2.2006 PDF 5.4 mb - ITI
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<strong>ITI</strong><br />
die sich mit Überwachung und Kontrolle<br />
im öffentlichen Raum beschäftigt<br />
und lud in Leipzig Vertreter aus Technik,<br />
Wissenschaft und Politik mit Künstlern<br />
aus Deutschland und den USA zur Diskussion.<br />
Das <strong>ITI</strong> als Theaterorganisation<br />
der UNESCO engagiert sich weltweit für<br />
den Schutz der kulturellen Vielfalt und<br />
für die Zusammenarbeit zwischen den<br />
Theaterkulturen. Das deutsche <strong>ITI</strong>-Zentrum<br />
mit Sitz in Berlin setzt mit eigenen<br />
Projekten maßgebliche Impulse im<br />
Weltverband. In der Jahresversammlung<br />
wurden die Arbeit der Fachkommissionen<br />
und Arbeitsgruppen ausgewertet<br />
sowie die nationalen und internationalen<br />
Arbeitsebenen koordiniert. Für das<br />
<strong>ITI</strong>-Festival „Theater der Welt“ informierte<br />
der Kurator des nächsten Festivals<br />
2008 in Halle, Torsten Maß, über<br />
den Stand der Vorbereitungen und die<br />
konzeptionelle Ausrichtung. Die Mitgliederversammlung<br />
wählte einen neuen<br />
Vorstand. Ihm gehören an: Laura<br />
Bermann (Musikdramaturgin, Berlin),<br />
Stephanie Gräve (Dramaturgin, Bonn),<br />
Harald Müller (Verlagsleiter von Theater<br />
der Zeit, Berlin), Irina Pauls (Choreografin,<br />
Freiburg), Jürgen Schitthelm (Direktor<br />
der Schaubühne am Lehniner Platz<br />
Berlin), Bettina Sluzalek (Künstlerische<br />
Geschäftsführerin des Theaterhauses<br />
Stuttgart), Alexander Stillmark (Regisseur,<br />
Berlin) und Ann-Elisabeth Wolff,<br />
(Festivalleiterin der euro-scene Leipzig).<br />
Der Präsident der deutschen <strong>ITI</strong>-Sektion,<br />
Manfred Beilharz (Intendant Staatstheater<br />
Wiesbaden), der auch dem Weltverband<br />
vorsteht, sowie der Vizepräsident<br />
Roberto Ciulli (Intendant Theater an der<br />
Ruhr, Mülheim) führen ihre Arbeit im<br />
Präsidium fort. Der zweite Vizepräsident<br />
Volker Ludwig kandidierte nicht mehr<br />
für eine neue Amtszeit. Als sein Nachfolger<br />
wurde Martin Roeder-Zerndt, Intendant<br />
des Theaters Heilbronn, gewählt.<br />
STOP! – THINK!<br />
Forum-Theater im Sudan<br />
Von Thomas Engel<br />
DEUTSCHLAND<br />
<strong>ITI</strong> Jahrestagung in Leipzig<br />
Das deutsche Zentrum des Internationalen<br />
Theaterinstituts (<strong>ITI</strong>) hat am<br />
11. und 12. Nov. 2006 seine Jahrestagung<br />
in Leipzig abgehalten, in deren<br />
Rahmen das <strong>ITI</strong> in Zusammenarbeit mit<br />
der euro-scene Leipzig zwei öffentliche<br />
Podiumsdiskussionen veranstaltete.<br />
Zum Thema „Vom Gesamtkunstwerk<br />
zum entgrenzten Theater“ diskutierten<br />
Nike Wagner (Kunstfest Weimar), Barbara<br />
Mundel (Theater Freiburg i. Br.),<br />
Fabrizio Cassol (Gent) und Paul Koek<br />
(De VeenFabriek, Leiden) die Tendenzen<br />
zur verstärkten Durchdringung von<br />
Text, Körperausdruck und Musik und<br />
zur Aufhebung der klassischen Spartentrennungen<br />
im gegenwärtigen Theater.<br />
Unter dem Titel „Bewegungsmelder“<br />
betreibt das deutsche <strong>ITI</strong> in einer seiner<br />
Projektlinien eine Recherche zu Theater,<br />
Im zweiten Jahr der Zusammenarbeit<br />
des deutschen mit dem sudanesischen<br />
<strong>ITI</strong>-Zentrum fand in Khartum der zweite<br />
international geleitete Workshop für<br />
Theatermacher mit Projekten in Konfliktregionen<br />
statt. Das hierfür von beiden<br />
Zentren gegründete Centre for Theatre<br />
in Conflict Zones, angesiedelt beim sudanesischen<br />
<strong>ITI</strong> und 2005/06 maßgeblich<br />
gefördert durch das Auswärtige Amt<br />
/ Institut für Auslandsbeziehungen, Projekt<br />
ZIVIK, war Gastgeber eines Forum-<br />
Theaterworkshops, geleitet von Bárbara<br />
Santos, Theatre of the Opressed (CTO),<br />
Rio de Janeiro. Das von Augusto Boal in<br />
den sechziger Jahren gegründete CTO<br />
ist einer der wichtigsten Orte für sozial<br />
emanzipatorisches, politisches Theater<br />
im Sinne von Demokratie stiftender<br />
Basisarbeit in Kommunen auch ohne<br />
nennenswerte kulturelle Infrastruktur.<br />
Bárbara Santos, seit Jahren in der Leitung<br />
des CTO und in Brasilien mit zahlreichen<br />
Projekten sowie mit Workshops<br />
in Palästina, Angola, Indien und Europa<br />
präsent, konnte durch das deutsche<br />
<strong>ITI</strong>-Zentrum erstmals für das Centre for<br />
Theatre in Conflict Zones in den Sudan<br />
geholt werden. Siebzehn professionelle<br />
Schauspieler aus Khartum, Darfur, den<br />
Südprovinzen und aus dem östlichen<br />
Sudan waren ausgewählt worden, Forum-Theatertechniken<br />
zu erlernen und<br />
zu praktizieren, um diese später selbst<br />
in ihrer Arbeit in Flüchtlingscamps und<br />
Dörfern in den Krisenregionen des Sudan<br />
anwenden zu können – Theater<br />
als Einladung zum Gespräch, zur Wiedergewinnung<br />
von sozialem und kulturellem<br />
Konsens. Sieben Schauspieler<br />
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