04.03.2014 Aufrufe

Downloads - Internet World Business

Downloads - Internet World Business

Downloads - Internet World Business

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MARKETING & WERBUNG<br />

16 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

7. Januar 2014 1/14<br />

SERIE SOCIAL MEDIA MONITORING (TEIL 2)<br />

Meinungsradar im Web<br />

Vier Social-Media-Verantwortliche berichten aus der Praxis, welche Tools sie für<br />

Social Media Monitoring und die Analyse einsetzen und welche Ziele sie damit verfolgen<br />

ür viele Unternehmen gehört<br />

Feine Präsenz auf Facebook<br />

oder Twitter schon längst zum<br />

guten Ton. Sie bemühen sich,<br />

Fans und Follower mit Aktionen<br />

bei Laune zu halten und immer<br />

wieder den Dialog mit den Menschen<br />

im Web in Gang zu setzen.<br />

Gleichzeitig beobachten die Firmen<br />

das soziale Web mit Monitoring-Werkzeugen,<br />

um zu erfahren,<br />

was über ihre Produkte<br />

oder Marken geschrieben wird.<br />

Oft wird hierbei allerdings<br />

nicht zwischen Analytics und<br />

Monitoring unterschieden, sondern<br />

alles, was gemessen wird, in<br />

einen Topf geworfen (siehe auch<br />

Teil 1 der Serie in INTERNET<br />

WORLD <strong>Business</strong> 26/13, Seite<br />

32). Experten beobachten<br />

zudem, dass die Unternehmen<br />

zwar die Werkzeuge für das Monitoring<br />

von Social Media angeschafft haben, diese<br />

aber häufig nicht genutzt werden, weil sie<br />

zu komplex sind. Es fehlt die Zeit und auch<br />

die Motivation, sich die notwendigen<br />

Kenntnisse anzueignen.<br />

Doch es gibt auch Gegenbeispiele.<br />

INTERNET WORLD <strong>Business</strong> stellt in<br />

diesem Teil der Serie Unternehmen vor,<br />

die sich erfolgreich im Social Web präsentieren.<br />

Die Social-Media-Verantwortlichen<br />

der Techniker Krankenkasse, von<br />

Telefónica Germany, Travian Games sowie<br />

von BSH Bosch und Siemens Hausgeräte<br />

beschreiben, wie sie die Analyse und das<br />

Monitoring ihrer Aktivitäten rund um das<br />

Social Web aufgesetzt haben. Alle hier aufgeführten<br />

Unternehmen verwenden kostenpflichtige,<br />

professionelle Tools. Wie<br />

bereits in der vorangegangenen Folge<br />

beschrieben, gibt es eine große Zahl von<br />

Werkzeugen für das Beobachten von<br />

Meinungen und Äußerungen im Web:<br />

kostenlose ebenso wie kostenpflichtige.<br />

Die Social-Media-Verantwortlichen sind<br />

sich jedoch einig, dass Unternehmen, die<br />

es mit dem Monitoring ernst meinen,<br />

nicht um ein professionelles Tool für Analyse-,<br />

Monitoring- und Reporting-Zwecke<br />

herumkommen.<br />

Case 1: Techniker Krankenkasse<br />

„Alle 4 Sek. wird ein Mensch mit #Demenz<br />

diagnostiziert. Was das bedeutet<br />

und was man als Angehöriger tun kann:<br />

http://www.tk.de/tk/31962“, so lautet ein<br />

typischer Twitter Post der Techniker Krankenkasse.<br />

Die Techniker Krankenkasse<br />

(TK) ist mit 8,7 Millionen Versicherten<br />

eine der größten gesetzlichen Krankenkassen<br />

in Deutschland. Im Social Web<br />

sunterhält sie einen Facebook-, einen<br />

Twitter- und einen Google+ Auftritt.<br />

Für Social Media Analytics erhebt das<br />

Unternehmen neben den üblichen Kennzahlen<br />

zu Fans und Followern auch Interaktionsraten,<br />

Leads, Backlinks und Social<br />

Visibility. Letzteres ist ein fest definierter<br />

Wert der von der Krankenkasse verwendeten<br />

Software Searchmetrics. Er beschreibt<br />

die Häufigkeit der Verlinkungen<br />

zu Content in Social Media und umgekehrt,<br />

die in Suchmaschinen auffindbar<br />

sind. Als Analyse-Tool kommen zudem<br />

Social Bench der gleichnamigen Hamburger<br />

Firma sowie die jeweiligen Analyse-<br />

Tools der einzelnen Plattformen zum Einsatz.<br />

Das Monitoring erfolgt gleich mit<br />

mehreren Werkzeugen, erläutert Bruno<br />

Kollhorst, Leiter Social Media bei der<br />

Die Techniker Krankenkasse<br />

ist auch auf Twitter und auf<br />

Google+ vertreten<br />

Techniker Krankenkasse – mit Brandwatch,<br />

einem Tool des gleichnamigen<br />

Unternehmens aus Stuttgart, „und für die<br />

tägliche Recherche auch mit Google<br />

Alerts“, so Kollhorst.<br />

Um den „Buzz“ (das „Gesprächsaufkommen)<br />

auf den eigenen Kanälen zu<br />

erheben und um mit den Nutzern zu interagieren,<br />

setzt die TK auf das Tool Media<br />

Injection. „Kostenlose Tools sind ab einem<br />

bestimmten Umfang des Engagements in<br />

