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Kandidatinnen und Kandidaten zur Aufstellung der Liste ... - Die Linke

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Das Beispiel Griechenland steht für Staaten, in denen die Austeritätspolitik beson<strong>der</strong>s brutal<br />

durchgesetzt wird. <strong>Die</strong>ser Staat dient m.E. als Testfeld für die vollständige Durchsetzung neoliberaler<br />

Politik. Bereits seit 2011 existiert dort ein Bildungsnotstand: eine Mischung aus massiven<br />

Einkommenskürzungen <strong>und</strong> Entlassungen im Bildungswesen, verb<strong>und</strong>en mit Demokratieverlust <strong>und</strong><br />

gravieren<strong>der</strong> Einschränkung staatlicher Souveränität. Das griechische Bildungsministerium steht<br />

faktisch unter <strong>der</strong> Kontrolle <strong>der</strong> Troika von EU, Europäischer Zentralbank <strong>und</strong> Internationalem<br />

Währungsfonds. Der Kulturbereich ist in 2013 um 52 Prozent gekürzt worden, 30 Prozent <strong>der</strong><br />

Arbeitsplätze sind vernichtet worden. Das betrifft alle Bereiche: Museen, Archäologie, Theater,<br />

Orchester etc.<br />

Das geplante Freihandelsabkommen <strong>der</strong> EU mit den USA verheißt nichts Gutes, auch wenn zunächst<br />

»kulturelle <strong>Die</strong>nste« - auch hier herrscht (wie in <strong>der</strong> Bildung) <strong>der</strong> betriebswirtschaftliche Jargon vor -<br />

von den Verhandlungen ausgenommen sind. Vermutlich ist das nur ein Aufschub, wenn die Tür zum<br />

Freihandelsabkommen erst aufgestoßen wird, wird gibt es keinen 'Schon'-Bereich mehr geben.<br />

Es kommt darauf an, noch stärker kampagnenfähig zu werden, wie z. B. bei <strong>der</strong> ACTA-Kampagne o<strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> ersten erfolgreichen europaweiten Volksabstimmung gegen die geplante Wasserprivatisierung.<br />

Auch regionale Erfolge sollten europaweit ausgewertet werden, wie die erfolgreiche Zurückdrängung<br />

des Vattenfall-Konzerns aus <strong>der</strong> Literaturszene in Hamburg, an <strong>der</strong> ich mitgewirkt habe. Wir müssen<br />

mit den entsprechenden Initiativen intensiv <strong>und</strong> europaweit vernetzt zusammenzuarbeiten, weil die<br />

Konzerne es schon lange praktizieren. Das sehe ich als eine meiner Aufgaben an.<br />

Meine Orientierung vor allem auf die sozialen Aspekte gilt auch für den Kulturbereich, wo es<br />

beson<strong>der</strong>s viele prekäre Beschäftigungs- <strong>und</strong> Lebensverhältnisse gibt. Hier gilt es, unter diesem<br />

Gesichtspunkt sowohl die EU-För<strong>der</strong>politik unter die Lupe zu nehmen als auch für eine bessere soziale<br />

Absicherung zu kämpfen.<br />

Im Bereich Bildung sind die Chancen, die sich aus den Ansätzen <strong>der</strong> OER-Bewegung (Open Educational<br />

Resources) ergeben, in <strong>der</strong> ich mitarbeite, zu nutzen. Es geht darum, Bildung europaweit dem Zugriff<br />

kommerzieller Verwertungsinteressen – zumindest teilweise – zu entziehen. Es geht auch darum, freie<br />

Bildungsangebote auf eine qualitativ hochwertige <strong>und</strong> zugleich demokratische Weise an die<br />

KollegInnen <strong>und</strong> SchülerInnen heranzutragen. <strong>Die</strong> OER-Bewegung ist europaweit <strong>und</strong> zunehmend<br />

weltweit vernetzt. <strong>Die</strong>se Kooperationsmöglichkeiten möchte ich unterstützen.<br />

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