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Betrieb und Erhaltung von Straßen - Institut für Straßen- und ...

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<strong>Betrieb</strong> <strong>und</strong> <strong>Erhaltung</strong> <strong>von</strong> Straßen<br />

- Teil: Straßenbetrieb -<br />

<strong>Institut</strong> für Straßen<strong>und</strong><br />

Eisenbahnwesen<br />

Zu den abstumpfenden Streustoffen zählen Granulat, Schlacke, Sand <strong>und</strong> Splitt. Sie sind<br />

sinnvoll bei Schneeglätte, da die Körnung in den Schnee eingedrückt <strong>und</strong> dadurch die Griffigkeit<br />

erhöht wird. Dieses Vorgehen ist allerdings nur auf Straßen mit niedrigen Geschwindigkeiten<br />

<strong>und</strong> geringen Verkehrsmengen anzuwenden.<br />

In typischen Schneeregionen, in denen der Schnee liegen bleibt, kann man so eine „weiße“<br />

Fahrbahn pflegen <strong>und</strong> einigermaßen griffig halten. Gestreut werden hierzu recht große Mengen:<br />

ca. 150 bis 200 g/m². Außerdem muss nachgestreut werden, wenn sich die Körner<br />

komplett in den Schnee eingefahren haben oder es erneut geschneit hat.<br />

Ein Problem bringt die Entsorgung im Frühjahr nach der Schneeschmelze mit sich. Die<br />

Streustoffe müssen, vor allem im innerstädtischen Bereich, mit Kehrmaschinen aufgesammelt<br />

werden. Danach erfolgt eine aufwändige Reinigung zur Wiederverwertung oder eine<br />

teure Deponierung.<br />

Als auftauender Streustoff wird in der Regel Salz verwendet, das in Abhängigkeit der Witterung<br />

<strong>und</strong> der Schneemenge auf der Fahrbahn trocken mit 20 bis 40 g/m² ausgebracht wird.<br />

Das Ausbringen erfolgt aus Umweltgründen stets unter dem Motto: „So viel wie nötig, so<br />

wenig wie möglich!“ In dieser Dosierung sind die Umweltschäden minimal <strong>und</strong> nur im unmittelbaren<br />

Straßenrandbereich durch Salzverfrachtung überhaupt nachweisbar. Zu den auftauenden<br />

Streustoffen zählen vergälltes Streusalz (NaCl), Kalziumchlorid (CaCl 2 ) <strong>und</strong> Magnesiumchlorid<br />

(MgCl 2 ). Vergälltes Streusalz wird am häufigsten verwendet, ist mit 50 EUR/t<br />

recht preisgünstig <strong>und</strong> gut lagerbar (geringe Hygroskopizität). Der Auftauvorgang ist allerdings<br />

endotherm, benötigt also Energie, um eine auftauende Wirkung zu entfachen. Dadurch<br />

kann NaCl nur bei Temperaturen bis ca. -15°C eingesetzt werden. Kalziumchlorid hingegen<br />

ist exotherm. Es gibt beim Auftauen Wärme ab <strong>und</strong> ist dadurch auch bei niedrigeren Temperaturen<br />

einsetzbar (Bild 2.19); es ist allerdings deutlich teurer als NaCl. In Ausnahmefällen<br />

(z.B. auf Flughäfen) werden auch Harnstoffe ausgebracht.<br />

- SB 2-16 -

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