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Traktor Classic D 40: Dauerläufer von Deutz - Vater der D-Serie (Vorschau)

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EINLEGEBÖDEN<br />

1. Ideallänge drei Meter. Hier entsteht am<br />

wenigsten Verschnitt.<br />

2. Nut und Fe<strong>der</strong> zusammenstecken, Welle<br />

bilden und reindrücken.<br />

3. Wohnlich wirkt die Stahl-Holz-Kombination<br />

mit den eingelegten Böden.<br />

Wenn Korpus, Schubladen und<br />

Türen fertig in <strong>der</strong> Werkstatt<br />

lauern, verlangen sie nach Farbe.<br />

Die sollte idealerweise gut<br />

vor Rost schützen und gleichzeitig zum<br />

Buchsbaum-Parkett, dem Schlingenflor<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sammlung historischer Stadtansichten<br />

im Aufstellungsraum passen. Weil<br />

maschinengrün nicht mit allem harmoniert,<br />

wird dieses Exemplar in lebensbejahendes<br />

Schiefergrau eingekleidet. Als<br />

Grundierung dient eine ebenfalls gut deckende<br />

Rostschutzfarbe. Getreu <strong>der</strong><br />

Schlosser-Devise „Gut gerollt ist besser als<br />

schlecht gespritzt“ kommen statt Pistole<br />

o<strong>der</strong> Sprühdose altmodische Pinsel und<br />

eine Schaumstoffrolle zum Einsatz. Je<br />

nach Wetterlage und Trockenzeit kann die<br />

Optik des Möbels deswegen durchaus<br />

drei volle Tage in Anspruch nehmen, bevor<br />

es mit den Einlegeböden und <strong>der</strong><br />

Tischplatte weitergehen kann.<br />

Holzboden<br />

Weil die Einlegeböden später schwere<br />

und schwerste Bauteile und Werkzeuge<br />

aushalten sollen, bestehen sie aus 21 mm-<br />

Rauspund-Brettern. Gegenüber <strong>der</strong> Qualität<br />

„Hobeldiele“ sind diese Nut- und Fe<strong>der</strong>-Bretter<br />

etwas günstiger und für die<br />

Werkbank völlig ausreichend. Wer vorhat,<br />

seine Ersparnisse in Lanz-Glühköpfen<br />

über die Euro-Krise zu retten, kann die Dicke<br />

auch größer wählen und Bretter mit<br />

24, 28 o<strong>der</strong> 32 Millimetern verwenden.<br />

Idealerweise sind die Hölzer drei Meter<br />

lang und lassen sich dann perfekt auf den<br />

unteren Boden und den rechten Zwischenboden<br />

aufteilen.<br />

Um die abgelängten Bretter in den unteren<br />

Boden zu zirkeln, ruft man „La Ola“,<br />

legt die stramm passenden Dielen in einer<br />

Welle ein und drückt sie flach. Spätestens<br />

hier wird auch klar, warum die mittleren<br />

Stützen des Korpus unten ausgeklinkt<br />

sein müssen: Ohne diese Ausklinkung gelangen<br />

die Bretter nicht an ihren Platz.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2014<br />

Dass statt gekauftem Holz prinzipiell alles<br />

– auch z. B. alte Containerböden – verwendet<br />

werden können, versteht sich <strong>von</strong><br />

selbst. Einzig: stabil muss <strong>der</strong> Boden sein.<br />

Im Fall <strong>der</strong> Containerböden ist <strong>der</strong>en<br />

Wahl deswegen nicht abwegig. Diese<br />

schichtverleimten Platten wi<strong>der</strong>stehen<br />

Die Holzsorte ist prinzipiell<br />

wurscht – stabil muss es sein!<br />

Salz, Feuchtigkeit, tropischer Hitze und<br />

radikaler Beanspruchung durch übellaunige<br />

Staplerfahrer.<br />

Platte größer wählen<br />

Unabhängig vom Material <strong>der</strong> Platte sollte<br />

<strong>der</strong> Deckel <strong>der</strong> Werkbank an allen Seiten<br />

etwas größer als die Grundfläche des<br />

Korpus sein. Auf diese Weise gewinnt<br />

man Luft, um die Bank „knirsch“ an die<br />

Wand o<strong>der</strong> weitere Werkbänke o<strong>der</strong><br />

Schränke zu schieben. Plant man einen<br />

Multiplex? Film- o<strong>der</strong> Siebdruck?<br />

Die Tischplatte soll extrem schlag-unempfindlich<br />

sein und darf bei Kontakt mit Wasser, Öl<br />

o<strong>der</strong> Benzin nicht aufquellen o<strong>der</strong> verrotten.<br />

Deswegen fällt die Wahl auf schichtverleimte<br />

Sperrholzplatten, die sich in Dicke, Holzsorte,<br />

Art und Material <strong>der</strong> Verleimung, Zahl <strong>der</strong><br />

Holzschichten und natürlich dem Preis unterscheiden.<br />

Sie heißen je nach Deckschicht und<br />

Aufbau an<strong>der</strong>s. Für Werkbänke eignen sich<br />

Alternative aus dem Müll: Ex-Containerboden.<br />

Acht Schlossschrauben M8 x <strong>40</strong> halten die<br />

Platte am Korpus.<br />

Überstand <strong>von</strong> 20 bis 50 mm an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite<br />

ein, so hat das gleich mehrere<br />

Vorteile. Zum einen fällt kein o<strong>der</strong> wenigstens<br />

weniger Dreck in die Türspalten<br />

und Schubladen. Zum an<strong>der</strong>en bietet dieses<br />

freie Ende ausreichend Fleisch, um<br />

auch große Schraubzwingen lässig an <strong>der</strong><br />

Platte festzuknallen – wichtig, wenn man<br />

beispielsweise Zylin<strong>der</strong>köpfe überholt<br />

und Ventile aushebeln will. Letzter Grund<br />

besteht in <strong>der</strong> Möglichkeit, die Kante irgendwann<br />

in ferner Zukunft nochmals<br />

glatt abzurichten, wenn sie nach harter<br />

Beanspruchung allzu ausgefressen ist.<br />

Damit das Möbel auch als Panzersperre<br />

dienen kann, muss die Platte fest mit dem<br />

Korpus verschraubt sein. Prinzipiell<br />

reicht dazu eine Handvoll Spaxschrauben<br />

<strong>von</strong> unten in <strong>der</strong> Platte. Der hartgesottene<br />

„Multiplex“- o<strong>der</strong> „Siebdruck“-Platten, die in<br />

jedem Fall wasserfest verleimt sein müssen.<br />

Die hier gezeigte „Multiplexplatte“ hat eine<br />

Dicke <strong>von</strong> 30 mm und kostet im Holzfachhandel<br />

fertig zugeschnitten rund 100 Euro. Wer<br />

einen Container-Reparaturdienst in <strong>der</strong> Nähe<br />

hat, kann für lau an Reste kommen: Solche<br />

Platten sind so unzerstörbar, dass sie als Son<strong>der</strong>müll<br />

entsorgt werden müssen.<br />

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