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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Literaturübersicht<br />

Wiederkäuer und Schwein (SPENCER et al. 2004) eine andersartige und einmalige<br />

Methode der maternalen Trächtigkeitserkennung. Der equine Embryo ist zwischen<br />

Tag sechs und 22 p.ov. von einer festen und eng anliegende Glykokalix-Kapsel<br />

umgeben (BETTERIDGE 1989). Dadurch ist er unfähig, sich während dieser Zeit<br />

umzuformen, in die Länge zu strecken und in festen Kontakt mit dem Endometrium<br />

zu treten. Stattdessen bleibt der equine Konzeptus sphärisch und ungebunden und<br />

wird ab seinem Eintritt in den Uterus zwischen Tag fünf und sechs p.ov. durch die<br />

peristaltischen Kontraktionen des Myometriums kontinuierlich durch das uterine<br />

Lumen bewegt. Tag elf bis 15 stellt den Zeitraum der maximalen Embryomobilität dar<br />

(GINTHER 1983b, LEITH und GINTHER 1984, ALLEN 2003 und 2005). Diese<br />

Kontraktionen werden ausgelöst durch die rhythmische Sekretion geringer Mengen<br />

PGF 2 α und PGE2 aus dem Endometrium, induziert durch den Embryo selbst<br />

(STOUT und ALLEN 2001). Auf diese Weise wird ermöglicht, dass der Embryo in<br />

weiten Bereichen des Endometriums mit diesem in Kontakt tritt, sein bisher nicht<br />

definiertes Signal zur maternalen Trächtigkeitserkennung freigibt und eine<br />

Luteostase etabliert (ALLEN 2005). Die wichtige Rolle dieser embryonalen Mobilität<br />

zeigten McDOWELL et al. (1988) in ihren Untersuchungen. Sie konnten durch eine<br />

Restriktion der embryonalen Mobilität mittels Ligation, entweder eines Uterushorns<br />

oder eines Uterushorns und des Uteruskörpers oder zusätzlich 80 % des zweiten<br />

Uterushorns, die Luteolyse auslösen. In vivo kann eine verminderte Embryomobilität<br />

z.B. infolge von physikalischen Obstruktionen durch das Vorliegen großer oder<br />

multipler Endometriumszysten auftreten, sowie durch altersbedingte myometriale<br />

Atonie verursacht werden (ALLEN 2003). Auch bei der Versorgung des Embryos mit<br />

der sogenannten Embryotrophe / Uterusmilch, spielt die Mobilität eine entscheidende<br />

Rolle, da der Embryo hierdurch in der Lage ist, mit dieser in Kontakt zu treten und sie<br />

in ausreichender Menge und kontinuierlich aufzunehmen. Der Prozess der<br />

prostaglandingesteuerten Embryomobilität besteht, bis ein plötzlicher Anstieg des<br />

myometrialen Tonus am Tag 17 p.ov. zur Fixation des Embryos, in der Regel an der<br />

Basis eines der beiden Uterushörner, führt (GINTHER 1983a).<br />

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese und damit die Verhinderung der Luteolyse<br />

ist der entscheidende Vorgang für die maternale Trächtigkeitserkennung bei der<br />

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