video Pixel-Explosion (Vorschau)
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TECHNIK EXTREM<br />
Autor / Redaktion: Roland Seibt // Bilder: isf<br />
Kompetenz<br />
im Bild<br />
Die Organisation isf kämpft seit Jahren für ein besseres<br />
Bild bei Beamern und TV-Geräten. Jetzt ist <strong>video</strong> nicht nur<br />
für Kalibrationen zertifiziert, sondern sogar offizieller Berater.<br />
Die isf (Imaging Science<br />
Foundation Inc.) wurde<br />
1994 von Joel Silver gegründet.<br />
Zwar ist er nicht<br />
Hollywoods Blockbuster-Produzent<br />
gleichen Namens, doch eine fast ebenso<br />
schillernde Persönlichkeit, die den<br />
Mehrwert eines perfekten Bildes gut<br />
zu verkaufen weiß. Seitdem setzt er<br />
sich für normgerechte, natürliche<br />
Bild einstellungen in TV-Geräten, Projektoren<br />
und Monitoren von Grafik-<br />
Workstations bis hin zu medizinischen<br />
Instrumenten ein.<br />
Er hat dafür über Jahre weltweit<br />
Tausende Kalibratoren ausgebildet beziehungsweise<br />
von seinen Instruktoren<br />
ausbilden lassen. Ein Kalibrator<br />
muss nach mehrtägigem Kurs in einer<br />
Prüfung nachweisen, dass er Grundwissen<br />
über Bildtechnik und ihre Optimierung<br />
besitzt und dieses auch anwenden<br />
kann, um jedem TV-Gerät ein<br />
besseres Bild zu entlocken. Joel hat<br />
sogar TV-Hersteller wie LG, Panasonic<br />
und Philips dazu bewegen können,<br />
zwei isf-Einstellungen in Top-TV-Geräten<br />
zu integrieren, die sich vom Profi<br />
optimal kalibrieren und dann gegen<br />
Manipulationen sperren lassen.<br />
Ebenfalls seit fast zwanzig Jahren<br />
setzt sich <strong>video</strong> für die Verbesserung<br />
der Bildqualität in der Unterhaltungs-<br />
elektronik ein. Damals wurden die<br />
ersten Messungen entwickelt, die den<br />
Herstellern der Fernseher zeigten,<br />
wenn etwas mit der Qualität nicht<br />
stimmt. Es folgte dann auch eine entsprechende<br />
Benotung im Testbericht.<br />
Nun haben sich seit Jahren die Verfahren,<br />
technischen Ansprüche und<br />
der Einsatz für ein normgerechtes Bild<br />
von der isf und bei der <strong>video</strong> parallel<br />
entwickelt und zeigen viele Gemeinsamkeiten.<br />
Die <strong>video</strong>-Redaktion begrüßt<br />
den isf-Modus in Fernsehern<br />
ausdrücklich und hat sich in zahlreichen<br />
Beratungsgesprächen mit den<br />
TV-Herstellern für Methoden zur Bildverbesserung<br />
eingesetzt. Dazu zählen<br />
neben den Implementierungen der<br />
vielen professionellen Einstellungsmöglichkeiten<br />
auch die Vorgabe sinnvoller<br />
Werks-Settings und die Differenzierung<br />
zwischen Home Mode und<br />
Shop Mode (Vorführmodus).<br />
Empfehlungen für eine gute Qualitätsabstimmung<br />
(optimale Einstellungen)<br />
geben wir bei allen TV-Tests,<br />
eine richtige Kalibration kann das jedoch<br />
nicht ersetzen. Hier liegt es an<br />
Effekten wie Serienstreuung, abweichenden<br />
Parametern je Firmware-<br />
Ver sion und an denr Zuspielern, warum<br />
jede Signalkette in Kombination<br />
kalibriert werden sollte, um ein wirklich<br />
perfektes<br />
Ergebnis zu bekommen.<br />
Eine Liste<br />
der hierfür ausgebildeten<br />
isf-Kalibratoren<br />
finden Sie unter www.imagingscience.com.<br />
Leider wird das Thema<br />
Kalibration in Deutschland unterschätzt,<br />
obwohl der Qualitätsunterschied<br />
zwischen einem optimierten<br />
Gerät und der Werkseinstellung enorm<br />
sein kann.<br />
Ist Kalibration nötig?<br />
Eigentlich sollte ein TV-Hersteller eine<br />
möglichst gute Bildqualität von<br />
vornherein in die Geräte integrieren.<br />
Doch leider wirken diese natürlichen,<br />
normgerechten Einstellungen auf den<br />
ersten Blick eher langweilig gegenüber<br />
dem reißerischen Shop Mode.<br />
Erst auf den zweiten Blick, meist nach<br />
dem Kauf, sollte beispielsweise auffallen,<br />
dass Inhalte fehlen, weil dunkles<br />
Grundrauschen unterdrückt wird,<br />
oder dass das Bild kantig wirkt, weil<br />
die Schärfe überzogen ist. Dann ist es<br />
noch unnatürlich flächig, weil die Artefakte<br />
der Schärfeerhöhung glattgebügelt<br />
werden müssen. Doch zu Hause<br />
fehlt der direkte Vergleich und man<br />
schiebt es dem Sender in die Schuhe.<br />
Dass das dynamisch übertriebene<br />
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