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Journal Dampf & Heißluft Flammenfresser V-Motor mit Wasserkühlung (Vorschau)

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<strong>Motor</strong> erfunden hat und deutlich, was DEUTZ für die <strong>Motor</strong>enentwicklung<br />

und die da<strong>mit</strong> verbundene Revolution<br />

der Welt im 19. Jahrhundert durch „Wärmekraftmaschinen“<br />

bedeutet.<br />

„Otto-<strong>Motor</strong>“ ist die Bezeichnung für Viertakter, gleichgültig<br />

ob Benziner oder Diesel.<br />

Und wer hat’s erfunden?<br />

Nicolaus August Otto war’s!<br />

Und er, der gelernte Kaufmann, der 1863 als Autodidakt<br />

den ersten <strong>Motor</strong> in einem Hinterhof baute, war <strong>mit</strong> Eugen<br />

Langen (von der Kölner Zuckerfabrik) der Gründer der<br />

„N. A. Otto & Cie“, der ersten <strong>Motor</strong>enfabrik der Welt und<br />

Keimzelle der heutigen DEUTZ AG.<br />

Zehn Jahre später hatten die <strong>Motor</strong>enbauer diese Entwicklung<br />

zur Produktionsreife gebracht, ein System<br />

entwickelt, das die Welt wirklich verändern sollte: den<br />

Viertakt-<strong>Motor</strong>. 1867 wurde der <strong>Motor</strong> <strong>mit</strong> Goldmedaillen<br />

auf der Pariser Weltausstellung prämiert. Über 5000<br />

Exemplare wurden gebaut und weltweit verkauft. Dieser<br />

erste <strong>Motor</strong>, die sog. atmosphärische Gaskraftmaschine,<br />

ist natürlich einer der Prunkstücke in der Sammlung des<br />

DEUTZ TECHNIKUMS in Köln.<br />

Erstmalig war es gelungen, das Kraftstoff-Luftgemisch<br />

vor der Zündung zu verdichten. Über ein Ventilsystem<br />

ließ man zwangsgesteuert Gas in den Hubraum strömen.<br />

Noch stellte aber die Zündung dieses Gasvolumens ein<br />

großes Problem dar – die Zündkerze gab’s noch nicht. So<strong>mit</strong><br />

verfügten diese <strong>Motor</strong>en über eine zweite „Zünd-Kammer“,<br />

die ebenfalls <strong>mit</strong> Gas befüllt wurde. Und es gab eine<br />

Flamme, die permanent (<strong>mit</strong> Gas) brannte. Diese Zündkammer<br />

hatte einen Schieber <strong>mit</strong> einem kleinen Loch.<br />

Der Schieber wurde vor die Permanentflamme geschoben,<br />

durch das Loch schlug die Flamme ins Gasvolumen<br />

der Zündkammer. Nun bewegte sich die Zündkammer<br />

<strong>mit</strong> dem brennenden Gasvolumen in ihr vor eine Öffnung<br />

zum Zylinder. Durch diesen Kanal schlug die Flamme<br />

aus der Zündkammer in den Zylinder über und zündete<br />

das Gas-Luftgemisch im Hubraum. Da<strong>mit</strong> wurde die thermische<br />

Energie direkt unter dem Kolben freigesetzt. Das<br />

brennende Gas expandierte, drückte den Kolben hoch.<br />

Nach Verlöschen des Gasvolumens trat ein Unterdruck<br />

im Brennraum auf und der atmosphärische Luftdruck<br />

drückte den Kolben wieder zurück. (Funktioniert nur <strong>mit</strong><br />

dem früheren Leuchtgas/Stadtgas. Das heute verwendete<br />

Erdgas ist dafür nicht verwendbar.)<br />

Es gab noch keine Kurbelwelle und Pleuel, wie heute üblich.<br />

Eine Zahnstange wurde vom Kolben bewegt und griff<br />

in ein Zahnrad ein, drehte dieses. Die oszillierende Bewegung<br />

der Zahnstange wurde durch eine sinnvolle, trickreiche<br />

Getriebestufe in die gleichförmige Drehbewegung<br />

des Schwungrades verwandelt. „Freilauf“ nennt man das<br />

System heute.<br />

Im nächsten Takt wurde das verbrannte Gas ausgestoßen,<br />

das Volumen <strong>mit</strong> frischem Gas befüllt, verdichtet,<br />

gezündet ... Eben das bekannte 4-Takt-Prinzig. Dieses<br />

Prinzip ist bis heute unverändert.<br />

Die <strong>Motor</strong>isierung der Welt konnte beginnen – von Köln<br />

aus. Schon 1898 wurden Maschinen <strong>mit</strong> 1.000 PS Leistung<br />

gebaut und der erste kreuzkopflose DEUTZ-Dieselmotor<br />

ging in Serie. Findige Köpfe gehörten zum Team<br />

46 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 4/2012

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