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Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) - Kinderkrebsstiftung

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<strong>Non</strong>-<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (<strong>NHL</strong>) page 28<br />

strahlten Region befindet, in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch kann es zu Nebenwirkungen kommen, die<br />

das Wohlbefinden des Patienten beeinträchtigen. Einige Nebenwirkungen sind akut, aber vorübergehend:<br />

Dazu gehören zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwellungen im Bereich der Bestrahlung,<br />

Hautrötungen bis hin zu sonnenbrandähnlichen Hautveränderungen, Entzündungen der Mundschleimhaut<br />

und Haarausfall. Eine Bestrahlung kann, wie die Chemotherapie, zu einer Verminderung von weißen<br />

Blutzellen und Blutplättchen und somit zu einer erhöhten Infektionsgefahr und erhöhtem Blutungsrisiko führen.<br />

Bei manchen Patienten verursachen Kopfbestrahlungen Müdigkeit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis; sie<br />

können bis zu mehreren Wochen nach Abschluss der Therapie andauern. Auch Fieber, Appetitlosigkeit,<br />

Schwindelgefühl und Sehstörungen kommen vor. Um den Nebenwirkungen der Strahlentherapie vorzubeugen<br />

oder diese zu behandeln, erfolgen, wie bei der Chemotherapie, unterstützende Behandlungsmaßnahmen.<br />

Auch der Patient selbst beziehungsweise seine Angehörigen können zur Linderung strahlenbedingter Folgeerscheinungen<br />

beitragen. Tipps hierzu finden Sie im Kapitel "Empfehlungen für zu Hause". Individuelle<br />

Empfehlungen erhalten Sie von Ihrem Behandlungsteam.<br />

Eine Strahlenbehandlung kann, abgesehen von Therapie begleitenden Nebenwirkungen, auch mit Spätfolgen<br />

verbunden sein; sie treten zum Teil erst Jahre nach der Therapie auf. Informationen zu möglichen Spätfolgen<br />

finden Sie im Kapitel "Welche Spätfolgen der Behandlung gibt es und welche Möglichkeiten der Vorbeugung<br />

und Behandlung stehen zur Verfügung?".<br />

4.1.3. Hochdosis-Chemotherapie mit Knochenmark-/Blutstammzelltransplantation)<br />

Kommt es zu einem Krankheitsrückfall (Rezidiv) oder kann durch die übliche chemotherapeutische Behandlung<br />

eine komplette Krankheitsrückbildung nicht erreicht werden, so ist unter Umständen eine hoch dosierte<br />

Chemotherapie sinnvoll.<br />

Die verabreichte Zytostatikadosis ist dabei so hoch, dass auch widerstandsfähige <strong>Lymphom</strong>zellen im Körper<br />

abgetötet werden. Die intensive Behandlung zerstört jedoch nicht nur <strong>Lymphom</strong>zellen, sondern auch das Blut<br />

bildende System im Knochenmark. Aus diesem Grund müssen dem Patienten nach Abschluss der Behandlung<br />

Stammzellen der Blutbildung (Blutstammzellen) aus dem Knochenmark oder Blut eines Spenders übertragen<br />

(transplantiert) werden, die das zerstörte Knochenmark wieder aufbauen. Fachleute sprechen auch von<br />

hämatopoetischer Stammzelltransplantation (abgekürzt: HSZT oder SZT).<br />

Blutstammzellen sind die "Mutterzellen" aller Blutzellen. Sie werden im Knochenmark gebildet und können<br />

sich zu allen Formen von Blutzellen weiter entwickeln. Diese Fähigkeit der Stammzellen macht man sich bei<br />

der Stammzelltransplantation zunutze.<br />

Für manche Patienten mit einem <strong>Non</strong>-<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (zum Beispiel Rezidivpatienten, die mit einer<br />

erneuten Standardchemotherapie eine ungünstige Prognose haben) ist diese Form der Therapie oft die<br />

einzige Chance, geheilt zu werden.<br />

Voraussetzung für die Durchführung dieser Behandlung ist allerdings, dass bereits zuvor ein Großteil der<br />

bösartigen Zellen durch eine Chemotherapie zerstört werden konnte, also eine so genannte Remission erreicht<br />

wurde. Da es sich um eine belastende und sehr risikoreiche Behandlung handelt, sind auch das Alter und<br />

der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten von Bedeutung. Die Indikation für eine Stammzelltransplantation<br />

bei Kindern und Jugendlichen mit <strong>NHL</strong> wird kontinuierlich den neuesten Forschungsergebnissen<br />

angepasst.<br />

4.1.3.1. Wie läuft eine Stammzelltransplantation ab?<br />

Die Stammzelltransplantation setzt sich aus zwei Phasen zusammen:

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