TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Literaturübersicht<br />
P4-produzierende Luteinzellen führen könnte, wäre eine gesteigerte P4-Produktion<br />
denkbar (KELLY et al. 1988).<br />
In einer Studie von HENDRIKS et al. (2006) an zehn Warmblutstuten konnten nach<br />
Anwendung von 3000 IE hCG am siebten Tag p.ov. hingegen keine signifikanten<br />
Effekte auf die zirkulierende Progesteronsekretion, den ovariellen und lutealen<br />
Blutfluss festgestellt werden. ALLEN (1975) berichtete sogar von einer luteolytischen<br />
Wirkung von hCG bei intravenöser Applikation von 2000 - 3000 IE im späten Diöstrus<br />
bzw. in der Frühträchtigkeit, durch Stimulation der endometrialen PGF 2 α-Produktion.<br />
MAJOOR (2008) wies in seiner Arbeit an vier Warmblutstuten eine Resorptionsrate<br />
von 75 % nach hCG-Applikation am 21 Tag p.ov. auf und zeigte einen negativen<br />
Effekt auf die Gelbkörpergröße und -durchblutung. Aufgrund der geringen Fallzahl ist<br />
die Aussagekraft dieser Studie jedoch als eingeschränkt zu betrachten. Er vermutete,<br />
dass es bei der Stute, ähnlich wie beim Rind nachgewiesen (CANINO et al. 1999,<br />
SHEMESH et al. 2001), durch Stimulation der endometrialen LH-Rezeptoren zu<br />
einem Anstieg des Enzyms Cyclooxygenase-2 (COX-2) kommt, welches die<br />
Prostaglandinsynthese reguliert und zum Anstieg von PGF 2 α führt.<br />
HEDBERG et al. (2006) untersuchten die Wirksamkeit von hCG unter dem Aspekt<br />
den Diöstrus zu verlängern, um starke Östrussymptome bei Sportstuten zu<br />
verhindern. Bei Vorhandensein eines mindestens 30 mm großen Follikels (Tag acht<br />
bis zehn p.ov.), verabreichten sie 3000 IE hCG i.m. und kontrollierten die Stuten<br />
regelmäßig ultrasonografisch bis zur Ovulation. Drei von vier Stuten ovulierten<br />
innerhalb von 72 Stunden nach hCG-Applikation und zeigten eine verlängerte<br />
Gelbkörperphase (58 bis 82 Tage), eine Stute ovulierte nicht. Die Autoren gingen<br />
davon aus, dass das zwischen Tag zehn und Tag dreizehn p.ov. neu entstandene,<br />
noch immature sekundäre Corpus luteum zum Zeitpunkt der Luteolyse des primären<br />
Gelbkörpers für endogene luteolytische Signale noch nicht empfänglich sei. Sie<br />
vermuteten, dass durch den fehlenden Abfall der P4-Konzentration der Uterus<br />
weniger sensitiv für Oxytocin ist, was wiederum zu einer nicht ausreichenden Bildung<br />
und Freisetzung von Prostaglandinen durch den Uterus führt. Hierdurch wird die<br />
Luteolyse verhindert, und es kommt zu einer verlängerten Gelbkörperphase von zwei<br />
bis drei Monaten (HEDBERG et al. 2006).<br />
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