04.03.2014 Aufrufe

Download - Internet World Business

Download - Internet World Business

Download - Internet World Business

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TOOLS & TECHNIK<br />

34 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

2. April 2013 7/13<br />

SPECIAL: HOSTING<br />

Augen auf bei der Hoster-Wahl<br />

Wer bereits vor Vertragsabschluss sorgfältig prüft, welchen Hosting-Anbieter er ins Boot holt, spart Geld<br />

und hat weniger Ärger. Worauf es bei der Wahl des passenden Dienstleisters ankommt<br />

Wohin mit den Daten? Der Hosting-Partner kann entscheidend für den Geschäftserfolg sein<br />

it Voelkner, Digitalo oder auch dem<br />

MAnbieter für Spielwaren und Modellbau-Artikel<br />

SMDV betreibt die Nürnberger<br />

Re-In Retail International verschiedene<br />

Online Shops im Bereich Elektronik<br />

und Modellbau. Für Firmen dieser Art ist<br />

ein zuverlässiges Hosting das A und O.<br />

„Natürlich müssen unsere Systeme rund<br />

um die Uhr laufen und wir brauchen beim<br />

Provider einen Ansprechpartner, der Probleme<br />

in Notfällen zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit sofort beseitigt. Einen wirklichen<br />

E-Commerce-Provider macht die<br />

Unterstützung durch Experten aus, die<br />

unser Geschäft verstehen, uns bei der Umsetzung<br />

begleiten und dabei auf unsere Bedürfnisse<br />

eingehen“, sagt Markus Zierhut,<br />

Leitung IT & Web bei Re-In Retail International.<br />

Er nennt ein Beispiel: „Wenn wir<br />

mit einer Idee zu unserem Provider Spacenet<br />

kommen und uns nicht sicher sind, ob<br />

sie funktioniert, erhalten wir umgehend<br />

eine Antwort – oft schon mit Lösungsvorschlag.<br />

Auch bei der Suche nach den Ursachen<br />

für Performance-Probleme unterstützt<br />

uns der Provider direkt.“<br />

So weit der Idealzustand – doch wie finden<br />

E-Commerce-Unternehmen in Anbetracht<br />

der zahlreichen Hosting-Angebote<br />

die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen,<br />

also den passenden Dienstleister?<br />

Vier Angebotstypen<br />

Zunächst einmal sollten sie unter den verschiedenen<br />

Angebotsmodellen das geeignete<br />

für den eigenen Bedarf finden.<br />

Grundsätzlich lassen sich dabei vier Angebotstypen<br />

unterscheiden. „Bei der Colocation<br />

mieten Kunden Fläche, Strom,<br />

Kühlung, <strong>Internet</strong>-/Netzwerkzugang etc.;<br />

Hardware, Betriebssystem und sämtliche<br />

Applikationen liefert und betreibt der<br />

Kunde selbst“, erläutert Donald Badoux,<br />

Geschäftsführer Savvis Deutschland, eines<br />

Anbieters von Lösungen für Managed<br />

Hosting und Colocation. „Beim Foundation<br />

Hosting wird auch dedizierte Hardware<br />

wie etwa Server, Storage-Lösungen<br />

und der Betrieb der Hardware gemietet.<br />

Für den Betrieb der gesamten Software<br />

und des Betriebssystems bleibt der Kunde<br />

verantwortlich.“<br />

Beim Managed Hosting mieten Kunden<br />

zusätzlich auch die Tätigkeit des Betriebssystems<br />

und gegebenenfalls die Virtualisierung.<br />

Bei manchen Anbietern lässt sich<br />

dies durch den Betrieb verschiedener<br />

Applikationen wie E-Mail oder Oracle-<br />

Datenbank ergänzen. „Im Gegensatz dazu<br />

mieten E-Commerce-Firmen bei Enterprise-Cloud-Angeboten<br />

keine Hardware,<br />

sondern Systemressourcen. Diese werden<br />

anhand der Leistung der virtualisierten<br />

Hardware etwa in RAM oder CPU gemessen“,<br />

führt Badoux weiter aus.<br />

Sicherheit durch Skalierbarkeit<br />

Die Unterschiede zwischen den Angebotspaketen<br />

der einzelnen Hosting-Dienstleister<br />

