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Journal Dampf & Heißluft Flammenfresser V-Motor mit Wasserkühlung (Vorschau)

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Minifuni und Station<br />

„Pied de Barrage“ (EM)<br />

Lieseli beim<br />

Umsetzen (EM)<br />

<strong>Dampf</strong><br />

Gerhard Kieffer<br />

Feldbahn <strong>mit</strong> grandiose<br />

D<br />

ie gravierende Kohlennot am Ende des Ersten<br />

Weltkriegs zwang die Schweizer Bahnen zu<br />

einem Notfahrplan <strong>mit</strong> nur noch wenigen täglichen<br />

Verbindungen. Die Direktion der Schweizer desbahn (SBB) beschloss, sofort nach dem Krieg die<br />

Bunwichtigsten<br />

Linien zu elektrifizieren. Um in der Energie<br />

möglichst unabhängig zu sein, entstanden bahneigene<br />

Kraftwerke. Zur Versorgung der Simplonstrecke Genf –<br />

Brig – Domodossola baute die SBB im hintersten Winkel<br />

des Wallis, oberhalb des Weilers Le Chatelard, knapp an<br />

der französischen Grenze das Kraftwerk Barberine.<br />

Die günstige Lage des Stausees, 1.400 Meter über dem<br />

Rhonetal, ermöglicht die zweimalige Nutzung des Wassers.<br />

Das Kraftwerk in Le Chatelard <strong>mit</strong> einer Fallhöhe von<br />

747 Metern nahm <strong>mit</strong> einer Leistung von 44.000 kW 1924<br />

den Betrieb auf. Das andere Kraftwerk in Vernayaz im<br />

Rhonetal folgte 1949, dessen Fallhöhe beträgt 668 Meter<br />

und eine Leistung von 52.000 kW.<br />

Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

führte zu einem empfindlichen Engpass an Energie.<br />

Der steigenden Nachfrage konnte nur <strong>mit</strong> dem Bau neuer<br />

Kraftwerke begegnet werden. Besonders im Wallis galt<br />

es, das „Weiße Gold“ der Gletscher zu nutzen. So wurden<br />

in diesem Kanton äußerst leistungsfähige Kraftwerke<br />

gebaut. Zum Beispiel Grande Dixence <strong>mit</strong> der höchsten<br />

Staumauer Europas (270 m). Oder nicht weit davon entfernt,<br />

„Mauvoisin“ im Val de Bagnes, <strong>mit</strong> einer 250 m hohen<br />

Staumauer.<br />

Das schon ein wenig in die Jahre gekommene SBB-<br />

Kraftwerk Barberine geriet ebenfalls in den Focus der Investoren.<br />

Eine unter dem Namen „Electricité d’Emosson“<br />

gegründete Gesellschaft stellte sich 1954 die Aufgabe,<br />

die Leistung von Barberine durch entsprechende Maßnahmen<br />

markant zu steigern. Der un<strong>mit</strong>telbare Nachbar<br />

Frankreich wurde als gleichberechtigter Gesellschafter<br />

<strong>mit</strong> einbezogen. Beide Länder übernahmen zu gleichen<br />

Teilen die Kosten. Da<strong>mit</strong> der neue, wesentlich größere<br />

Stausee – nun Emosson genannt – ganz auf schweizerischem<br />

Gebiet zu liegen kam, war eine kleine Grenzkorrektur<br />

notwendig.<br />

Die Bauarbeiten für die 180 Meter hohe Bogenstaumauer<br />

begannen im Juli 1967. Um den erheblich erweiterten See<br />

<strong>mit</strong> entsprechenden Wassermengen zu füllen, wurden die<br />

Gletscher Trient und Argentiere der gegenüberliegenden<br />

Talseite angezapft. Nach dem Prinzip der kommunizierenden<br />

Röhren fließt deren Wasser in bis zu 38 Kilometer<br />

langen Stollen in den Stausee von Emosson. Bei einer<br />

so großen Baustelle spielt die Zufuhr an Material eine<br />

66 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 4/2012

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