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12 aktuell<br />
<strong>Games</strong> <strong>Aktuell</strong> 01/2014<br />
kolumne<br />
von<br />
Katharina<br />
Reuß<br />
Ein teures<br />
vergnügen<br />
Mit Mikro trans aktionen in Vollpreisspielen<br />
schlägt die Branche<br />
eine beunruhigende Richtung<br />
ein. Nehmen wir Forza 5:<br />
Besonders PS-starke Boliden<br />
kosten einzeln (!) bis zu 70 Euro<br />
– zusätzlich zu den 70 Euro, die<br />
Microsoft für das Spiel an sich<br />
verlangt. Sony schlägt mit GT6<br />
einen ähnlichen Weg ein. Natürlich<br />
sagen die Hersteller: Halb<br />
so wild, alles optional, man kann<br />
alle Autos auch ohne Zahlungspflicht<br />
freispielen. Aber wen,<br />
wenn nicht „den Spieler“ haben<br />
Sony und Microsoft als potenziellen<br />
Käufer von Ingame-Items im<br />
Blick? Mikrotransaktionen werden<br />
ja nicht grundlos eingebaut.<br />
Erkaufter Vorteil?<br />
Man darf die psychologische<br />
Komponente nicht außer<br />
Acht lassen. Wenn ich bei Online-Shootern<br />
den Kürzeren ziehe<br />
ist das frustrierend genug.<br />
Aber wenn ich künftig immer im<br />
Hinterkopf habe, dass der (fiese)<br />
Typ, der mich ständig abknallt,<br />
nur deshalb mehr Erfolg hat, weil<br />
er sich für teuer Geld das extra-starke<br />
Waffenset rausgelassen<br />
hat, dann nervt das gewaltig.<br />
Wo bleibt die Motivation, wenn ich<br />
permanent darauf hingewiesen<br />
werde, dass ich in einem Rollenspiel<br />
ein Erfahrungspunkt-Paket<br />
kaufen und so im Handumdrehen<br />
alle Herausforderungen bezwingen<br />
kann? Ich will die Option, den<br />
„leichten“ Weg gehen zu können,<br />
einfach nicht haben.<br />
Immerhin: Ganz wehrlos ist<br />
man als Konsument nicht: Im<br />
Fall von Forza 5 wurde nach vielen<br />
Beschwerden beschlossen, den<br />
Preis für die Pixel-Autos zu reduzieren.<br />
Und um die Ablehnung<br />
der Mikrotransaktions-Praktiken<br />
zu zeigen, ist nichts effektiver als<br />
Boykott. Wenn niemand bezahlt,<br />
wird der Trend wieder beerdigt.<br />
News<br />
Die Top-News der Spielebranche im Überblick.<br />
Sind Mikrotransaktionen die Zukunft?<br />
In den Augen von Christofer Sundberg,<br />
Creative Director und Gründer<br />
der Avalanche Studios (Just<br />
Cause), sind Mikrotransaktionen<br />
die Zukunft der Gaming-Branche.<br />
„Mikrotransaktionen, Subscriptions<br />
und andere Geschäftsmodelle werden<br />
die nächste Generation von<br />
Spielen bestimmen. So einfach ist<br />
das”, verkündete Sundberg bei Twitter.<br />
Diese Aussage kommt nicht von<br />
ungefähr; auch bei den kürzlich veröffentlichten<br />
Vollpreisspielen Forza<br />
5, Ryse und Gran Turismo 6 kann<br />
man echtes Geld für Ingame-Items<br />
ausgeben. Besonders Gran Turismo<br />
6 rief mit Preisen von bis zu 150 Euro<br />
für die wertvollsten Rennboliden negative<br />
Reaktionen der Fans hervor.<br />
So empörte sich ein Twitter-User<br />
über die Mikrotransaktionen: „Eine<br />
echte Schande. Ich werde GT6 nicht<br />
anfassen, bis das nicht geändert<br />
ist“. Sony Manager Shuhei Yoshida<br />
reagierte postwendend und stellte<br />
klar, dass die Mikrotransaktionen<br />
lediglich eine Alternative für Gamer<br />
darstellen, die nicht die Zeit haben,<br />
sich derart hochwertige Wagen zu<br />
erspielen. Eine ähnliche Meinung<br />
vertritt Dan Greenawalt, Creative Director<br />
von Forza 5. Gegenüber Shack<br />
News sagte Greenawalt, dass es<br />
viele Möglichkeiten gäbe, genügend<br />
Geld für neue Autos zu verdienen,<br />
zum Beispiel durch das Einkommen<br />
des Drivatars, die Forza Rewards<br />
oder selbst erstellte Inhalte. Es sei<br />
ein skill- und strategiebasierter<br />
Wirtschaftskreislauf, wo einige Spieler<br />
täglich etwas mehr und andere<br />
etwas weniger Geld verdienen.<br />
<strong>Games</strong> <strong>Aktuell</strong> meint: Lest hierzu Kathas<br />
Kolumne (siehe links).<br />
Trials fusion kommt als vollpreisspiel<br />
Die Entwickler von Redlynx haben<br />
die Arbeiten am neuen Trials<br />
so gut wie abgeschlossen. Und<br />
es gibt noch mehr positive Überraschungen!<br />
Trials HD war 2009<br />
dank des simplen, aber süchtig<br />
machenden Spielprinzips einer der<br />
Überraschungshits. Mit Trials Evolution<br />
(2012) mauserte sich die Serie<br />
endgültig zum Megaseller, entsprechend<br />
hoch sind die Erwartungen<br />
an den Nachfolger Trials Fusion. Der<br />
Motocross-Titel erscheint erstmals<br />
nicht nur als Download-Game, sondern<br />
wird auch im Handel verfügbar<br />
sein, und zwar für PS3, Xbox 360,<br />
<strong>PS4</strong> und Xbox <strong>One</strong>. Laut Hersteller<br />
sollen die Rennstrecken und die<br />
Umgebungen wesentlich futuristischer<br />
ausfallen als beim Vorgänger.<br />
Als Vorgeschmack gibt es ein Bild<br />
eines Trials Fusion-Piloten (s. Bild).<br />
Smartphone- und Tablet-PC-Besitzer<br />
erhalten neuen Stoff in Form<br />
von Trials Frontier, einer ulkigen Arcade-Version,<br />
die zumindest optisch<br />
nichts mit Trials Fusion zu tun hat:<br />
Das kostenlose Trials Frontiers bietet<br />
eine eigene Story, spielt aber in der<br />
gleichen Welt wie der große Bruder<br />
Trials Fusion. Es soll sogar möglich<br />
sein, freigespielte Boni von der einen<br />
auf die andere Plattform zu übertragen.<br />
Wie genau das aussehen soll,<br />
verraten wir euch in naher Zukunft.