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INTERSECTION Sport & Elektrik (Vorschau)

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Eva<br />

Weste und Hose Monki<br />

Blazer Raf by Raf Simons<br />

Bluse Carin Wester<br />

Gürtel Hermès<br />

Ramon<br />

Sakko und Hemd Wunderkind<br />

Einstecktuch Herr von Eden<br />

Jeans Raf by Raf Simons<br />

Brille Linda Farrow<br />

Schuhe Holland Esquire<br />

sächsische<br />

supersportler<br />

Mit dem RS 1000 baute Heinz Melkus 1969<br />

einen sensationell aussehenden<br />

Flügeltürer mit getuntem Wartburg-<br />

Motor – und eine ostdeutsche Legende.<br />

40 Jahre später setzt sein Enkel<br />

Sepp Melkus diese Tradition<br />

mit dem RS 2000 fort.<br />

Ein Besuch IN der familiengeführten<br />

sächsischen Automobil-Manufaktur<br />

Text Matthias Ehlert fotos jan friese styling götz offergeld<br />

Der RS 2000 kurz nach<br />

seiner Fertigstellung<br />

in Weißig, einem Stadtteil<br />

von Dresden, im<br />

August. Die Karosserie<br />

ist in Zusammenarbeit mit<br />

Lotus entstanden.<br />

Weißig im Norden Dresdens ist ein Gewerbegebiet mit schöner legendären Silberpfeil. Ganz selbstverständlich parkt er dort auf dem Hof, der<br />

Aussicht. Neu errichtete Reihenhäuser teilen sich die grünhügelige<br />

Landschaft mit Baumärkten, Einkaufszentren und Meter hoch, vier Meter lang) und wirkt ausgesprochen sehnig. Seiner <strong>Sport</strong>-<br />

Prototyp des RS 1000 mit der Seriennummer GT1. Er ist überraschend klein (einen<br />

der Von Ardenne Anlagentechnik GmbH, die aus dem DDR- lichkeit haftet nichts Bolidenhaftes an – kein Gramm zu viel, kein überflüssiger<br />

Forschungsinstitut Manfred von Ardenne hervorgegangen ist Zierrat. Dahinter in der Halle sind fünf Fahrzeugschlosser eifrig bemüht, diesen<br />

und heute etwa die Solarglasscheiben des CCTV-Tower in Peking herstellt. Solche<br />

von Innovationsgeist getriebene Aufbruchstimmung beherrscht den ganzen Martin, präsentierte man kein Vintage-Auto mit Mangelwirtschafts-Charme,<br />

Mythos erfolgreich neu zu beleben. Auf der IAA, neben dem Stand von Aston<br />

Ort, eine blühende Oase im Osten Deutschlands.<br />

sondern einen puristischen <strong>Sport</strong>wagen, der die Gene des alten RS 1000 nicht<br />

Osten und Aufbruch, das sind auch die beiden charakteristischen Merkmale verleugnet, aber trotzdem auf der Höhe der Zeit ist.<br />

der jungen <strong>Sport</strong>wagenmanufaktur Melkus, die sich hier angesiedelt hat. Ihr „Die Idee kam uns spontan vor drei Jahren“, erzählt Sepp Melkus, der<br />

Name hat in Sachsen einen geradezu mythischen Klang. Der 2005 verstorbene<br />

Heinz Melkus war der populärste Autorennfahrer der DDR und zugleich hartnäckigen Anfragen erweichen lassen, doch bitte noch einmal eine<br />

26-jährige Juniorchef. Damals hatten sein Vater Peter und er sich von den<br />

ein begnadeter Konstrukteur von Rennwagen. (Seine Brötchen und Ersatzteile Neuauflage des RS 1000 auf die Räder zu setzen.<br />

verdiente er übrigens mit einer gutgehenden privaten Fahrschule, die er nach Zwanzig Fahrzeuge umfasste diese limitierte Edition, die sich technisch am<br />

der Wende in ein BMW-Autohaus umwandelte.) Mit dem RS 1000 baute Heinz Stand von 1979 orientierte und dennoch zum Preis von knapp 50.000 Euro dankbare<br />

Abnehmer fand. „Im ganzen Osten suchten wir nach alten Motorblöcken,<br />

Melkus 1969 in Eigenregie den ersten und einzigen <strong>Sport</strong>wagen der DDR, einen<br />

für Ostblockverhältnisse sensationell aussehenden Flügeltürer mit getuntem Kurbelwellen und Getrieben, wir nahmen Kontakt zu den früheren Konstrukteuren<br />

auf und sagten uns am Ende, wenn wir das alles hinbekommen, dann stem-<br />

Wartburg-Motor. „Zonen-Ferrari“ tauften die Ostdeutschen das <strong>Sport</strong>-Coupé,<br />

auch wenn sie es so gut wie nie auf der Überholspur antrafen. Gerade einmal men wir auch ein neues Modell.“ Neben der familiären Autotradition und den<br />

101 Exemplare des Sehnsuchtsvehikels, das Höchstgeschwindigkeiten von 175 juckenden Mechanikerhänden spielte auch das breite Medienecho eine wichtige<br />

km/h erreichte, wurden bis 1979 ausgeliefert – an verdiente Motorsportfreunde Rolle. „Wir merkten, dass die Marke noch lebendig war und was wir da für einen<br />

mit genügend großen Scheinen im Portemonnaie.<br />

Schatz in der Hand hielten.“<br />

Wer die unscheinbare Manufaktur besucht, sieht als Erstes einen solchen So entschied sich Sepp Melkus, doch nicht mit dem Ingenieurstudium zu<br />

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werkstatt<br />

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