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1 Einleitung<br />

Pflegefamilien sind Frauen und Männer, mit oder ohne eigene Kinder, die eine soziale<br />

Elternschaft für Kinder und Jugendliche aus anderen Familien, die sich in<br />

Ausnahmesituationen befinden, eingehen. Pflegeeltern helfen mit ihrem Engagement<br />

Kindern so durch schwierige Zeiten und ermöglichen ihnen eine gefühlsmäßige<br />

Bindung in einer Familie, die für ihre Entwicklung wichtig ist. Sie erfüllen damit auch<br />

eine wichtige Aufgabe im Auftrag der Jugendwohlfahrt. Diese drei konstitutiven<br />

Merkmale <strong>von</strong> Pflegefamilien lassen bereits erahnen, dass die Tätigkeit der Pflegeeltern<br />

eine komplexe und anspruchsvolle ist.<br />

Im Konstrukt und Praxis der Pflegefamilie spielen viele Akteure eine Rolle: Die Kinder,<br />

die nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können, die Mitglieder der<br />

Herkunftsfamilie, die Pflegeeltern, die Pflegegeschwister, und die Verantwortlichen der<br />

Jugendwohlfahrt: Sie nehmen darin Schlüsselpositionen ein. Demzufolge gibt es in<br />

diesem Beziehungsgeflecht eine Vielzahl möglicher Forschungsthemen, deren<br />

Bearbeitung wichtig und notwendig ist. Nachholbedarf in der Forschung gibt es vor<br />

allem im Hinblick auf die Situation der Herkunftsfamilien und deren Umgang mit dem<br />

Umstand, ihr Kind nicht mehr bei sich zu haben und somit zentrale Elternfunktionen<br />

nicht mehr erfüllen zu können. 1 Weiters wird auch die Perspektive der Pflegekinder<br />

eher selten erfragt, wenn dies geschieht, dann meist im Rückblick nachdem ein<br />

Pflegeverhältnis beendet wurde. 2<br />

Was ist nun Gegenstand dieser Arbeit? Diese Arbeit setzt direkt im „Heute“ ein, es<br />

sollen weniger die historischen Entwicklungen und Problematiken des<br />

Pflegekinderwesens erörtert werden. Vielmehr sollen die aktuellen Bedingungen und<br />

die derzeitige Lebenswelt <strong>von</strong> Pflegeeltern vor dem Hintergrund sich verändernder<br />

Familienbilder, Lebensplanungen und Erwerbsbiographien beschrieben werden.<br />

Das Thema „<strong>Pflegeelternschaft</strong> <strong>als</strong> <strong>Beruf</strong>“ ist eingefasst in den Bezugsrahmen <strong>von</strong><br />

zunehmenden Tendenzen der Ausdifferenzierung der Formen <strong>von</strong> Pflegeverhältnissen<br />

und Strömungen, die über das Pflegekinderwesen hinaus zu beobachten sind, nämlich<br />

der zunehmenden Vermarktung <strong>von</strong> Tätigkeiten, die bislang großteils unentgeltlich in<br />

Familien erbracht wurden.<br />

1 siehe dazu Faltermeier et. al. (2000)<br />

2 vgl. Blandow (1999), S. 759f<br />

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