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2.2.2 Kurzzeitpflege<br />
Es gibt die verschiedensten Termini für diese Art des Pflegeverhältnisses:<br />
Bereitschaftspflege, passagere Pflegeplätze, Krisenpflegeplätze etc. Sie dienen der<br />
vorübergehenden Unterbringung während einer akuten Krisensituation in der<br />
Herkunftsfamilie und sind meist für einen Zeitraum <strong>von</strong> bis zu drei Monaten gedacht.<br />
Sie sind für Übergangszeiträume konzipiert, sind gekennzeichnet durch unklare<br />
Situationen in vielen Aspekten und erfordern <strong>von</strong> den Pflegepersonen ein hohes Maß an<br />
Flexibilität und Einfühlungsvermögen. 33 Wenn Pflegefamilien häufig Kinder<br />
aufnehmen, müssen sie auch häufige Trennungen verarbeiten können.<br />
Der Arbeit mit dem Herkunftssystem kommt bei dieser Form der Unterbringung ein<br />
hoher Stellenwert zu. Ziel ist es, während der Zeit der Unterbringung eine<br />
Perspektivenklärung vorzunehmen, die weiteren nötigen Schritte zu planen und<br />
umzusetzen. Bei solchen Problemstellungen wurden früher meist Heimunterbringungen<br />
vorgezogen, da sie sich <strong>als</strong> neutraler Rückzugsort für den Zeitraum der Beruhigung der<br />
krisenhaften Ereignisse in der Familie gut eignen. Für jüngere Kinder und Säuglinge<br />
wird diese Praxis nicht <strong>als</strong> ideal angesehen, daher wurden Krisenpflegeplätze<br />
eingerichtet. In einigen Bundesländern (Salzburg, Burgenland) gibt es diese Art der<br />
Unterbringung nicht <strong>als</strong> fixes Angebot. 34 Im Akutfall werden dort erfahrene<br />
Dauerpflegeeltern <strong>von</strong> den Sozialarbeiter/innen/n der Jugendwohlfahrt angesprochen<br />
und um ihre Unterstützung gebeten. Es gibt jedoch keinen Pool an speziell dafür<br />
ausgebildeten Pflegeeltern wie dies in den anderen Bundesländern der Fall ist.<br />
2.2.3 Interims-Vollzeitpflege oder Familienbegleitende<br />
Pflegeplatzunterbringung<br />
Für einen bestimmten Zeitraum, der bis zu zwei Jahre dauern kann, ist die Pflegefamilie<br />
<strong>als</strong> vorübergehender neuer Lebensort für das Pflegekind angelegt. Diese Maßnahme<br />
wird gewählt, wenn eine gute Aussicht auf eine Stabilisierung der Lage in der<br />
Herkunftsfamilie – in einem für das Kind vertretbaren Zeitraum – besteht. Ziel ist es,<br />
die Herkunftsfamilie in dieser Zeit soweit zu festigen, dass eine Rückkehr des Kindes<br />
33 vgl. Steege; Szylowicki (1996), S. 182; Lercher (2006), unter<br />
http://www.pflegefamilie.at/?op=krisenpflege, (abgefragt am 27.06.07)<br />
34 vgl. E 2, Z. 29-34 (Hiermit wird Bezug auf Passagen aus den Interviews genommen: E bzw. P stehen<br />
für Interview mit Expert/in/en bzw. Pflegeperson, die Nummerierung verweist auf ein bestimmtes<br />
Interview, und die Angabe Z. zeigt mit der Zeilennummer die exakte Passage im Interview auf.<br />
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