Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) - Kinderkrebsstiftung
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<strong>Non</strong>-<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (<strong>NHL</strong>) page 14<br />
Nicht alle Untersuchungen sind bei jedem Patienten notwendig. Ihr Behandlungsteam wird Sie darüber informieren,<br />
welche diagnostischen Verfahren bei Ihnen beziehungsweise Ihrem Kind zur Therapieplanung erforderlich<br />
sind.<br />
Wie die Untersuchungen im Einzelnen ablaufen und welche Bedeutung ihnen bei der Diagnose eines <strong>NHL</strong><br />
zukommt, erfahren Sie im Anschluss.<br />
3.1.1. Anamnese und körperliche Untersuchung<br />
Zunächst wird sich der Arzt ausführlich nach den Beschwerden und eventuellen Risikofaktoren, zum Beispiel<br />
früheren Erkrankungen, erkundigen (Anamnese) und eine gründliche körperliche Untersuchung vornehmen.<br />
Er achtet dabei besonders auf Lymphknoten, lymphatische Gewebe im Nasen-Rachen-Raum (HNO-ärztliche<br />
Untersuchung) sowie auf Milz und Leber, denn diese Organe können bei einem <strong>NHL</strong> vergrößert oder<br />
geschwollen sein. Die körperliche Untersuchung kann dem Arzt bereits wichtige Hinweise auf die Art der<br />
Erkrankung geben.<br />
3.1.2. Blutuntersuchungen<br />
Ein weiterer wichtiger Schritt für die Diagnose eines <strong>Non</strong>-<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong>s ist eine umfassende Blutuntersuchung.<br />
Sie gibt Auskunft über den Allgemeinzustand des Patienten, zeigt möglicherweise bestehende Infektionen<br />
oder Entzündungen im Körper an und gibt Aufschluss über die Funktionen einzelner Organe (zum<br />
Beispiel Leber und Nieren). Für Patienten mit Verdacht auf ein <strong>NHL</strong> ist außerdem das Blutbild sehr bedeutsam,<br />
denn es gibt Auskunft über die Mengenverhältnisse der verschiedenen Blutzellen und kann <strong>Lymphom</strong>zellen<br />
im Blut anzeigen.<br />
Um ein Blutbild anzufertigen, entnimmt der Arzt etwas Blut und untersucht es auf seinen Anteil an roten<br />
Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Blutplättchen. Auch der Hämoglobingehalt (Hb-Wert) des Blutes<br />
wird gemessen. Außerdem überprüft der Arzt im so genannten Differentialblutbild die prozentuale Verteilung<br />
und das Aussehen der verschiedenen weißen Blutzellen (Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten), denn<br />
diese sind es, die bei einem <strong>NHL</strong> in ihrer Produktion und Entwicklung gestört sind. Er streicht dazu einen<br />
Tropfen Blut auf einem Objektträger aus und zählt und begutachtet die Zellen unter dem Mikroskop.<br />
Bei manchen <strong>NHL</strong>-Formen werden bereits in frühen Krankheitsstadien <strong>Lymphom</strong>zellen in größerer Zahl ins<br />
Blut ausgeschwemmt. Dies ist zum Beispiel bei lymphoblastischen <strong>Lymphom</strong>en und reifen T-Zell-<strong>Lymphom</strong>en<br />
der Fall. Wenn im Blutbild eines Patienten mit <strong>NHL</strong> <strong>Lymphom</strong>zellen nachweisbar sind, kann die Blutuntersuchung<br />
- gemeinsam mit einer nachfolgenden Knochenmarkuntersuchung - der Sicherung der Diagnose dienen<br />
und eine Gewebeentnahme (Biopsie), zum Beispiel aus einem Lymphknoten, erübrigen. Mit Blut- und<br />
Knochenmarkproben werden in diesem Fall spezielle Laboruntersuchungen und Färbungen vorgenommen,<br />
um die genaue Form des <strong>NHL</strong> zu bestimmen (siehe unten).<br />
In vielen Fällen kann das Blutbild aber auch unverändert sein. Weitere Untersuchungen sind für die Diagnose<br />
eines <strong>NHL</strong> in jedem Falle notwendig.<br />
3.1.3. Knochenmarkuntersuchung<br />
Da bei <strong>NHL</strong> auch das Knochenmark befallen sein kann, muss zum Zweck der Diagnose oder spätestens<br />
vor Therapiebeginn zur Feststellung des Krankheitsstadiums eine Knochenmarkpunktion erfolgen. Zur<br />
Durchführung der Untersuchung entnimmt der Arzt eine kleine Menge Knochenmark aus dem Beckenkammknochen.<br />
Dort ist das Knochenmark nur durch eine relativ dünne Knochenschicht von der Haut getrennt,<br />
so dass die Entnahme ohne wesentliches Risiko erfolgen kann. Mit Hilfe einer dünnen Hohlnadel saugt der