PDF 1.516kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
PDF 1.516kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
PDF 1.516kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einleitung<br />
Mariya Gosheva<br />
1.4.3 ADP-Rezeptor-Antagonisten (Thienopyridine)<br />
Die bisher am meisten eingesetzten und am besten charakterisierten ADP-<br />
Rezeptor-Antagonisten sind als P2Y 12 -Antagonisten die so genannten<br />
Thienopyridine. (39) Zu dieser Substanzklasse gehören die Medikamente<br />
Ticlopidin (Ticlid ® ) und Clopidogrel (Plavix ® , Iscover ® ) (38) (39), welche als<br />
potente Inhibitoren der Thrombozytenaggregation gelten und oft bei Hoch-<br />
Risiko-Patienten zur primären und sekundären Prävention eingesetzt werden.<br />
(37) Thienopyridine sind „pro-drugs“ und werden durch hepatische<br />
Metabolisierung, an der verschiedene Cytochrom P450-Isoenzyme beteiligt<br />
sind, in aktive Substanzen umgewandelt. (39) (41) (42) (Abb. 4) Nach erfolgter<br />
Resorption werden 85% des Clopidogrels von relativ unspezifischen<br />
Carboxylesterasen durch Hydrolyse des Esters in einen pharmakologisch<br />
inaktiven Metabolit (Carboxy-Clopidogrel) umgewandelt. Ca. 15% des<br />
Arzneistoffs werden durch Oxidation am Thiophenring zu 2-Oxo-Clopidogrel<br />
transformiert. (41) (42) Anschließend wird aus 2-Oxo-Clopidogrel der sehr<br />
reaktive aber instabile aktive Metabolit, der chemisch als 2-{1-[(1S)-1-(2-<br />
Chlorophenyl)-2-Methoxy-2-Oxoethyl]-4-Sulfanyl-3-piperidinyli-diene}-<br />
Essigsäure identifiziert wurde, gebildet. (42) Indem der aktive Metabolit mit<br />
seiner freien Sulfhydryl-Gruppe kovalente Disulfidbrücken mit einem<br />
Cysteinylrest des P2Y 12 -Rezeptors bildet, wird der ADP-Rezeptor irreversibel<br />
inhibiert. (42) (43) Thienopyridine verringern indirekt durch die Hemmung der<br />
Fibrinogenrezeptoraktivierung die Bindung von plasmatischem Fibrinogen an<br />
dessen thrombozytären Rezeptor, dem GP IIb/IIIa, und somit die Bildung eines<br />
Thrombozytenaggregates. (30)<br />
- 21 -