ihrer Funktion nicht mehr ausreichend“,<br />

erläutert Kollhorst die Wahl der Werkzeuge.<br />

„Wir setzen zwar auch kleinere Lösungen<br />

ein und greifen auf die Insights der<br />

Plattformen zu, aber um sich mit Wettbewerbern<br />

zu vergleichen oder um ein vernünftiges<br />

Monitoring mit Sentiment zu<br />

betreiben, ist es erforderlich, professionelle<br />

und kostenpflichtige Software einzusetzen.“<br />

Sentiment drückt die Tonalität<br />

der Meinungsäußerungen („positiv“,<br />

„negativ“, „neutral“) aus. Erhoben wird<br />

zudem, auf welchen Aspekt sich die Kommentare<br />

beziehen – zum<br />

Beispiel auf den Krankenkassenbeitrag,<br />

auf die Leistungen<br />

oder auf den Service.<br />

Um die Reputation zu<br />

überprüfen, beobachtet die<br />

Krankenkasse auch<br />

regelmäßig die Wirkung<br />

von Kampagnen.<br />

Das Social Media Monitoring<br />

diene zum einen der<br />

Krisenprävention, damit<br />

das Unternehmen rechtzeitig<br />

reagieren könne, zum<br />

„Zuhören, was auf den<br />

Kanälen läuft, sollte jeder“<br />

BRUNO KOLLHORST<br />

Leiter Social Media,<br />

Techniker Krankenkasse<br />

anderen werden dadurch „Strömungen“<br />

bei den Kunden aufgespürt, berichtet der<br />

Leiter Social Media. Das könne die Kanalstrategie<br />

beeinflussen. Beispiel: Das<br />

Monitoring meldete häufig und über einen<br />

längeren Zeitraum hinweg Interaktionen<br />

auf der Bewertungsplattform Qype (heute<br />

Yelp). „Wir haben dann die Häufigkeit und<br />

das Sentiment analysiert und entschieden,<br />

auf dieser Plattform erreichbar zu sein,<br />

sprich Profile zu betreiben“, beschreibt<br />

Kollhorst die Konsequenzen, die aus den<br />

Foto: Fotolia / Kurhan<br />

Social Media Monitoring<br />

Der Markt für Social Media Monitoring<br />

Tools ist geprägt von einer unübersichtlichen<br />

Anbieterlandschaft. In dieser Serie<br />

erklären wir, wie Unternehmen trotz der<br />

Intransparenz das passende Tool finden<br />

können und wie namhafte Unternehmen<br />

Social Media Monitoring zum Vorteil<br />

ihres Unternehmens einsetzen.<br />

■ Folge 1: Ein hart umkämpfter Markt<br />

Ausgabe 26/2013<br />

■ Folge 2: Social Media Monitoring in<br />

der Praxis<br />

Ausgabe 1/2014<br />

Alle veröffentlichten Folgen können Sie<br />

unter www.internetworld.de/webcode<br />

herunterladen: Webcode 1326032<br />

regelmäßigen Monitoring-Aktivitäten,<br />

gezogen wurden.<br />

„Genauso wichtig wie das Erheben von<br />

Zahlen sind die Reaktionen auf die gewonnenen<br />

Erkenntnisse, also die Anpassung<br />

von Content-, Kanal- oder Social-<br />

Media-Strategie“, ergänzt Kollhorst. Das<br />

Monitoring stellt für ihn grundsätzlich das<br />

Minimum an Beteiligung in den Social<br />

Media dar. „Jedes Unternehmen sollte<br />

dabei für sich selbst definieren, in welcher<br />

Tiefe und Professionalität dies notwendig<br />

ist. Zuhören, was auf den Kanälen läuft,<br />

sollte aber jeder“, rät Kollhorst.<br />

Case 2: Telefónica Germany<br />

Anhand der Erkenntnisse aus den Social-<br />

Media-Analysen und aus dem Monitoring<br />

jeden Tag aufs Neue das eigene Engagement<br />

vorantreiben, so lautet die Empfehlung<br />

von Eva Balashazy, verantwortliche<br />

Social Media Managerin bei Telefónica<br />

Germany (O2). Der Netzbetreiber mit Sitz<br />

in München ist derzeit unter den Marken<br />

„O2 Deutschland“ beziehungsweise „O2<br />

<strong>Business</strong>“ auf Twitter, auf Facebook und<br />

auf Xing vertreten. Ein wichtiges Ziel der<br />

Social-Media-Aktivitäten ist, den Besucherstrom<br />

auf das eigene Portal für Geschäftskunden<br />

zu lenken und den Abverkauf<br />

zu fördern. „Das funktioniert aber nur,<br />

wenn wir die Bedürfnisse der Geschäftskunden<br />

kennen und sie das vorfinden, was<br />

sie suchen“, unterstreicht Balashazy. Ein<br />

weiteres Ziel ist, mit dem Kundensupport<br />

über soziale Netzwerke die allgemeine<br />

Kundenhotline zu entlasten.<br />

Um diesen Social Support durchführen<br />

zu können und die Bedürfnisse der Kunden<br />

zu verstehen, führt der Netzbetreiber<br />

Analysen und vor allem Monitorings<br />

durch. Wie bereits im ersten Teil der Serie<br />

ausgeführt umfasst Social Media Analytics<br />

auch bei Telefónica Germany die quantitative<br />

Erhebung der Unternehmensaktivitäten<br />

im Social Web sowie das Feedback auf<br />

diese. Social Media Monitoring hingegen<br />

fängt die Äußerungen ein, die nicht auf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!