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TRENDS & STRATEGIEN<br />

4 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

24. Juni 2013 13/13<br />

GOOGLE/WAZE<br />

Marktbereinigung<br />

Google übernimmt seinen Konkurrenten<br />

Waze und hält sich so Konkurrent Apple<br />

und andere Kartendienste vom Leib. 1,3<br />

Milliarden US-Dollar lässt sich der Suchmaschinenkonzern<br />

die Navigations-App<br />

kosten, die deutlich mehr Funktionalitäten<br />

als der eigene Kartendienst Maps bietet<br />

und vor allem Interaktivität zwischen Nutzern<br />

aufbaut: Waze zeigt nämlich nicht<br />

nur den richtigen Weg, sondern passt die<br />

Routenführung der aktuellen Verkehrslage<br />

an. Dafür informieren sich die 50 Millionen<br />

Nutzer, die Waze geladen haben,<br />

gegenseitig über Staus oder über Unfälle.<br />

Waze entstand 2009 in Tel Aviv. vs<br />

LAMODA.RU/ROCKET INTERNET<br />

Millionen für Mode<br />

Mit umgerechnet gut 97 Millionen Euro<br />

kann der russische Zalando-Klon Lamoda<br />

seine Marktführerschaft in Russland ausbauen.<br />

An der jüngsten Finanzierungsrunde<br />

des Modehändlers aus dem Samwer-Inkubator<br />

Rocket <strong>Internet</strong> beteiligten sich zwei<br />

US-Investoren sowie die Tengelmann-<br />

Gruppe. Lamoda wurde 2011 gegründet,<br />

bietet mit eigenem Logistikservice bereits<br />

die Lieferung innerhalb von 24 Stunden<br />

und versammelt die Waren von 800 Modemarken<br />

in seinem Online Shop. Nach<br />

Unternehmensangaben haben bereits eine<br />

Million Kunden wenigstens einmal bei<br />

Lamoda bestellt. vs<br />

SHOPGATE.COM<br />

Expansionspläne<br />

Mobile-Commerce-Dienstleister Shopgate<br />

kann mit einem mittleren Millionenbetrag<br />

in Euro die internationale Expansion verstärken.<br />

Das zwei Jahre alte Start-up aus<br />

Butzbach bietet Händlern die technischen<br />

Möglichkeiten, eigene Verkaufs-Apps, QR-<br />

Code- oder Coupon-Kampagnen für den<br />

mobilen Handel aufzubauen. Kunden wie<br />

Edeka, Hessnatur oder Comtech nutzen<br />

diese bereits. „Mobile Commerce wird zu<br />

einem 150-Milliarden-Dollar-Markt heranwachsen“,<br />

begründet Marc Biel von<br />

Creathor Venture die Investition. „Die<br />

Shopgate-Technologie ist jeglichen Alternativen<br />

weit voraus.“ vs<br />

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

Weniger Anzeigengeschäft<br />

Die Verlagsgruppe Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung (FAZ) leidet unter der Online-Konkurrenz<br />

von Xing, Linkedin und diversen<br />

Stellenbörsen: Erstmals verzeichnete die<br />

Zeitung im Geschäftsjahr 2012 einen Fehlbetrag<br />

von gut vier Millionen Euro. Grund<br />

ist das wegbrechende Anzeigengeschäft,<br />

insbesondere bei den Stellen- und Autoanzeigen.<br />

Der FAZ Verlag beziffert den<br />

Schwund allein im Jahr 2012 auf knapp elf<br />

Prozent im Vergleich zum Vorjahr. vs<br />

Anzeige<br />

Escadas E-Commerce<br />

Münchner Modelabel will in diesem Jahr rund drei Millionen Euro Umsatz online erzielen<br />