finden sich oft in den einzelnen Paketpreisen.<br />

„In puncto Zuverlässigkeit, Performance,<br />

Erreichbarkeit, Sicherheit oder<br />

Flexibilität liegen große, aber auch kleinere,<br />

spezialisierte Anbieter nahezu auf einer<br />

Höhe“, so Michael d’Aguiar, Pressesprecher<br />

Hosting beim deutschen Provider-Riesen<br />

1&1 <strong>Internet</strong> AG. „Ich würde allerdings zu<br />

einem Fullservice-Anbieter raten, der die<br />

gesamte Bandbreite abdeckt und flexible<br />

Wechselmöglichkeiten bietet. Die Vorteile<br />

liegen auf der Hand, wenn etwa der Provider<br />

für Webshop-Lösungen gleichzeitig<br />

ein zertifiziertes, kostengünstiges und<br />

professionelles System für die Abwicklung<br />

von <strong>Internet</strong>-Zahlungen anbietet.“ Wenn<br />

es konkret um die Auswahl des Hosting<br />

Providers für einen Shop geht, hält d’Aguiar<br />

es für ratsam, sich im Vorfeld darüber klar<br />

zu werden, „wie groß der Shop am Ende<br />

werden soll, ehe sich ein Paket-Vergleich<br />

tatsächlich anbietet. Hier gibt es Lösungen<br />

sowohl für Profis wie auch für E-Commerce-Einsteiger.“<br />

Generell empfiehlt es sich im E-Commerce<br />

wie überall, die Aufgaben auszulagern,<br />

die sich günstiger einkaufen als<br />

selbst abarbeiten lassen. So rät auch<br />

Christina Witt, Sprecherin bei Strato,<br />

einem der weltweit größten Hosting-<br />

Unternehmen, sich beim Aufbau eines<br />

Online Shops zu überlegen, welche Anforderungen<br />

an diesen gestellt werden:<br />

„Online-Händler, die ihren Shop selbst<br />

aufbauen und Produkte einpflegen möchten,<br />

sollten ein Shop-System wählen, bei<br />

dem sie sich auf das Wesentliche konzentrieren<br />

können – auf den Verkauf. Sie<br />

brauchen ein Shop-System, das einfach<br />

zu bedienen und mit zahlreichen Schnittstellen<br />

ausgestattet ist“, meint Witt. „Mit<br />

solchen Miet-Shops bekommen Online-<br />

Händler ein Komplettpaket, das sich<br />

nach dem Baukastenprinzip einrichten<br />

lässt. So können auch Händler ohne technische<br />

Vorkenntnisse ihren Shop gestalten<br />

und im <strong>Internet</strong> publizieren.“ Allein<br />

mit einem Webshop lässt sich jedoch kein<br />

erfolgreiches E-<strong>Business</strong> starten. Websellern<br />

rät Witt deshalb zu Marketing Tools,<br />

die den Shop im Netz bekannt machen,<br />

sowie zu Schnittstellen für Versand- und<br />

Zahlungsdienstleister: „Idealerweise sind<br />

diese bereits im Shop integriert und Betreiber<br />

können aus einer großen Anzahl<br />

von Partnern wählen.“<br />

Stets auch an Weihnachten denken<br />

Performance, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit<br />

sind für das digitale <strong>Business</strong> von<br />

Hallmark, einem internationalen Grußund<br />

E-Cards-Hersteller mit 100-jähriger<br />

Tradition, gerade zu Spitzenzeiten unternehmenskritisch.<br />

„Für uns war es das<br />

Wichtigste, einen Managed-Services-Anbieter<br />

zu finden, der während riesiger<br />

Sechs Kriterien für die Hoster-Wahl<br />

Holger Gerlach,<br />

Senior Director Product<br />

Management<br />

EMEA, Verio Europe<br />

■ www.verio.de<br />

1.Skalierbarkeit: Bei der Wahl des Hosting-Anbieters<br />

sollten Unternehmen für die Zukunft<br />

planen. Die Hosting-Lösungen müssen so skalierbar<br />

sein, dass sie neue Bedürfnisse abdecken<br />

sowie bei höherem oder niedrigerem Bedarf<br />

automatisiert alle Daten und Einstellungen in<br />

ein neues Produkt mit übernommen werden.<br />

2. Kostentransparenz: Um finanzielle Überraschungen<br />

zu vermeiden, müssen Kunden prüfen,<br />

