
der lagermäßig angeordneten „Kameradschaftshäuser“<br />
auch auf das Feuermal<br />
mit dem „Fackelträgerrelief“ <strong>von</strong> Willy Meller.<br />
Es war in den 1930er-Jahren Bestandteil<br />
des „Sonnenwendplatzes“, <strong>von</strong> dessen ursprünglicher<br />
Gestaltung auch aufgrund starken<br />
Baum- und Pflanzenbewuchses heute<br />
nur noch vergleichsweise wenig zu erkennen<br />
ist.<br />
Der freistehende Denkmalblock des Feuermals<br />
wies zur NS-Zeit die noch zum Teil<br />
lesbare, zum Teil unkenntlich gemachte Inschrift<br />
auf: „Ihr seid die Fackelträger der Nation.<br />
Ihr tragt das Licht des Geistes voran im<br />
Kampfe für Adolf Hitler“.<br />
Seit 2006 entsteht am historischen Ort der<br />
„NS-Ordensburg Vogelsang“, einem der<br />
bundesweit größten erhalten gebliebenen<br />
NS-Bauensembles, ein Informations-, Ausstellungs-<br />
und Dokumentationszentrum unter<br />
der Bezeichnung „vogelsang ip | Internationaler<br />
Platz im Nationalpark Eifel“, das gegenwärtig<br />
zum „Forum Vogelsang“<br />
weiterentwickelt wird.<br />
Dr. Tammo Luther, Jg. 1972, Verantwortlicher Redakteur<br />
<strong>von</strong> <strong>CLAUSEWITZ</strong> und freier Autor und Lektor in<br />
Schwerin mit Schwerpunkt „Deutsche Militärgeschichte<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts“.<br />
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Clausewitz 1/2014