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3 Strukturelle und Psychologische Aspekte des<br />
Pflegeverhältnisses<br />
Nachdem im vorangegangenen Kapitel die Gestaltungsmacht des Staates <strong>als</strong>o den<br />
Behörden/Gerichten und seine/r/n Vertreter/innen, in Zusammenhang mit dem<br />
Pflegeverhältnis beleuchtet wurde, soll nun auf das System Pflegefamilie eingegangen<br />
werden, und auf die jeweiligen Rollen und das Beziehungsgeflecht zwischen den<br />
einzelnen Akteur/innen/en.<br />
3.1 Allgemeine Strukturmerkmale <strong>von</strong> Familien und<br />
Pflegefamilien im Vergleich<br />
Ziel dieses Abschnittes ist zu zeigen, welche umfassenden Funktionen Familien für ihre<br />
Mitglieder erfüllen. Dadurch wird klarer, wie folgenschwer es für ein Kind ist, wenn<br />
diese Aufgaben <strong>von</strong> seiner Familie nicht erbracht werden. Gleichzeitig wird so darauf<br />
hingewiesen, welche Aufträge an Pflegefamilien weitergegeben werden.<br />
3.1.1 Aufgaben der Familie<br />
Zentrales Merkmal einer Familie ist nach Böhnisch und Lenz die<br />
„Zusammengehörigkeit <strong>von</strong> zwei oder mehreren Generationen, die in einer Eltern-Kind-<br />
Beziehung zueinander stehen.“ 56 Diese Beziehung muss aber nicht auf biologischer<br />
Abstammung beruhen.<br />
Familien zeichnen sich durch ein Nebeneinander verschiedenster wichtiger Funktionen<br />
für ihre Mitglieder und für die Gesellschaft aus, wobei die Leistungen für die<br />
Gesellschaft <strong>als</strong> Ganzes neben der Bedürfniserfüllung für das einzelne Mitglied sehr im<br />
Hintergrund zu verorten ist.<br />
Goode benennt für die familialen Lebensformen der Gegenwart folgende, jeweils mit<br />
weiteren Unterfunktionen besetzte, Aufgaben:<br />
• „Die biologische Reproduktionsfunktion<br />
• Die Sozialisations- und Erziehungsfunktion<br />
• Die Platzierungsfunktion<br />
• Regenerationsfunktion: physisch und psychisch<br />
56 Böhnisch; Lenz (1997), S. 28<br />
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