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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Literaturübersicht<br />

darauf hin, dass sowohl das Gefäßwachstum als auch die Entwicklung von nicht<br />

vaskularisiertem Gewebe innerhalb des zyklischen Gelbkörpergewebes der Stute in<br />

einem direktem Zusammenhang stehe. Die Vermutung liegt nahe, dass Progesteron<br />

überwiegend von den großen Luteinzellen synthetisiert wird, da die Anzahl dieser<br />

Zellen und die nachgewiesene Plasma-Progesteronkonzentration in einer direkten<br />

Beziehung zueinander stehen (FERREIRA-DIAS und MATEUS 2003). Laut<br />

NISWENDER et al. (2000) unterscheiden sich die beiden Luteinzelltypen vor allem in<br />

ihrer basalen Progesteronproduktion, wobei die großen Luteinzellen eine zwei- bis<br />

vierzigfach höhere Progesteronproduktion aufweisen und beim Schaf über<br />

80 Prozent des Gesamtprogesterons produzieren sollen, welches in der mittleren<br />

Gelbkörperphase sezerniert wird (NISWENDER et al. 1985). Laut Studien an Schaf<br />

und Rind unterscheiden sich die beiden Luteinzelltypen in ihrer Antwort auf<br />

hormonell- und second-messenger vermittelte Stimulation der Progesteronproduktion<br />

(RODGERS et al. 1983, ALILA et al. 1988). So führt eine LH-Exposition beim Schaf<br />

in den kleinen Luteinzellen über eine Aktivierung der Proteinkinase A zu einer fünf -<br />

bis zwanzigfachen Steigerung der Progesteronproduktion (WILTBANK et al. 1993),<br />

während es bei den großen Luteinzellen zu keiner Steigerung kommt, obwohl beide<br />

Zelltypen über LH-Rezeptoren verfügen (CHEGINI et al. 1991). Es wird vermutet,<br />

dass die Proteinkinase A in den großen Luteinzellen grundsätzlich aktiviert vorliegt<br />

(HOYER et al. 1984). Die in den SLC aktivierte Proteinkinase A phosphoryliert das<br />

StAR-Protein, welches hierdurch ebenfalls aktiviert wird und den Transport von<br />

Cholesterin durch die Zelle fördert (ARAKANE et al. 1997). Die akute, LH-vermittelte<br />

Progesteronsteigerung in den SLC, wird somit vermutlich durch einen erleichterten<br />

Transport von Cholesterin durch die Zelle zum Enzym P-450scc vermittelt<br />

(WILTBANK et al. 1993).<br />

Auch für das GH konnte beim Rind ein direkter Effekt auf die Progesteronsekretion<br />

gezeigt werden, indem es durch Rezeptorbindung eine membranassoziierte<br />

Tyrosinkinase (JAK2) aktiviert und so in vitro innerhalb von 60 Minuten zu einer<br />

gesteigerten Progesteron- und Oxytocinsekretion führte (LIEBERMANN und<br />

SCHAMS 1994). Zusätzlich beeinflusst das GH beim Rind auch indirekt die<br />

Gelbkörperfunktion, indem es zu einer gesteigerten Expression von IGF-I führt. IGF-I<br />

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