Journal Dampf & Heißluft Flammenfresser V-Motor mit Wasserkühlung (Vorschau)
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FlammenFresser<br />
Ernst-Arno Kruse<br />
VAKUUMMOTOR VM-118<br />
I<br />
n diesem Bericht geht es nicht darum, einen <strong>Motor</strong><br />
vorzustellen, der nach exakt vorgegebenen Plänen<br />
nachgebaut werden kann, sondern es werden Tipps<br />
gegeben, wie der Modellbauer <strong>mit</strong> vorhandenen gangsmaterialien, die nicht den Maßen eines Bauplans<br />
Ausentsprechen,<br />
zu einem lauffähigen Vakuummotor kommt,<br />
und welche Überlegungen und Berechnungen dabei anzustellen<br />
sind. Bei den folgenden Ausführungen handelt<br />
es sich nicht um wissenschaftlich genau er<strong>mit</strong>telte<br />
Daten, sondern um Erfahrungswerte, die sich im Laufe<br />
meiner langjährigen Beschäftigung <strong>mit</strong> diesen <strong>Motor</strong>en<br />
ergeben haben.<br />
Das größte Problem bei der Materialbeschaffung ist immer<br />
das Zylinderrohr. Dieses in bester Qualität selbst<br />
herzustellen, ist nur etwas für Spezialisten <strong>mit</strong> entsprechendem<br />
Maschinenpark. Deshalb sollte der Modellbauer<br />
auf Präzisionsstahlrohre zurückgreifen, welche in der<br />
Industrie zur Herstellung von Zylindern im Hydraulik- und<br />
Pneumatikbereich verwendet werden. Stahlhändler liefern<br />
diese Rohre aber meistens nur in großen Mengen<br />
zu hohen Preisen. Aus diesem Grunde stammen die von<br />
mir verwendeten Zylinderrohre bei allen Vakuummotoren<br />
aus alten, gebrauchten Pkw-Stoßdämpfern, deren Typ<br />
und Herkunft aber nicht mehr zu er<strong>mit</strong>teln sind. Solche<br />
Stoßdämpfer bekommt man für wenig Geld bei Autoverwertern,<br />
Kfz-Werkstätten oder auf Schrottplätzen. Die<br />
Stoßdämpfer werden an den Enden vorsichtig ringsherum<br />
aufgesägt. Dabei tritt Öl aus, was <strong>mit</strong> einem geeigneten<br />
Behälter aufzufangen und sachgerecht zu entsorgen ist.<br />
Im Inneren befindet sich ein Präzisionsstahlrohr, welches<br />
sich hervorragend für ein Zylinderrohr eignet. Gasdruckstoßdämpfer<br />
stehen unter hohem Druck und sollten deshalb<br />
auf gar keinen Fall zerlegt werden. Der Innendurchmesser<br />
dieser Rohre liegt meistens im Bereich von 25 mm<br />
bis 30 mm, das sind Maße, die für Vakuummotoren eine<br />
gute Basis bilden. Manchmal kommen aber auch Rohre<br />
<strong>mit</strong> recht krummen Durchmesserwerten zutage. Wenn in<br />
einem Bauplan solche Werte vorkommen, sollte das den<br />
Modellbauer aber nicht daran hindern, diesen <strong>Motor</strong> nachzubauen.<br />
Geringe Maßabweichungen beim Durchmesser<br />
sind unerheblich, wenn alle Teile (z. B. Kolben, Zylinderkopf,<br />
Kühler), die da<strong>mit</strong> im Zusammenhang stehen, entsprechend<br />
angepasst werden. Was ist aber zu tun, wenn<br />
die Maßabweichungen so groß sind, dass Bauplanabänderungen<br />
nicht mehr möglich sind? Anhand eine Zylinders,<br />
den ich zufällig im Schrott gefunden habe, möchte<br />
48 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 4/2012