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FILMTIPP
Von Macht und Abhängigkeit
Beim charismatischen
Sektenführer
Lancaster Dodd
(Philip Seymour
Hoffman, rechts) findet
der gepeinigte
Kriegsveteran
Freddie (Joaquin
Phoenix) Halt.
Weltkriegsveteran Freddie
(Joaquin Phoenix) ist alkoholsüchtig
und orientierungslos.
Er sucht nach Halt, fällt aber
immer wieder hin. Erst als ihn der
Sektenführer Lancaster Dodd
(Philip Seymour Hoffman) in seine
Gemeinschaft „The Cause“ aufnimmt,
sieht er wieder einen Sinn
in seinem Leben: Regisseur PT
Anderson inszenierte mit „The
Master“ einen großartigen und
vielschichtigen Film über Sinnsuche
im Leben und die Macht der
Verführung. Er lässt zwei Männer zusammenkommen,
die einander brauchen:
Freddie findet bei „The Cause“
eine Aufgabe und vielleicht sogar einen
Weg aus seiner Alkoholabhängigkeit.
Er macht sich mit blindem
Gehorsam zum Diener eines Sektengurus,
der ein brodelnder Vulkan ist
und jederzeit ausbrechen kann. Und
THE MASTER
Drama / USA 2012 / 137 Min. FSK 12 Regie Paul
Thomas Anderson mit Joaquin Phoenix, Philip
Seymour Hoffman, Amy Adams Disc BD 50 Bild
1,85:1 (1080p24, AVC) Ton DTS-HD MA 5.1
(Deutsch, Englisch) Untertitel Deutsch, Englisch
Extras Dokumentation Vertrieb Senator
VÖ: im Handel
Bild:
Ton:
Extras:
Film:
der Master genießt die Macht über
sein dankbares Versuchsobjekt, an
dem er seine pseudowissenschaftlichen
„Erweckungs“-Experimente
durchführen kann.
TECHNIK: Der hervorragend abgemischte
Surroundsound lässt Hintergrundgeräusche
sowie die beschwingte,
zugleich leicht melancholische
Nachkriegsmusik klar und kräftig
aus allen Kanälen des Heimkinosystems
tönen. Mit extremer
Schärfe sowie Detail- und Kontrastreichtum
gefällt die Optik.
Die matten Farben verleihen dem
Film ein nostalgisches Flair. In der
Extrasektion befindet sich die
interessante, knapp einstündige
Schwarz-Weiß-Dokumentation
„Let There Be Light“ (1946) von Regielegende
John Huston. Sie widmet
sich der psychologischen Behandlung
traumatisierter Soldaten, die im Zweiten
Weltkrieg gedient haben.
„Eine Beziehung klappt auch ohne Sex“
Philip Seymour Hoffman spielt in „The
Master“ einen schwierigen Sektenboss.
Hollywood-Star Philip Seymour
Hoffman erzählt im Interview von
Sex, Psychopathen und seiner Beziehung
zu Regisseur P.T. Anderson.
VIDEO: Wie intensiv haben Sie sich mit dem
Scientology-Gründer L. Ron Hubbard beschäftigt?
PHILIP SEYMOUR HOFFMAN: Regisseur Paul
Thomas Anderson mag Elemente von Scientology
eingebaut haben. Aber ich spiele nicht L. Ron
Hubbard, sondern die fiktive Figur Lancaster Dodd.
Daher dachte ich mir vieles zum Charakter aus.
VIDEO: Finden Sie Lancaster Dodd sympathisch?
PHILIP SEYMOUR HOFFMAN: Er ist anstrengend,
unberechenbar und er manipuliert
Menschen. Aber meine Aufgabe war es nicht, den
Mann zu verurteilen oder nett zu finden, sondern
ihn zu spielen.
VIDEO: Hat die Beziehung zwischen dem Jünger
und seinem Meister homoerotische Untertöne?
PHILIP SEYMOUR HOFFMAN: Nein, eine
Beziehung klappt auch ohne Sex. Lancaster Dodd
prägt Freddie eben nur sehr stark. Das kennt doch
jeder aus seinem eigenen Leben. Die Beziehung
zwischen den beiden ist sehr gewöhnlich.
VIDEO: Ähnelt sie der Beziehung zwischen Ihnen
und Regisseur Anderson, den Sie seit seinen
Anfängen begleiten?
PHILIP SEYMOUR HOFFMAN: Wir sind
Freunde. Obgleich unser Verhältnis am Set ein
anderes ist, als nach der Arbeit, wenn wir als ganz
normale Kumpels Zeit miteinander verbringen.
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