ie Zahlen sprechen eine klare<br />

DSprache: 67 Prozent der Kunden<br />

von Marken wie Burberry,<br />

Strenesse oder Escada schauen<br />

sich online um, bevor sie im Laden<br />

einkaufen. Umgekehrt gehen 70<br />

Prozent erst in den Laden, bevor<br />

sie online ordern. „Der Online-<br />

Auftritt einer Marke ist inzwischen<br />

imagebildend im Luxusbereich“, so<br />

Escada-Chef Bruno Sälzer.<br />

Die Münchner Marke, die in<br />

den 1970er-Jahren stilprägend<br />

war und 2009 vor der Insolvenz<br />

stand, startete nach anderthalb<br />

Jahren Vorbereitung im März den<br />

eigenen Marken-Shop – durchaus<br />

mit Erfolg, wie Sälzer in einem<br />

Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“<br />

resümiert: „Der Warenkorb ist größer als<br />

erwartet.“ Selbst hochpreisige Kleider finden<br />

Abnehmerinnen. „Kundinnen werden<br />

auf Dauer online das bestellen, was sie<br />

auch im Laden kaufen“, glaubt Sälzer. „Wir<br />

Nach dem Börsenrückzug muss Escada keine<br />

Zahlen mehr veröffentlichen. Zum Geschäftsverlauf<br />

2012 gibt es folgende Angaben:<br />

■ Umsatz 2012: 320 Mio. Euro<br />

■ Umsatz pro Kunde: 700 Euro<br />

■ Anzahl der eigenen Escada-Boutiquen: 90<br />

■ Anzahl der Franchise-Filialen: 150<br />

■ Kaufhaus-Shops: 100<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 13/13 Quelle: Unternehmen<br />

