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2.2006 PDF 5.4 mb - ITI

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Netzwerke internationaler Theaterarbeit<br />

NRW KULTURsekretariat<br />

von Dr. Christian Esch<br />

„Internationales Theater prägt in zweierlei Hinsicht<br />

die Programme des NRW KULTURsekretariats: Mit dem<br />

Festival Freier Theater „Impulse“ ist der Kulturverbund<br />

der 21 großen Städte Nordrhein-Westfalens seit langen<br />

Jahren auf dem internationalen Pfad. Das Festival lebt<br />

vom Austausch der Gruppen aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz. Bei der nächsten Ausgabe im<br />

Herbst 2007, kuratiert von Tom Stro<strong>mb</strong>erg und Matthias<br />

von Hartz, wird erstmalig die beste der vorgestellten<br />

deutschen Produktionen vom Goethe-Institut auf<br />

Weltreise geschickt. Außerdem wollen wir demnächst<br />

auch Produktionen aus dem fremdsprachigen Ausland<br />

zeigen. Im Rahmen des Fonds Experimentelles Musiktheater,<br />

den es seit 2005 zusätzlich zum bewährten<br />

Fonds Neues Musiktheater gibt, wählt eine namhafte<br />

Jury bezogen auf einen spezifischen „anderen“ Musiktheaterbegriff<br />

internationale Einreichungen aus dem Inund<br />

Ausland aus. Das NRW KULTURsekretariat und die<br />

Kunststiftung NRW finanzieren sie und bringen sie an<br />

Bühnen des Landes zur Uraufführung. International ist<br />

aber auch die integrative Transkultur im eigenen Lande:<br />

Welt- bzw. ethnische Musik, Lehraufträge zur Weltmusik<br />

an Musikhochschulen (beides im Programm „Das<br />

3. Ohr“) oder auch Unterrichtsangebote an türkischen<br />

Instrumenten in Musikschulen („Baglama für alle“).<br />

Vom Kunst -und Künstleraustausch „Transfer“ (2005-<br />

07 mit der Türkei) ganz zu schweigen: Für das Theater<br />

gilt wie für Musik und Bildende Kunst: International ist<br />

überall.“<br />

Peter P. Pachl<br />

„Immer schon war das Theater ein Brennspiegel gesellschaftlicher<br />

Entwicklungen und Veränderungen. Reaktionen<br />

erfolgen bei Künstlern zumeist schneller und<br />

heftiger, denn Emotionen gehören zu unserem Alltag.<br />

Aber auch die Bereitschaft zu neuen Denkmodellen ist<br />

stärker vertreten als in der Gesellschaft ringsum. Denn<br />

die konkrete, szenische Entwicklung von Utopien ist<br />

Teil unserer Arbeit. (Bis vor zwei Dezennien hatte das<br />

Theater noch generell Einfluss auf die Mode, nicht umgekehrt.)<br />

Der Brennspiegelcharakter des Theaters und<br />

sein analytischer Wert waren Fürsten und Kunstmäzenen<br />

vergangener Jahrhunderte nicht unbekannt. Auch<br />

Politikern der Neuzeit blieb er nicht verborgen: Noch<br />

bevor Konzerne, Banken und Großindustrie die zur<br />

Mehrung ihres Kapitals bei gleichzeitiger Reduzierung<br />

der Arbeitsplätze angedachten Fusionen realisierten,<br />

wurden Theatern Fusionen verordnet, wurden innere<br />

und äußere Akzeptanz, entstehende gesellschaftliche<br />

Probleme, insbesondere aber tatsächliche Einsparungen<br />

getestet. Offenbar haben diese Versuchsanordnungen<br />

die Erwartungen bestätigt und den Wirtschaftskonzernen<br />

Mut gemacht, Fusionen auf internationaler Basis<br />

zu vollziehen. Jenseits von Fusionen ist Globalisierung<br />

im Theater seit Jahrzehnten ein Faktum. Nationalitätenübergreifend<br />

thematisieren wir jene Probleme, die uns<br />

weltweit schon heute und erst recht morgen beschäftigen,<br />

verlebendigen und versinnlichen sie in neuen und<br />

vorzugsweise in neu gelesenen, alten Stücken. Dies ist<br />

unsere Form der Globalisierung, unser internationales<br />

Zusammenspiel.“<br />

Peter P. Pachl ist Regisseur, Dramaturg, Publizist und<br />

Künstlerischer Leiter am pianopianissimo musiktheater,<br />

München.<br />

PACT Zollverein<br />

Thomas Sauerteig<br />

„PACT Zollverein“ (Performing Arts Choreographisches<br />

Zentrum Tanzlandschaft Ruhr) befindet sich<br />

in der ehemaligen Waschkaue der Zeche Zollverein. Die<br />

Zeche wurde übrigens von der UNESCO zum Weltkulturerbe<br />

erklärt. Auf 3000 m² Fläche geben drei Studios,<br />

eine große und eine kleine Bühne, sowie Foyer und<br />

Wintergarten Raum für das spartenübergreifende Programm<br />

mit Eigen- und Koproduktionen sowie Gastspielen.<br />

Künstlerresidenzen sowie die diskursiv-praktische<br />

Reflektion in Form von Symposien und Hochschulplattformen,<br />

das künstlerische Forschen und Entwickeln in<br />

Laborsituationen, Trainings und Workshops bilden eine<br />

Architektur der Entwicklung. Eine internationale Vernetzung<br />

und interdisziplinäre Ausrichtung bilden hierbei<br />

die Grundlage unserer Arbeit.“<br />

Kontakt: www.pact-zollverein.de<br />

„Barcelona: Meer, Fußball, Architektur, Mode, Design,<br />

Film, und außerdem gibt es hier auch noch Theater.<br />

Seit sechs Jahren lebe ich hier und arbeite als Regisseur,<br />

Übersetzer und Anlaufstelle für Fragen nach neuen<br />

deutschen Stücken, Autoren, etc... Im Frühjahr habe<br />

ich an der Sala Beckett „Die Frau von früher“ inszeniert,<br />

als erste Premiere einer Reihe von drei Schimmelpfennig-Stücken.<br />

Im Moment bereite ich am selben Theater<br />

Turrinis „Endlich Schluss“ vor, im Rahmen des Theaterfestivals<br />

„Grec“, und hoffe, wegen des Premierentermins,<br />

dass Spanien nicht ins Halbfinale kommt. Und ich<br />

sitze an der Übersetzung des neuen Stücks (Arbeitstitel<br />

„Transit“) von Carles Batlle, dessen letzte Arbeit, „Versuchung“,<br />

bisher am Burgtheater und in Tübingen gespielt<br />

wurde.“<br />

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