Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) - Kinderkrebsstiftung
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<strong>Non</strong>-<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphom</strong> (<strong>NHL</strong>) page 38<br />
produkten, die Wässerung der Nieren sowie die unterstützende Behandlung mit Medikamenten (zum Beispiel<br />
gegen Übelkeit oder zur Infektionsprophylaxe), gegebenenfalls auch eine notwendig werdende künstliche<br />
Ernährung, über diesen Katheter erfolgen, ohne dass immer wieder schmerzhafte Punktionen notwendig sind,<br />
die die Lebensqualität des Patienten beeinträchtigen. Ein Verweilkatheter bietet auch mehr Sicherheit bei der<br />
Verabreichung der Zytostatika. Zytostatika sind sehr aggressiv und können, wenn sie mit der umgebenden<br />
Haut in Berührung kommen, zu schweren Hautschäden (so genannten Hautnekrosen [Nekrose]) führen. Es<br />
entstehen offene Wunden, die sehr schwer heilen. Die Verwendung eines Katheters senkt das Risiko einer<br />
solchen Komplikation.<br />
Um Infektionen durch den Gebrauch des Katheters zu vermeiden, sind die Sterilhaltung des Kathetereingangs<br />
und eine sorgfältige regelmäßige Pflege mit Desinfektionsmitteln besonders wichtig. Das Pflegepersonal wird<br />
den Patienten beziehungsweise seine Angehörigen, wenn diese mit der Katheterpflege betraut werden sollen,<br />
sorgfältig einarbeiten. Tritt im Laufe der Behandlung dennoch eine Kathetherinfektion auf (sie macht sich meist<br />
durch Fieber bemerkbar), ist in der Regel eine Antibiotikatherapie erfolgreich. Lässt sich die Infektion nicht<br />
mit Medikamenten beheben oder liegen Infektionen mit Bakterien oder Pilzen vor, die auf die Medikamente<br />
generell schlecht ansprechen, wird der Katheter ersetzt oder entfernt.<br />
4.1.4.7. Künstliche Ernährung<br />
Eine ausgeglichene regelmäßige Ernährung mit ausreichenden Mengen aller Nährstoffe ist für Krebspatienten<br />
besonders wichtig. Häufig ist jedoch infolge der Chemotherapie oder Strahlentherapie und auch durch<br />
die Erkrankung selbst die Nahrungsaufnahme vermindert [SKO]. Ursache dafür sind zum Beispiel Übelkeit,<br />
Appetitlosigkeit und/oder Schleimhautentzündungen der oberen Verdauungswege, die zu Schluckbeschwerden<br />
und Schmerzen führen können. Appetitlosigkeit und Geschmacksveränderungen können zu einer einseitigen<br />
Ernährung führen; Erbrechen, eingeschränkte Verdauung und Durchfall führen zu weiteren Verlusten.<br />
Bei Kindern und Jugendlichen sind - zumal sie wachstumsbedingt einen erhöhten Nahrungsbedarf<br />
haben - Gewichtsverlust und extreme Magerkeit (Kachexie) eine häufige Komplikation während der intensiven<br />
chemotherapeutischen Behandlung. In gewissem Umfang kann ein Gewichtsverlust toleriert werden.<br />
Denn die Kinder erholen sich nach einer Therapie relativ rasch und bauen Körpersubstanz wieder auf, wenn<br />
die Chemotherapiepause eingetreten ist. Bei einzelnen Patienten jedoch ist das Ausmaß der Komplikationen<br />
und der damit einhergehende Gewichtsverlust so groß, dass vorübergehend eine so genannte parenterale<br />
Ernährung notwendig wird: Der Patient erhält dabei über eine Vene, in der Regel über den bereits implantierten<br />
zentralen Venenkatheter [zentraler Venenkatheter], eine Infusionslösung, die alle notwendigen Nährstoffe<br />
(Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, gegebenenfalls Mineralien, Vitamine und Spurenelemente) enthält. In der<br />
Regel verträgt der Patient dann auch die nachfolgende Chemotherapie besser [AND].<br />
4.1.5. Empfehlungen für zu Hause<br />
Während der gesamten Behandlung ist der Patient abwehrgeschwächt und somit sehr anfällig gegenüber<br />
Infektionen. Auch bei der häuslichen Versorgung ist es daher von großer Wichtigkeit, gewisse Vorschriften<br />
und Empfehlungen in Bezug auf Hygiene und Ernährung einzuhalten, um Komplikationen zu vermeiden.<br />
Die folgenden Informationen richten sich an Patienten, die eine Standardbehandlung (keine Knochenmarkoder<br />
Stammzelltransplantation) erhalten. Sie stimmen weitgehend mit den Empfehlungen der Arbeitsgruppe<br />
pädiatrisch-onkologischer Kinderkrankenschwestern und Kinderkrankenpfleger (GPONG: German Pediatric<br />
Oncology Nurses Group) überein, die in Form des "Wegbegleiters" in vielen Kliniken für Patienten und/<br />
oder deren Angehörigen zur Verfügung stehen [FRE]. Diese Empfehlungen erheben keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit und ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit dem Behandlungsteam. Bei Fragen oder<br />
Problemen sollten Sie sich immer zuerst an Ihr vertrautes Behandlungsteam wenden.