Aoterra zieht Anleger an<br />

Die Geldschwemme durch niedrige Zinsen fördert Crowdfunding<br />

rowdfunding wird immer beliebter –<br />

Cund die Volumina der Finanzierungsrunden<br />

wachsen: Das Dresdener Start-up<br />

Aoterra hat sich innerhalb von zwei Monaten<br />

bei Seedmatch eine Million Euro von<br />

privaten Investoren gesichert.<br />

„Das ist ein Rekord im<br />

Crowdfunding in Deutschland“,<br />

so Seedmatch-Gründer<br />

Jens-Uwe Sauer. „So viel<br />

Geld hat noch kein Unternehmen<br />

eingesammelt.“<br />

Die niedrigen Zinsen fördern<br />

die Direktinvestitionen<br />

in Unternehmen, da<br />

klassische Anlageformen<br />

unrentabel werden. Außerdem<br />

können Privatinvestoren<br />

beim Crowdfunding mit<br />

kleinen Beträgen einsteigen:<br />

So haben für Aoterra 886<br />

Aoterra-Server heizen Büros<br />

und Wohnungen<br />

Esacada-Shop startete vor drei Monaten und verbucht erste Erfolge<br />

werden bei Präsentation und Services<br />

noch das eine oder andere ausprobieren,<br />

und dann den E-Store auf weitere Länder<br />

ausrollen.“ Kurzfristig soll der Online<br />

Shop ein Prozent oder rund drei Millionen<br />

Euro zum Jahresumsatz beisteuern.<br />

Marken-Geschichte<br />

Hoch geflogen, tief gefallen: Escada teilt das<br />

Schicksal von bekannten Modemarken. Das<br />

Label, das Margaretha Ley 1976 gründete, stand<br />

in den 1980er-Jahren für gediegene Eleganz und<br />

Stil. 1986 ging Escada an die Börse, 1990 galt<br />

die Gesellschaft mit Sitz in Aschheim als „größtes<br />

Damenmode-Unternehmen“ der Welt. Doch der<br />

Modegeschmack änderte sich, Escada verlor den<br />

Anschluss, 2009 drohte die Insolvenz. Für 70 Mio.<br />

Euro kaufte die indische Stahlunternehmerfamilie<br />

Mittal Escada und restrukturierte die Firma für 30<br />

Mio. Euro. Inzwischen kann Escada Investitionen<br />

wieder aus dem laufenden Geschäft stemmen.<br />

Menschen Geld gegeben – im Schnitt etwa<br />

1.127 Euro. Die Anleger gehen beim<br />

Crowdfunding hohe Risiken ein: Die<br />

damit finanzierten Start-ups können in<br />

die Pleite rutschen und dabei Investitionen<br />

verbrennen. Deshalb<br />

achten die Anleger auf<br />

nachhaltige und plausible<br />

Foto: Aoterra<br />

Geschäftsideen. Aoterra<br />

betreibt als Rechenzentrum<br />

Server und nutzt die<br />

dabei entstehende hohe<br />

Abwärme als Heizenergie<br />

für Gewerbe- und Wohnimmobilien.<br />

Dafür werden<br />

Serverschränke dezentral<br />

in Kellern platziert und die<br />

Rechnerkapazität online<br />

gebündelt. Mit der Crowdfunding-Million<br />

will das<br />

Start-up Aoterra nun sein<br />

Team vergrößern sowie<br />

Vertrieb und Software-<br />

Entwicklung stärken. vs<br />

Screenshot Escada-Shop<br />

Ohne <strong>Internet</strong> geht es auch bei<br />

den Luxusmarken nicht mehr.<br />

Das zeigt nicht nur das Beispiel<br />

Escada. Wie die Münchner wollen<br />

auch Chanel und Burberry<br />

online nicht mehr nur ihre<br />

Stammkundinnen bedienen,<br />

sondern vor allem eine neue, jüngere<br />

Klientel an die Marke binden<br />

und – so die Hoffnung – auch in<br />

ihre Läden ziehen.<br />

Hintergrund der Entwicklung<br />

ist nicht zuletzt, dass E-Commerce<br />

in den Augen der Verbraucher<br />

alltäglich und zum ebenso zuverlässigen<br />

Verkaufskanal geworden<br />

ist wie das Ladengeschäft. Dass<br />

im <strong>Internet</strong> nicht mehr nur Massenprodukte<br />

abgesetzt werden, bestätigen<br />

zudem diverse Studien. Danach soll der<br />

Online-Handel mit Luxusgütern bis 2015<br />

weltweit auf elf Milliarden Euro wachsen –<br />

das wäre ein Anteil am gesamten Markt<br />

von rund fünf Prozent. vs<br />

■<br />

Modemarkt online<br />

E-Commerce-Umsatz mit Modeartikeln 2012<br />

Kleidung 10,78<br />

Schuhe 1,88<br />

Textilien 1,51<br />

Angaben in<br />

Mrd. Euro<br />

Gesamt 14,17<br />

Mehr als 14 Mrd. Euro werden weltweit im<br />

E-Commerce mit Mode erwirtschaftet.<br />

Quelle: Textilwirtschaft<br />

Pro Sieben Sat1<br />

steht auf Musik<br />

usik zieht User an: Die Münchner<br />

MSendergruppe Pro Sieben Sat1 startet<br />

daher die Musikplattform Ampya. Hörer<br />

können hier Millionen von Songtiteln<br />

und Musik-Videos abrufen, nach eigenem<br />

Geschmack sortieren und mit Freunden in<br />

Communitys teilen. Zudem integriert<br />

Ampya Nachrichten aus der Welt von<br />

Musik, Stars und Sternchen. Pro Sieben<br />

Sat1 setzt bei Ampya auf Werbevermarktung<br />

und Abonnements. Wer Ampya kostenlos<br />

nutzt, bekommt Werbung eingeblendet,<br />

sonst werden monatlich fünf bis<br />

zehn Euro für die Nutzung fällig.<br />

Pro Sieben Sat1 baut für Ampya auf die<br />

Kontakte zu bekannten Musiklabeln wie<br />

Sony, deren Produkte und Veranstaltungen<br />

der Sender bereits vermarktet. Ampya<br />

trifft jedoch auf starke Konkurrenz: Gerade<br />

startete Apple mit iRadio einen vergleichbaren<br />

Streaming-Dienst, außerdem stehen<br />

vorzugsweise junge <strong>Internet</strong>- und Mobile-<br />

Nutzer bereits auf Dienste wie Spotify,<br />

Simfy, Deezer und Juke. vs<br />

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