was Vertragsbestandteil ist und wo versteckte<br />

Extrakosten entstehen könnten. Transparenz<br />

in Sachen Laufzeiten, Einrichtungsgebühr<br />

oder Monatsmiete ist Pflicht, aber auch<br />

Informationen zu Speicherplatz, Transfervolumen,<br />

Funktionalitäten und Applikationen oder<br />

Anzahl der E-Mail-Accounts gehören dazu.<br />

3. Verfügbarkeit: Um geschäftsschädigende<br />

Ausfallzeiten der <strong>Internet</strong>-Seite zu vermeiden,<br />

sollte der Webhoster in seinem Rechenzentrum<br />

Fotos: Strato<br />

Spitzen im Web-Verkehr, die an bestimmten<br />

Feiertagen wie Weihnachten, Muttertag<br />

und Valentinstag auf uns zukommen,<br />

auch mit unserer Webseite mithalten<br />

kann“ erklärt Greg Fay, Leiter der Technik<br />

bei Hallmark Digital, die Anforderungen<br />

an seinen Hosting-Dienstleister. „Wenn<br />

in solchen kritischen Spitzenzeiten die<br />

Website auch nur für kurze Zeit nicht zu<br />

100 Prozent verfügbar ist, hat das nicht<br />

nur einen signifikanten Einfluss auf<br />

unsere Umsätze, sondern birgt auch<br />

potenziell die Gefahr, das Image unserer<br />

Marke zu beschädigen.“ Gelandet ist<br />

Hallmark schließlich bei Savvis. Der dortige<br />

Geschäftsführer Badoux hält die Anforderungen<br />

an Hoster im E-Commerce-<br />

Bereich für so speziell, dass Erfahrung<br />

nottut: „Je nach Branche hat man hier mit<br />

großen Schwankungen in der Nachfrage<br />

durch saisonale Spitzenzeiten, wie<br />

Weihnachten, Valentinstag, zu tun. Deshalb<br />

benötigt ein E-Commerce-Anbieter<br />

einen Hoster, der verschiedene Betriebsmodelle<br />

anbietet und reibungslos miteinander<br />

kombinieren kann. So nutzt<br />

Hallmark beispielsweise für die Grundlast<br />

eine Managed-Hosting-Lösung, die<br />

in Zeiten erhöhter Nachfrage flexibel um<br />

zusätzliche Ressourcen aus der Cloud ergänzt<br />

werden kann. Beim E-Commerce<br />

ist eine optimale Performance ein absolut<br />

zentraler Punkt. Online Shops leben von<br />

der User Experience beim Stöbern,<br />

Suchen und Kaufen. Selbst kurze<br />

Performance- Einbrüche von Sekunden<br />

oder deren Bruchteilen können sich im<br />

zweistelligen Prozentbereich auf den<br />

Umsatz auswirken.“<br />

eine hochredundante Infrastruktur bereitstellen.<br />

Damit bei Störfällen sofort reagiert werden<br />

kann, muss der Hoster seine Server rund um<br />

die Uhr überwachen. Service Level Agreements,<br />

die Vertragsstrafen für Ausfallzeiten<br />

regeln, sichern den Kunden zusätzlich ab.<br />

4. Rechenzentrum: Zum Schutz gegen<br />

Datenverlust sollte der Anbieter über ein Hochsicherheitsrechenzentrum<br />

mit redundanter,<br />

unterbrechungsfreier Stromversorgung, Brandschutztüren,<br />

Luftfeuchtigkeitskontrollen und<br />

mehrere Sicherheitsstufen bei der Zugangskontrolle<br />

verfügen. Außerdem sollte er ein<br />

mehrfach redundantes Daten-Backup durchführen<br />

und auf externen Medien sichern.<br />

5. Datenschutz: Der Hosting-Anbieter muss darlegen,<br />

dass er die personenbezogenen Daten der<br />

Nutzer nur erhebt und verwendet, sofern es für<br />

die Vertragsbegründung und -abwicklung sowie<br />

zu Abrechnungszwecken nötig ist.<br />

6. Support: Interessenten sollten prüfen, ob<br />

ihr potenzieller Hoster über Telefon, Fax oder<br />

E-Mail erreichbar ist und schnelle Reaktionszeiten<br />

gewährleistet. Konkret heißt das: Eine Anfrage<br />

sollte innerhalb weniger Stunden beantwortet<br />

werden. Idealerweise ist der Support<br />

nicht an einen Dienstleister ausgelagert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!