PDF 1.516kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Einleitung<br />
Mariya Gosheva<br />
Destabilisierung der Läsion. (9) Ob eine Plaque stabil oder vulnerabel ist, hängt<br />
also von dem in diesem Moment stattfindenden Prozess ab. (9)<br />
Vorangeschrittene Läsionen neigen zu Kalzifizierung und Neovaskularisation.<br />
Die kleinen Gefäße sprossen aus der Adventitia ein, sind wenig<br />
widerstandsfähig und dienen als Quelle für weitere inflammatorische Zellen. (2)<br />
Die Ruptur solcher fragiler Mikrogefäße führt durch Plaque-Einblutung zu einer<br />
Thrombose in situ in der Intima mit konsekutiver Freisetzung verschiedenen<br />
Mediatoren, welche zur Progression der Läsion beitragen. (3) (4) Dies ist eine<br />
der drei histopathologischen Formen der Plaqueruptur. Die klinischen<br />
Manifestation einer rupturierten Plaque reichen von völlig beschwerdefrei, über<br />
stabile Angina pectoris bis hin zum transmuralen Myokardinfarkt. (4) Eine<br />
andere Möglichkeit ist die oberflächliche Plaque-Erosion. Man spricht davon,<br />
wenn es auf einem limitierten Areal zu einer Schädigung bzw. Erosion des<br />
schützenden Gefäßendothels kommt. Die Exposition subendothelialer<br />
Strukturen fördert die Adhäsion aktivierter Thrombozyten. (4) Dies läuft meist<br />
klinisch asymptomatisch ab, wird aber für etwa 30% aller akuten<br />
Koronarthrombose verantwortlich gemacht. (4) Die Plaque-Erosion ist häufig mit<br />
Nikotinkonsum assoziiert und tritt vor allem bei Frauen und jüngeren Männern<br />
unter 50 Jahren auf. (10) Die dritte und häufigste Form der Plaqueruptur stellt<br />
ein Aufbrechen der bindegewebshaltigen Plaquekappe im Bereich der<br />
Schulterregion dar. Sie wird als Ursache von 60% bis 75% aller akuten<br />
Koronarsyndrome angegeben. (11) Die inflammatorische Gefäßwandinfiltration<br />
spielt speziell bei dieser Form eine wichtige Rolle. Die Schulterregion, die<br />
Insertionsstelle der Läsion in der gesunden Gefäßwand, gilt als besonders<br />
rupturgefährdet und stellt eine Prädilektionsstelle für inflammatorische Zellen<br />
(besonders Makrophagen und T-Lymphozyten) dar. (4) (12) Die Ruptur einer<br />
atherosklerotischen Läsion führt zur Freisetzung zahlreicher prothrombogener<br />
Substanzen, welche nach Kontakt mit dem Blutstrom die Bildung eines<br />
eventuell fatalen gefäßverschließenden plättchen- und fibrinreichen arteriellen<br />
Thrombus induzieren können. (11)<br />
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